Entwicklerkonferenz

Project Ara: Google verrät Details über das Baukasten-Smartphone

Kamera, Akku, Speicher und Co. einfach nach Bedarf austauschen. Dies soll das modulare Smartphone von Google ermöglichen. Das Baukasten-Gerät soll auf Basis eines Endoskeletts beruhen, das in drei verschiedenen Größen angeboten wird. Mehr Details zum Project Ara haben wir zusammengefasst.
Von Rita Deutschbein

Project Ara: Google verrät Details über das Baukasten-Smartphone Baukasten-Smartphone von Google
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Bild: Google
Mit Project Ara arbeitet Google derzeit an einem neuen Handy-Konzept, bei dem Geräte sich nach einem Baukastenprinzip zusammensetzen lassen. Genaue Informationen über die so entstehenden modularen Smartphones waren bislang recht spärlich, das Konzept konnte aber bereits das Interesse vieler Menschen wecken. Heute findet in Mountain View, Kalifornien, eine erste, interaktive Entwicklerkonferenz statt. Pünktlich dazu hat Google das Module Developers Kit (MDK [Link entfernt] ) 0.2 veröffentlicht. Dieses soll Entwicklern einen Leitfaden für die Konstruktion von Modulen für das Ara-Smartphone geben.

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Zusammen mit Google arbeiten auch verschiedene Partner am Project Ara, darunter das Startup Phonebloks [Link entfernt] . Damit am Ende alle einzelnen Komponenten des modularen Smartphones zusammenpassen und miteinander kommunizieren können, sind bestimmte Richtlinien nötig. Genau um diese geht es unter anderem auf der Konferenz. Die Basis des Baukasten-Smartphones soll ein sogenanntes Endoskelett bilden, das sozusagen die Steckplatte für die verschiedenen Module darstellt.

Die Idee hinter dem Baukasten-Prinzip

Wie die Kollegen von Golem berichten, hat das Entwicklerteam von Ara ein neues Verbindungssystem erarbeitet, das berührungslos funktioniert. Dies soll nicht nur Platz sparen und die Stabilität verbessern, sondern auch für niedrigere Entwicklungskosten sorgen. Die Idee hinter dem Stecksystem ist, dass Nutzer ihr Smartphone nach ihren Wünschen anpassen können. Soll beispielsweise eine bessere Kamera her, kann das entsprechende Modul ausgetauscht werden. Ebenso funktioniert dies, wenn ein größerer Arbeitsspeicher oder ein stärkerer Akku gefragt sind.

Project Ara: Google verrät Details über das Baukasten-Smartphone Endoskelett in drei Größen gibt Platz für unterschiedlich viele Module
Bild: Google Project Ara
Wie viele Module in einem Gerät untergebracht werden können, hängt von der Größe des Endoskeletts ab. Den aktuellen Informationen zufolge soll es drei verschiedene Varianten geben: Das kleinste Modell misst offenbar weniger als 4 Zoll, das mittelgroße Exemplar soll etwa 4,5 Zoll groß sein und die meiste Steckfläche bietet das große 5-Zoll-Modell.

Für den Datenaustausch zwischen dem Endoskelett und den Modulen soll ein neues Software-Protokoll namens Greybus sorgen. Eine Manager-App für das Ara-Projekt wird zudem für die Steuerung der Module zuständig sein, Details zu den angeschlossenen Komponenten liefern und den Austausch der Module im laufenden Betrieb ermöglichen.

Project Ara: Google verrät Details über das Baukasten-Smartphone Das "nackte" Endoskelett
Bild: Google Project Ara
Google hält weiterhin an seinen Plänen fest, die Module über einen speziellen Marktplatz anbieten zu wollen. So soll sichergestellt werden, dass alle dort erhältlichen Komponenten einwandfrei funktionieren und eine störungsfreie Kommunikation zwischen dem Endoskelett und den Modulen gegeben ist. Anders als die Vermarktung, soll die Lagerung und der Versand der Module auf andere Unternehmen ausgelagert werden.

Aktuell befindet sich Project Ara noch in der Pilotphase, erste Versuche mit dem modularen Smartphone sollen in diesem Jahr starten. Dennoch wird es mit Sicherheit noch einige Zeit dauern, bis das Projekt marktreif ist. Und auch dann soll zunächst auf einem eingeschränkten Markt getestet werden, wie das modulare Smartphone bei den Nutzern ankommt. Abhängig von den dort gesammelten Erfahrungen, könnte der Verkauf dann auf weitere Regionen ausgeweitet werden.

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