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Nokia und Siemens sanieren Netzwerkausrüster vielleicht selbst

Kein Käufer für Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks in Sicht
Von Björn Brodersen / dpa

Nokia und Siemens sanieren Netzwerkausrüster vielleicht selbst NSN auf dem Mobile World Congress 2011
Foto: Nokia Siemens Networks
Nokia und Siemens finden laut einem Zeitungsbericht keinen Käufer für Nokia Siemens Networks (NSN) und ziehen nun eine Sanierung in Eigenregie in Betracht. Um den verlustreichen Netzausrüster gebe es zwar noch Gespräche mit Finanzinvestoren wie Gores Group und Platinum Equity, schreibt heute das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Vorgängen informierte Personen. Es sei aber wenig wahrscheinlich, dass sie zu einem Ergebnis führen werden. Der finnische Handy-Hersteller und der deutsche Elektrokonzern prüften nun verstärkt, wie sie den Netzwerk-Ausrüster selbst wieder auf Kurs bringen können. Dafür könnten sie auch frisches Geld in die Firma pumpen, hieß es.

Nokia und Siemens sanieren Netzwerkausrüster vielleicht selbst NSN auf dem Mobile World Congress 2011
Foto: Nokia Siemens Networks
Dem Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) macht unter anderem der harte Wettbewerb mit Rivalen wie Ericsson und neuen chinesischen Herausforderern wie Huawei und ZTE zu schaffen. Das Unternehmen schreibt hohe Verluste, schon seit Monaten wird nach einem Käufer gesucht. Finanzinvestoren wie TPG und KKR sollen zuvor Interesse angemeldet, zwischenzeitlich aber wieder abgesprungen sein. Ihre abschließenden Angebote für eine Übernahme wären vor drei Wochen fällig gewesen.

Nokia Siemens Networks hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 12,8 Milliarden Euro verzeichnet, was einen Anteil von rund 30 Prozent des gesamten Umsatzes von Nokia ausmachte. Der operative Verlust des Unternehmens betrug im vergangenen Jahr 686 Millionen Euro, im Jahr davor 1,6 Milliarden Euro. Seit 2007 konnte der Netzwerkausrüster nur zwei profitable Quartale aufweisen, schreibt das "Wall Street Journal". Zurzeit beschäftigt Nokia Siemens Networks über 60 000 Mitarbeiter.

Nokia und Siemens hatten in Nokia Siemens Networks ihre Netzwerk-Sparten eingebracht und halten seitdem je die Hälfte des Gemeinschaftsunternehmens. Nokia kontrolliert aber mit vier von sieben Vorstandsmitgliedern das Unternehmen und nimmt die Ergebnisse aber in seine Bilanz auf. Dem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge könnte eine der möglichen Lösungen für Nokia Siemens Networks sein, dass Siemens die Kontrolle bei dem Netzwerkausrüster übernimmt.

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