5G & COVID-19 wirken auf mobilen Datenverbrauch
Covid 19 und 5G haben den Datenverbrauch steigen lassen, aber offenbar nicht so stark wie befürchtet.
Foto: Picture-Alliance / dpa
Der Datenverkehr ist ein bedeutender Kostenfaktor für die Betreiber von Mobilfunknetzen und kann die Geschwindigkeiten und das Nutzungserlebnis durch Netzüberlastungen verschlechtern. Sie wollen daher wissen, wohin die Reise geht. Wie stark steigt die Nutzung, wie stark muss auf- und umgerüstet werden?
Das ist die Stunde der Marktforscher mit ihren Glaskugeln: Wie hat sich der Trend beim mobilen Datenverbrauch während der COVID-19-Krise entwickelt?
Wirken sich COVID und 5G auf den Datenverbrauch aus?
Covid 19 und 5G haben den Datenverbrauch steigen lassen, aber offenbar nicht so stark wie befürchtet.
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Das Mobile-Analytics-Unternehmen Opensignal (bekannt durch seine immer wieder interessanten Netzbeobachtungen) untersuchte die Auswirkungen von 5G und COVID-19 auf die mobile Datennutzung.
Auch das Ergebnis war vorhersehbar: Zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2021 gab es in den 65 analysierten Märkten einen durchschnittlichen Anstieg der monatlichen mobilen Datennutzung von 1,3 GB pro Smartphone-Nutzer (17,2 Prozent), der allerdings etwas geringer ausfiel als der Anstieg von 2,1 GB im Vorjahr. In Deutschland betrug der durchschnittliche monatliche mobile Datenverbrauch im ersten Quartal 2019 2,6 GB pro Monat, in Q1 2020 stieg er auf 4,6 GB pro Monat und in Q1 2021 auf 6,3 GB pro Monat.
Zunehmender Anteil der „Heavy User“ und „Light User“
In 89 Prozent der untersuchten Märkte gab es zwischen den ersten Quartalen 2021 und 2020 einen Anstieg des Anteils der „Heavy User“, die mehr als 1 GB pro Tag nutzten. 54 Prozent der Märkte verzeichneten aber auch einen Anstieg des Anteils der „Light User“, die weniger als 50 MB pro Tag verbrauchen.
In Deutschland gab es einen Zuwachs von 1,5 Prozent der Heavy User und einen Anstieg von 0,2 Prozent der Light User.
5G-Nutzer verbrauchen im Durchschnitt bis zu 2,7 mal mehr mobile Daten als 4G-User
In den 20 führenden 5G-Märkten wurde eine deutlich höhere mobile Datennutzung bei 5G-Smartphone-Nutzern als bei 4G-Usern gemessen. Die größten Steigerungen gab es in Japan (2,7 mal mehr mobile Datennutzung), Kanada (2,2 mal mehr), Deutschland (2,1 mal mehr Datennutzung von 5G mit 12,8 GB/Monat als von 4G mit 6,1 GB/Monat) und Südkorea (2,1 mal mehr). Die drei Märkte mit dem größten 5G-Datenverbrauch sind Taiwan (47,3 GB/Monat), Saudi-Arabien (42,0 GB/Monat) und Südkorea (37,9 GB/Monat).
Keine Anzeichen für eine 5G-Netzüberlastung, selbst in Märkten mit hoher 5G-Nutzung
In der Vergangenheit hatte der hohe Datenverbrauch von Mobilfunknutzern zu Netzwerküberlastungen geführt, welche die Geschwindigkeiten sinken ließen. Es gebe jedoch keine Anzeichen für 5G-Netzüberlastungen in Märkten mit hohem 5G-Datenverbrauch. 5G-User könnten also schnellere Download-Geschwindigkeiten genießen und gleichzeitig mehr Daten konsumieren, stellen die Marktforscher fest.
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