MySpace vor dem Ende: Murdoch verkauft für 35 Millionen Dollar
MySpace wird an die Online-Werbefirma Specific Media verkauft
Bild: MySpace
Das einst weltgrößte Online-Netzwerk MySpace
wird nach anhaltenden Verlusten der News Corp. verkauft.
Der neue Besitzer des Portals von Medienmogul Rupert Murdoch ist
die weithin unbekannte Online-Werbefirma Specific Media mit Sitz
in Kalifornien, die ihren Kauf am Mittwoch bekannt gegeben hat.
Der genaue Kaufpreis wurde jedoch nicht genannt.
MySpace wird an die Online-Werbefirma Specific Media verkauft
Bild: MySpace
Amerikanischen Medieninformationen zu Folge wird MySpace für
einen Kaufpreis von gerade noch 35 Millionen Dollar verkauft,
von denen ein Teil nicht mal in bar, sondern in Specific-Media-Anteilen gezahlt wird.
Damit hätte der eigentlich für seinen guten Riecher bekannte Murdoch dieses Mal
daneben gegriffen: Er hatte MySpace im Jahr 2005 für aufsehenerregende 580 Millionen
Dollar geschluckt und investierte danach massiv in die Weiterentwicklung des sozialen Netzwerks
Durch einen lukrativen Vertrag mit dem Internetkonzern Google war das Portal zu Beginn noch lohnenswert. Unter der Regie von Murdochs News Corp. häufte MySpace im Laufe der Zeit jedoch immer höhere Verluste an. Die Nutzerzahlen stagnierten bei etwa 100 Millionen, während der jüngere Konkurrent Facebook mit mittlerweile geschätzten 600 bis 700 Millionen Mitgliedern das Netzwerk weit hinter sich lies.
Stagnierende Nutzerzahlen, schwindende Werbekunden und erfolglose Umbaumaßnahmen
Nach Daten des Marktforschers Comscore besuchten im Mai 157,2 Millionen Nutzer allein in den USA das Facebook-Portal. MySpace hingegen konnte lediglich 34,8 Millionen Nutzer verzeichnen. Zu Hochzeiten hatte das Portal noch 75,9 Millionen Nutzer pro Monat - diese goldene Zeit war Ende 2008. Umbaumaßnahmen an dem Netzwerk zu einer Unterhaltungsplattform konnten an diesem Zustand nichts ändern.
Mit der schwindenden Nutzerzahlen gingen MySpace auch die Werbekunden abhanden, so dass die Mitarbeiter bereits einige Sparrunden mitmachen musste. Mit dem Verkauf verlieren nochmal die Hälfte der zuletzt 500 Beschäftigten Ihren Arbeitsplatz, so das Wall Street Journal. Vor zwei Jahren waren bei MySpace noch 1 400 Mitarbeiter angestellt. MySpace-Chef Mike Jones kündigte in einer Mitteilung an seine Belegschaft an, dass auch er das Unternehmen in zwei Monaten verlassen werde.
Eigentlich hatte die News Corp. mit dem Verkauf von MySpace noch 100 Millionen Dollar erlösen wollen, allerdings sollen am Ende diverse Bieter abgesprungen sein. Besonders bitter: Für den Börsenkandidaten Facebook kursieren Firmenwerte von 50 Milliarden bis 100 Milliarden Dollar. Die vielen Nutzer machen das Netzwerk für Werbepartner interessant.