Moto G im Test: Motorolas Preiskracher für Smartphone-Einsteiger
Mit der Kamera ist es so eine Sache. Unzweifelhaft lässt sich die Oberfläche leicht und eingängig bedienen. An dieser Stelle setzt sich Motorola von Googles Standard-Kamera-App ab. Das Einstellungsmenü erreichen wir mit einer Wischbewegung von der linken Seite. Dort können wir den HDR-Modus einstellen, die Aufnahmen zwischen 4:3- und 16:9-Seitenverhältnis umschalten sowie den Verschlusston ein- oder ausstellen. Zum Zoomen können wir einfach auf dem Display nach oben oder unten streichen. Die Vergrößerung des Bildausschnitts erfolgt jedoch nur digital.
Die Kamera-App des Moto G lässt sich recht leicht bedienen.
Bild: teltarif.de
Doch die Qualität der Bilder selbst ist nicht unbedingt berauschend. Im HDR-Modus fallen die Bilder zu hell aus, auch sehen wir an einigen Stellen Farbverschiebungen. Ohne HDR-Modus gefällt zwar die Helligkeit, allerdings ist die Detailzeichnung, beispielsweise am Mauerwerk oder Blättern, verbesserungsbedürftig.
Die Auflösung des Kamera-Sensors beträgt 5 Megapixel. Insgesamt können die Bilder zumindest als Schnappschüsse bestehen. Höhere Ansprüche kann die Kamera nicht befriedigen - angesichts der Preisklasse ist das aber auch nicht weiter verwunderlich.
Mobilfunkschnittstellen, WLAN und Gesprächsqualität
Ein Beispielbild ohne HDR - die Farben sind ok, die Details im Motiv zumindest schnappschusstauglich.
Bild: teltarif.de
Das Moto G unterstützt Mobilfunk in den 2G- und 3G-Netzen. Auf LTE hat Motorola verzichtet. In puncto WLAN findet das Moto G keine WLAN-Netze im 5-GHz-Spektrum. Die Gesprächsqualität des Moto G ist gut - wenngleich Stimmen etwas dumpf klangen. Wir hatten in Testgesprächen im E-Plus-Netz keine Aussetzer zu beklagen.
Die Akkulaufzeit ist selbst nach einer Woche im Test nur schwer zu greifen. Wer das Smartphone wenig nutzt, könnte einige Tage mit einer Akku-Ladung durchkommen. Wir hatten es zwei Tage mit Verbindung ins Mobilfunknetz ununterbrochen im Standby-Modus - der Akku-Verbrauch war hier zu vernachlässigen. Nutzen wir es dagegen sehr intensiv, dürfte die Laufzeit des Akkus wohl einen Tag erreichen. Für viele Nutzer, die klassische Handys kennen und ihres nur einmal die Woche laden, ist ein Smartphone definitiv eine Umstellung, denn die Ladezyklen sind bei Smartphones deutlich kürzer.
Sind High-End-Smartphones jetzt überflüssig?
Auch wenn es so aussieht: Der Akku ist nicht wechselbar.
Bild: teltarif.de
Nein. Das Moto G überzeugt zwar in vielen Bereichen, kann aber kein High-End-Smartphone ersetzen. Für 170 Euro gibt es keine perfekte Kamera, kein Full-HD-Display oder LTE. Dennoch macht das Moto G als leistungsfähiges Smartphone Spaß und verdient sich eine Empfehlung für preisbewusste Smartphone-Käufer.
Wer auf LTE nicht verzichten mag, könnte alternativ zum etwas teureren Samsung Galaxy Ace 3 greifen. Dessen Display ist allerdings deutlich kleiner, verfügt über eine niedrigere Pixeldichte und auch in puncto Rechenleistung ist das Moto G besser. Wie sich die Samsung-Alternative im Test schlägt erfahren Sie in unserem Erfahrungsbericht. Mittlerweile hat Motorola aber eine neue Version des Moto G auf den Markt gebracht. Das Modell nennt sich Moto G LTE und verfügt sowohl über den 4G-Datenfunk als auch über einen Speicherkarten-Slot. Den Test des Moto G LTE finden Sie in einer weiteren Meldung.
Fazit: Smartphone mit gutem Preis-Leistungsverhältnis
In unserem Test hinterlässt das Moto G einen sehr guten Eindruck. Das Display ist scharf und groß genug - in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Auch die Leistung reicht für die meisten Zwecke aus. Echte Schwachstellen finden wir außer dem recht kleinen internen Speicher nicht. Allerdings hält die Kamera nicht die Versprechungen, die Motorola zur Vorstellung des Smartphones vollmundig aussprach. Angesichts der Preisklasse hat Motorola an den richtigen Ecken gespart. Die Mittelklasse beginnt preislich jetzt deutlich niedriger.