Möhnesee: Geförderter Funkmast kommt von Vodafone
Auch in Nordrhein-Westfalen kommt Bewegung in den Kampf gegen weiße Flecken im Mobilfunknetz. Die bundeseigene Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) übergab am Donnerstag den Förderbescheid für die Errichtung des ersten staatlich geförderten Funkmastes im bevölkerungsreichsten Bundesland. Der Funkmastbetreiber Vantage Towers werde mithilfe der Förderung in der westfälischen Gemeinde Möhnesee im Landkreis Soest einen Funkmast errichten, damit bald rund 60 Haushalte und ein großer Ferienpark vom LTE-Empfang profitieren könnten, teilte die MIG gestern in Naumburg (Saale) mit. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Möhnesee war im Mai zur Förderung aufgerufen worden.
Weitere Förderbescheide in Vorbereitung
Die Übergabe des Förderbescheids an Vantage Towers
Bild: Vodafone / Vantage Towers
Der im Januar 2021 gegründeten MIG stehen 1,1 Milliarden Euro aus
Bundesmitteln zur Verfügung, um Funklöcher zu schließen. Bereits im
Oktober hatte die Gesellschaft den bundesweit ersten Förderbescheid
für die Errichtung eines Funkmasts in einem Wandergebiet im
bayerischen Lambach im Landkreis Cham übergeben. MIG-Chef
Ernst-Ferdinand Wilmsmann sprach damals von einem wichtigen
Meilenstein für die flächendeckende Mobilfunkversorgung in
Deutschland.
Mit dem Mobilfunkförderprogramm des Bundes wird die Errichtung des Masts und dessen Betrieb für eine Zeitdauer von sieben Jahren gefördert. Bis Ende 2025 sollen fast alle deutschen Haushalte (99,95 Prozent) und 97,5 Prozent der Fläche mit dem Mobilfunkstandard 4G versorgt werden. Anfang 2022 lag der Flächen-Anteil von 4G bei 96,17 Prozent.
Noch bis Ende 2022 plant die MIG nach eigenen Angaben die Veröffentlichung weiterer Förderaufrufe. Darüber hinaus werde ein dritter Förderbescheid vorbereitet, der im Januar bekanntgegeben werden soll. In der vergangenen Woche seien außerdem 150 neue Markterkundungsverfahren veröffentlicht worden. Die MIG habe damit inzwischen für über 1100 Gebiete Markterkundungsverfahren eröffnet und durchgeführt. Davon hätten 815 Verfahren mittlerweile ausgewertet werden können. Im Ergebnis seien 560 potenziell förderfähig, während für 255 seitens der Mobilfunknetzbetreiber ein eigenwirtschaftlicher Ausbau gemeldet worden sei.
Telekom, Vodafone und Telefónica werden die Lizenzauflagen zur Schließung von Funklöchern aber wahrscheinlich verfehlen.