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Messe IFA 2018: "Alles richtig gemacht"

Die Messe IFA-Berlin ist eine Messe für Fachbesucher und zugleich für Endkunden. Das macht sie ziemlich einzigartig.
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Zufriedene Gesichter bei der Eröffnungspressekonferenz zur IFA2018 in Berlin. Zufriedene Gesichter bei der Eröffnungspressekonferenz zur IFA2018 in Berlin.
Foto; Messe Berlin
Alle "global führenden" Marken präsentieren sich auf der IFA 2018, so sehen es die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu) und die Messe Berlin. Die Kombination einer Messe für Geschäftsleute (B2B) und zugleich für Endkunden (B2C) ist weltweit ziemlich einzigartig. "Bei uns können die Aussteller gleich sehen, ob und wie ihre Produkte bei den Konsumenten ankommen."

Wie in jedem Jahr wird wieder eine "Innovationsflut an smarten Neuheiten" auf die Besucher einströmen: Intelligente und vernetzte Geräte für zu Hause, Künstliche Intelligenz, Fernseher mit einer immer besseren Bildschirmqualität und designorientierte, energieeffiziente Elektrogeräte sollen die Trends der diesjährigen IFA werden.

Einige Zahlen gefällig: 1.814 Aussteller und eine vermietete Fläche von 161 200 Quadratmetern, damit ist die IFA in diesem Jahr gleich doppelt ausgebucht. Sowohl auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm, als auch in der STATION Berlin am Gleisdreieck, mit dem nur für das Fachpublikum zugänglichen Bereich IFA Global Markets, die Ausstellungsflächen der IFA sind vollständig belegt.

Neuer Begriff: Co-Innovation

Der Begriff „Co-Innovation" steht für ein neues Denken. Die IFA sei davon geprägt, dass unterschiedliche Branchen mit speziellem Fachwissen ihre Visionen teilen, diskutieren und weiterentwickeln. Kaum ein Unternehmen kann heute permanent neue Innovationen hervorbringen ohne Partner, Allianzen oder offene Ökosysteme“, sagt Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe-Berlin.

„Die IFA wirkt als Katalysator für die digitale Welt. Keine andere Messe ist so international und bietet so viel Wachstumspotential für digitale Innovationen wie die IFA“, sagt Jens Heithecker, IFA Executive Director.

Auf die Frage von teltarif.de, ob für die Telekommunikations- und Computerbranche die CeBIT "verschwunden" und die IFA als einzige Publikums-Fachmesse "übriggeblieben" sei, musste Heithecker schmunzeln. "Wir schauen uns das schon genau an, was in Hannover passiert ist und ziehen unsere Schlüsse daraus. Offenbar haben wir vieles richtig gemacht."

So will die IFA als "Innovationstreiber der Märkte" für die Branchen der Consumer und Heim-Elektronik sowie als internationaler Treffpunkt und Marktplatz auch in diesem Jahr weitermachen.

Beendet die Handelskriege, entfernt die Barrieren

Eine wichtige politische Botschaft hat die Messe an die politische Welt: "Beendet die Handelskriege. Hier kann keiner gewinnen, wir können nur alle verlieren!" Bange machen gilt aber nicht, deswegen trifft sich die Branche in Berlin, denn irgendwas ist immer möglich.

Es begann als Internationale Funkausstellung

Zufriedene Gesichter bei der Eröffnungspressekonferenz zur IFA2018 in Berlin. Zufriedene Gesichter bei der Eröffnungspressekonferenz zur IFA2018 in Berlin.
Foto; Messe Berlin
Neben Radio und Fernsehen, womit die Messe einmal angefangen hat, sind Haushaltsgeräte ("Home Appliances") ein wichtiges Standbein geworden. Die Elektrohausgeräte-Branche feiert dieses Jahr das zehnjährige Jubiläum ihrer IFA-Teilnahme. Im Vergleich zu damals hat sich die Zahl der Aussteller in diesem Bereich verdreifacht.

Globaler Markt unterschiedlich

Interessanterweise entwickelt sich der europäische und der globale Markt bei Haushaltsgeräten dieses Jahr unterschiedlich: Elektro-Kleingeräte zeigen in vielen Regionen weiter Wachstum – die Stichworte sind Gesundheit und Wellness, Kochen und kabellose Geräte. Bei den Elektro-Großgeräten gehen die Zahlen zurück, die durch den Trend zu Geräten mit besserer Ausstattung und höherer Qualität im zweiten Halbjahr abgefangen werden könnte.

Als weitere Trends lassen sich Multi-Funktionsgeräte und Vernetzung erkennen“, so Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektrohausgeräte.

IFA Next sucht die innovativen Anbieter von morgen

Die Ausstellungs- und Kommunikationsfläche wurde in Halle 26 verdoppelt. Dort ging der "Innovation-Hub" IFA NEXT im zweiten Jahr an den Start. Hier soll es eine weitere Bühne für Produkt-, Technologie- und Innovationspräsentationen geben.

IFA NEXT bietet 2018 noch mehr Themen, mehr Programme, Forschungs- und Entwicklungslabore sowie bekannte Global Player mit 125 Startups aus 21 Ländern. Spracherkennung und Künstliche Intelligenz(AI) stehen dieses Jahr im Mittelpunkt der Themen.

Wie schon beim MWC in Barcelona wird das Thema Automobil in Berlin eine Rolle spielen, mit dem Genfer Autosalon wurde eine Kooperation vereinbart. So findet dieses Jahr erstmals die Fachtagung Shift AUTOMOTIVE mit Vorträgen und Diskussionsrunden rund um die Zukunft der vernetzten Mobilität statt. Die Perspektive des Konsumenten soll im in den Mittelpunkt stehen und zeigen, wie neue Technologien das Leben, Denken und die Fahrgewohnheiten in Zukunft verändern werden.

Neben dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm nutzt die IFA erneut 20 000  Quadratmeter weitere Ausstellungsfläche in der STATION Berlin, nahe dem Potsdamer Platz. Auf der IFA Global Markets, die sich ausschließlich an Fachbesucher richtet, treffen sich vom 2. bis 5. September Zulieferer, Komponenten-Hersteller sowie Original-Hersteller (OEMs/ODMs) mit Kunden und Partnern der Branche.

Welche Trends gibt es 2018 ?

Bildschirme mit 8k-Auflösung, flexible Displays, die sich wie ein Rollo aufrollen lassen, große Videowände, neue HDR- und 3D-Audio-Techniken werden die IFA-Besucher dieses Jahr begeistern. Sprachsteuerung – Sprachassistenten werden sich in vielen weiteren Gerätearten etablieren: In Fernsehgeräten, Soundanlagen, Soundbars und Kopfhörern ebenso wie auch in Elektro-Groß- und Kleingeräten.

Die Haushaltsgeräte-Branche setzt verstärkt auf die Vernetzung ihrer Elektrogeräte. Vernetzte Geräte können Informationen untereinander austauschen, persönliche Gewohnheiten erfassen und Optimierungsvorschläge machen. Sie sollen dem Nutzer Zeit, Kapazitäten und Ressourcen sparen und zusätzlich viele Tipps, beispielsweise zum Energiesparen oder für Wäschepflege, neue Zubereitungsarten und Rezepte, bereitstellen.

Weiterhin Wachstum in den Märkten

Im Bereich Consumer Electronics wird für 2018 global ein Umsatz von mehr als einer 854 Milliarden Euro erwartet. Dies entspricht einer Steigerung um rund ein Prozent. Auch der globale Markt für Elektrohausgeräte entwickelt sich positiv. Die Marktforscher der GfK rechnen bei Elektrokleingeräten (ohne Nordamerika) mit einer Steigerung um etwa acht Prozent auf ca. 48 Milliarden Euro, bei Elektrogroßgeräten mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 178 Milliarden Euro.

Alle News von und zur IFA in Berlin finden Sie wie immer auch auf unserer Themenseite zur IFA.

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