Zweit-Versuch

LG G Pad 8.3 im Test: Android-Tablet mit vielseitiger Software

Zweiter Tablet-Versuch von LG zeigt höhere Erfolgsaussichten
Von Paulina Heinze

Das LG G Pad 8.3 läuft unter der Android-Version 4.2.2 (Jelly Bean). Zum Thema OS-Update gibt es derzeit noch keine Informationen seitens LG. Eine aktuellere Version des Betriebs­systems wäre natürlich wünschenswert. Der interne Speicher des Geräts beläuft sich auf 16 GB, wovon für den Nutzer noch knapp 10 GB zur freien Verfügung stehen. Zusätzlich kann der Speicher über den MicroSD-Karten­slot um bis zu 64 aufgestockt werden.

LG  G Pad 8.3 Slide Aside und QSlide
Bild: teltarif.de
Software­seitig ist das Tablet stark an LG neuestes High-End-Smartphone angelehnt. Viele Anwen­dungen, die wir bereits vom G2 kennen, finden wir auch auf diesem Tablet wieder. Hierzu zählt die Notiz-Funktion Quick Memo oder QSlide, mit der zwei Fenster gleichzeitig auf einem Screen geöffnet werden können - bei einem Display dieser Größe kann dies sehr praktisch sein. LG hat auch die Anzahl der hierfür nutzbaren Anwendungen erweitert. Mit der Multi­tasking-Funktion Slide Aside kann ein Fenster mit einem 3-Finger-Wisch nach links zur Seite geschoben und zwischen­gespeichert werden. Dies ist mit maximal drei Fenstern möglich. Wischt der Nutzer abermals mit drei Findern nach rechts über das Display, erscheint eine Vorschau der geöffneten Anwendungen. In der Status­leiste wird angezeigt, wie viele Anwendungen bereits gespeichert wurden.

Zusätzliche Features beim Fernsehen

LG G Pad 8.3 Quick Remote durch Infrarot-Schnittstelle
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Das LG G Pad 8.3 unterstützt den hersteller­übergreifenden Standard Miracast. Dies ermöglicht dem Nutzer, Inhalte vom Tablet auf einen Fernseher zu streamen. Wir konnten bequem über das G Pad Videos aussuchen und über den heimischen TV abspielen. Sehr positiv ist der Trend von LG, seine Geräte mit einer Infrarot-Schnittstelle auszurüsten - so auch bei seinem neuen Tablet. Mit der Anwendung kann mit wenigen Schritten das G Pad als Fernbe­dienung für Geräte wie etwa TV oder DVD-Player programmiert werden. In unserem Test konnten wir hierbei mit einem Sony-Fernseher keine Probleme feststellen.

Fehlende UMTS-Schnittstelle ersetzt LG durch QPair

Eine Mobilfunk-Schnitt­stelle besitzt das G Pad 8.3 nicht. Der Internet­zugang ist zunächst nur per WLAN-a/b/g/n-Schnitt­stelle oder WiFi direct möglich. Der Hersteller hat für diese Entscheidung auch eine Begründung: Laut Umfragen sollen 3G-Tablets, trotz UMTS-Modul, ausschließlich per WLAN zum Surfen genutzt werden. Der Verzicht auf ein UMTS-Moduls verringert zudem die Anschaf­fungs­kosten. LG G Pad 8.3 QPair: Ablehnen von ankommenden Anrufen auf dem Smartphone per Tablet
Bild: teltarif.de
Zusätzlich hat LG als Alternative die Anwendung QPair vorin­stalliert, mit der eine Verbindung zu einem Android-Smartphone herge­stellt werden kann, um das mobile Internet mitnutzen zu können. Beachtet werden sollte hierbei das Inklusiv­volumen des genutzten Tarifs. Hierfür muss das Smartphone ebenfalls die App QPair aus dem Google Play Store installiert haben. Zum Einrichten muss auf beiden Geräten die Anwendung gestartet und der Anleitung gefolgt werden.

Die Nachricht über ankommende Anrufe auf dem Smartphone erscheinen zeitgleich auf dem Tablet und können von dort aus abgewiesen werden. Zudem kann jede SMS und E-Mail, die auf dem Handy ankommt, auch auf dem G Pad 8.3 empfangen und beantwortet werden. Sind auf beiden Geräten die gleichen Apps installiert, kann QPair beim Einschalten des Bildschirms anzeigen, welche App auf dem jeweiligen Gerät zuletzt genutzt wurde.

Für Tablet-Fotografen: Die obligatorische Kamera

Ob eine hochauf­lösende Rückkamera bei einem Tablet von Nöten ist, wird oftmals diskutiert. Im Alltag sind dann doch öfters Tablet-Fotografen anzutreffen. LG gibt selbst an, dass eine Kamera bei einem Tablet eher zweitrangig ist und integriert eine 5-Megapixel auf der Rückseite des G Pad 8.3. Testaufnahmen mit LG G Pad 8.3 Testaufnahmen mit 5-Megapixel-Kamera
Bild: teltarif.de
Bei Tages­licht sind mit der Haupt­kamera durchaus brauchbare Schnapp­schüsse möglich. Bei Nacht bekommt die Kamera im normalen Modus Schwierigkeiten, der Nacht-Modus hellt zwar das Bild auf, verursacht gleichzeitig ein starkes Rauschen. Zusätzlich sind Funktionen wie Panorama, Beauty-Shot oder Time-Catch vorhanden. Für Video­telefonie befindet sich auf der Vorder­seite eine 1,3-Megapixel-Kamera, deren Qualität für diesen Zweck ausreichend ist.

Fazit: LG G Pad 8.3 hat das Potenzial zum Erfolgsschlager

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,3
  • Material / Verarbeitung: 1
  • Bedienung / Handling: 1,5
  • Betriebssystem / Apps: 1,8
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,4
LG hat mit seinem zweiten Tablet, dem G Pad 8.3, größere Chancen auf dem Tablet-Markt als noch mit dem Vorgänger-Modell. Die Display-Größe von 8,3-Zoll führt zu einem handlichen Gerät mit gelungener Full-HD-Darstellung. Der MicroSD-Kartenslot sowie die Infrarot-Schnittstelle sind willkommende Zusätze. Das Tablet beherbergt eine Unmenge an software­seitigen Spielereien. Für das Kennen­lernen muss zwar etwas Zeit investiert werden, der Nutzer erhält hingegen die ein oder andere nützliche Funktion. Sollte tatsächlich noch ein Update des Betriebssystems kommen, bleiben kaum Einwände gegen das G Pad 8.3. Nur das fehlende UMTS-Modul könnte für einige Interessenten ein KO-Kriterium sein.

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