Kriminelle

BKA: Mehr professionelle Kriminelle im Internet

Eine hundertprozentige Sicherheit im Netz gibt es nicht
Von dpa / ddp / Marleen Frontzeck-Hornke

Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, hat vor steigender Kriminalität im Zusammenhang mit dem Internet gewarnt. Die Täter würden immer professioneller, sagte Ziercke in Berlin. Hundertprozentige Sicherheit im Netz gebe es nicht, "auch nicht beim Online-Banking". Nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) erledigen aber mittlerweile 24 Millionen Deutsche Bankgeschäfte im Internet, das sind 38 Prozent aller Bürger zwischen 16 und 74 Jahren.

Ziercke sagte, jeder Internet-Nutzer müsse darauf achten, dass sein Computer ein aktuelles Virenschutzprogramme und eine Firewall hat. Zudem müssten Passwörter regelmäßig geändert werden. "Wer im Internet ist, der macht die Tür seines Hauses weit auf und muss aufpassen, dass nicht jemand hereinspaziert kommt, den er nicht gerne haben möchte", sagte der BKA-Präsident. Beispielsweise sei die Zahl der Phishing-Fälle, bei denen Passwörter durch Kriminelle abgefangen werden, nach einem vorübergehenden Rückgang nun wieder gestiegen.

Das BKA und Bitkom kündigten an, zur Bekämpfung die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Polizei weiter auszubauen. Doch auch die Verbraucher müssten sich besser schützen. "Wir müssen sicherstellen, dass die Nutzung des Internets erfolgt, ohne Opfer einer Straftat zu werden", sagte Ziercke.

Jeder zweite deutsche Verbraucher wurde bereits Opfer von Kriminalität im Internet, wie Bitkom-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf unter Berufung auf eine aktuelle Forsa-Umfrage berichtete. Die meisten davon, vier von zehn Nutzern, hätten dabei einen Befall der Computer durch Viren oder andere schadhafte Programme erlebt. Gerade dadurch würden häufig Daten spioniert. "Mehr denn je müssen sich die PC-Nutzer auf dem Laufenden halten, wie sie sich vor Kriminellen schützen können", riet Kempf.

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