Ärzte warnen: Smartphones und Tablets schädlich für Kinder
Ärzte warnen vor Tablets, Smartphones und Co. für Kinder
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Smartphones, Tablets und Computer bleiben nach Meinung
von Kinderärzten trotz neuester Entwicklungen schädlich für die
geistige Entfaltung von Kindern. "Wir Kinder- und Jugendärzte sind
von deutlichen gesundheitlichen und psychologischen
Beeinträchtigungen überzeugt, sehen diese täglich in unseren Praxen",
sagte Till Reckert vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
(BVKJ) der Deutschen Presse-Agentur. Eine Gefahr liege auch darin,
dass Eltern ihre Kinder vernachlässigten, weil ihnen ihre Smartphones
wichtiger seien, sagte der Kinder- und Jugendarzt, der
stellvertretender BVKJ-Vorsitzender in Baden-Württemberg ist. "Hier
werden große Herausforderungen auf uns zukommen."
Als Probleme stellen Mediziner einen besorgniserregenden Anstieg an Überforderung, Kopfschmerzen, ADHS und psychischen Erkrankungen fest, der mit der wachsenden Nutzung der digitalen Medien zusammenhänge. "Kinder im Vorschulalter müssen zunächst lernen, mit ihrem Körper, ihren Gefühlen, der Welt und anderen Menschen in immer freierer Weise zurechtzukommen", sagte Reckert. "Bildschirmmedien sind hier eigentlich ausschließlich hinderlich."
Ärzte warnen vor Tablets, Smartphones und Co. für Kinder
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Besonders bemängelt der Experte die fehlende Erfahrung der Kinder im
Umgang mit der Technik: "Im Alltag beobachtet man häufig leider eher
ein eher unsouveränes Verhalten der "Digital Natives" ihren
Maschinchen gegenüber." Ohne das nötige Grundverständnis seien Kinder
häufig überfordert und erschlagen von den schier endlosen
Informationen und Möglichkeiten der Geräte. Die Folge: Sie gerieten
in Abhängigkeit.
Kinder aktiv beim Umgang mit Technik begleiten
Von dem Argument, dass Kinder möglichst früh an digitale Technik herangeführt werden sollten, um später einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt gerecht zu werden, hält der Experte wenig: "In unseren Praxen sehen wir eher das Gegenteil: Je mehr und je früherer Medienkonsum im Kindes- und Jugendalter, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder mit dem Leben und dann auch mit Medien nicht gut zurechtkommen", sagte Reckert. "Ich vermute: Wer früh und ausschließlich googelt, um zu seinen Informationen zu kommen, wird später ein schlechterer Rechercheur."
Susanne Rieschel von der Initiative SCHAU HIN! [Link entfernt] hält von generellen Verboten der digitalen Technik für Kinder nichts. "Statt zu Alarmismus raten wir zu Besonnenheit, nach unserem Motto "Verstehen statt verbieten"", sagte die gelernte Lehrerin. "Grundsätzlich gilt, Eltern müssen ihre Kinder beim Umgang mit Smartphones und Tablets und Co. aktiv unterstützen und begleiten." Dazu zählten auch klare Regeln: Was darf gesehen werden und wann ist das Smartphone tabu.
"Wir raten Eltern, vor allem kleinere Kinder aktiv zu begleiten", sagte der Bildungsexperte vom Digitalverband Bitkom, Stephan Pfisterer. "Eine Altersbeschränkung nach unten macht keinen Sinn. Smartphones und Tablet Computer lassen sich intuitiv bedienen und können auch von Kleinkindern genutzt werden."
Technik speziell für Kinder
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Pfisterer zufolge können die mobilen Geräte auch förderlich sein:
"Vor allem dann, wenn sie interaktiv sind und einen Lerneffekt
haben." So müssten sich Kinder bei Lernspielen aktiv mit den Inhalten
auseinandersetzen, Entscheidungen treffen oder ihre Geschicklichkeit
üben. "Dabei haben sie Erfolgserlebnisse und lernen spielerisch zum
Beispiel Formen, Farben oder das Alphabet."
So sind bereits einige Tablets auf dem Markt erhältlich, die speziell für die Nutzung von Kindern ausgelegt sind. Amazon etwa hat für das Kindle Fire HD eine Kids Edition herausgebracht und Samsung bietet das Galaxy Tab 3 Kids an, das wir ausführlich getestet haben.