Gelder-Freigabe

KEF: Gelder-Freigabe für DAB+ Digital Radio

Deutschlandradio und ARD wollen DAB-Aktivitäten ausbauen
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D-Radio Gelder für den Neustart DAB+ jetzt frei gegeben
Bild: D-Radio
Nach langer Vorlaufzeit können nun nicht nur Privatradiosender das digital-terrestrische Radio im Modus DAB+ am 1. August neu starten. Inzwischen ist auch klar, dass das öffentlich-rechtliche Deutschlandradio ab August mit von der Partie ist, denn die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Landesrundfunkanstalten (KEF) hat die benötigten Gelder jetzt frei gegeben.

D-Radio Gelder für den Neustart DAB+ jetzt frei gegeben
Bild: D-Radio
Laut früheren Angaben geht es um eine Summe von insgesamt 42 Millionen Euro, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland für den Digitalradio-Neustart zur Verfügung steht. Der Intendant des Deutschlandradios, Dr. Willi Steul, hat die Entscheidung der KEF begrüßt, die benötigten Gebührengelder nicht länger zu blockieren: Dies ist ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung des Radios in der digitalen Welt, kommentierte Steul die Nachricht. Es gibt in Europa keine bessere Technologie als die DAB-Familie und DAB+. Jetzt ist endlich auch in Deutschland der Startschuss gefallen. Für den Nationalen Hörfunk sei dies die Chance, seinem gesetzlichen Auftrag nachkommen zu können und alle seine Programme auch wirklich bundesweit hörbar zu machen.

Deutschlandradio schaltet mehr als drei Programme

Das bundesweite DAB+-Netz soll am 1. August zunächst in allen Ballungsgebieten starten und dann kontinuierlich weiter ausgebaut werden. Neben den drei Deutschlandradio-Programmen Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen [Link entfernt] will der Sender dann auch seinen Eventkanal Dokumente & Debatten im digitalen Radio ausstrahlen. Hier überträgt das Deutschlandradio etwa Bundestagsdebatten oder Pressekonferenzen in voller Länge. Auch die Zusatzdienste Dynamik Label (Radiotext), eine Slide Show, sowie der Nachrichtendienst Journaline und ein EPG gehörten zum Angebot des Deutschlandradio im digitalen Radio.

Auch übrige ARD-Anstalten bauen DAB-Engagement aus

Die Freigabe der KEF-Gelder hat auch Auswirkungen auf die übrigen ARD-Anstalten. Diese haben in den vergangenen Wochen neue Frequenzen für landesweite Sendernetze in ganz Deutschland bei der Bundesnetzagentur beantragt. Dabei soll in fast allen Bundesländern der bisher genutzte Kanal 12, der nur begrenzte Sendeleistungen zulässt, geräumt werden. Sender wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) oder der Bayerische Rundfunk (BR) betreiben bereits aktiv den Ausbau ihrer digitalen Aktivitäten oder haben dies angekündigt. Andere bisher bei DAB zurückhaltende Rundfunkanstalten könnten noch in diesem Jahr, spätestens aber 2012 erstmals mit einem Sendernetz im digitalen Radio aktiv werden. Vorgesehen ist dabei entweder ein sofortiger Start in der DAB+-Technologie oder gemischte Bouquets mit DAB alt und DAB+-Kanälen, wie etwa der NDR dies plant.

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