Kabel-Internet

Kabel Deutschland beschleunigt Netz mit Cisco-Technik

Mehr als 100 MBit/s sowie Beseitigung von Engpässen geplant
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Cisco CRS-3 Carrier Routing System Cisco CRS-3 Carrier Routing System
Foto: Cisco
Kabel Deutschland wird sein Netz schneller machen und dafür neue Router installieren. Das teilt Cisco mit, das die technische Umstellung vornehmen wird. Durch den Ausbau sollen Netz-Engpässe abgebaut und Downstream-Geschwindigkeiten von mehr als 100 MBit/s möglich werden.

Zum Einsatz kommen soll laut Cisco das hauseigene Carrier Routing System CRS-3. Dieses soll im Vergleich zum bisher eingesetzten Routing-System ASR 9000 höhere Kapazitäten hinsichtlich des Datenverkehrs und gleichzeitig volle IPv6- und 100GbE-Unterstützung bieten (Ethernet mit einer Geschwindigkeit von 100 GBit/s). Dieses Routing-System läuft mit dem Betriebssystem IOS XR. Laut einer Studie von Cisco besaß 2010 jeder Einwohner in Deutschland zwei internetfähige Geräte. 2015 werden es laut einer Prognose fünf sein, die dann statt momentan rund 12 GB voraussichtlich etwa 47 GB Datentraffic pro Monat produzieren.

Kabel Deutschland sieht steigenden Datenverkehr bei Video-Diensten

Cisco CRS-3 Carrier Routing System Cisco CRS-3 Carrier Routing System
Foto: Cisco
"Durch das CRS-3 können wir unser Netz weiter skalieren. Auf diese Weise ist es möglich, den stetig steigenden Bandbreitenanforderungen zu begegnen, die eine wachsende Kundenzahl und unsere erfolgreichen Hochgeschwindigkeits-Internetprodukte erfordern“, führt Lorenz Glatz, Chief Technical Officer von Kabel Deutschland aus. "Mit der CRS-3-Plattform haben wir den ersten Schritt gemacht, um unsere Infrastruktur auf 100 GbE-Verbindungen zu erweitern“, erläutert Glatz weiter.

Das neue Routing-System soll auch die Integration von von Cloud-Computing-Diensten erleichtern. Keine Angaben macht Kabel Deutschland, wie zukünftige Tarifpakete für Endkunden beschaffen sein werden und ob lediglich an eine Steigerung der Downstream-Geschwindigkeit gedacht ist. Denn gerade Cloud-Computing-Dienste leben insbesondere von einem konstant hohen Upstream, damit Nutzer multimediale Daten ohne längere Wartezeiten in Online-Speicherdienste transferieren können. Der momentan erhältliche Tarif Internet und Telefon 100 bietet lediglich eine Upstream-Geschwindigkeit von maximal 6 MBit/s.

Ein Kabelnetz wird aber nicht nur für Internet-Dienste, sondern auch für die Fernsehübertragung genutzt. Aktuelle Kabelmodems arbeiten nach dem Standard "Data Over Cable Service Interface Specification" (DOCSIS). Die neueste Variante DOCSIS 3.0 unterstützt bei einer Bündelung von acht Kanälen bis maximal 400 MBit/s im Downstream.

Mit einer Aktualisierung der Technik der "letzten Meile" zum Kunden könnte das Netz laut Unternehmensangaben eine Downstream-Rate von bis zu 1 GBit/s bieten. In einem Feldversuch hat der Provider dies zusammen mit Cisco bereits in Hamburg getestet.

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