Schutzschild

EU-Kommission kämpft gegen Sex und Gewalt auf dem Handy

Mobilfunk-Branche soll Kinder besser schützen
Von dpa / Steffen Herget

Die Hälfte aller Eltern in der Europäischen Union befürchtet einer Umfrage zufolge, dass ihre Kinder auf dem Handy Sex- und Gewaltfilme sehen oder Opfer von Mobbing werden könnten. Die EU-Kommission will deshalb die Mobilfunkbetreiber stärker in die Pflicht nehmen. "Jugendschutz ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding heute in Brüssel. Schwarze Schafe seien Luxemburg, Finnland, Estland und Zypern, wo es keinen nationalen Verhaltenskodex für die Handy-Branche gebe. Auch Belgien müsse seine Regeln nachbessern.

Insgesamt 26 europäische Mobilfunkbetreiber haben sich 2007 freiwillig verpflichtet, Kinder besser zu schützen. Diese Vereinbarung muss in den Mitgliedstaaten aber umgesetzt werden. Dabei geht es zum Beispiel um Aufklärungskampagnen, Zugangskontrollen oder die Meldung illegaler Inhalte. 80 Prozent der Unterzeichner sind seither aktiv geworden, wie sich aus einem Bericht des Branchenverbandes GSM Association ergibt. Den Kommissionsangaben zufolge nutzt bereits jeder zweite Zehnjährige in der EU ein Handy. Unter den 16-Jährigen sind es 95 Prozent.

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