Chefsache

Vodafone-Chefsessel bald leer? (Update: Neuer Sprecher)

Der Countdown für den Abschied von Jens Schulte-Bockum läuft. Doch auf die Schnelle scheint sich kein passender Nachfolger für den Chef-Posten zu finden. Immerhin gibt es jetzt einen neuen Sprecher der Geschäftsführung.
Von Daniel Rottinger

Jens Schulte-Bockum Jens Schulte-Bockum
Bild: Vodafone
Update von 17:50 Uhr: Im Rahmen der heutigen Aufsichtsratssitzung hat sich die Vodafone-Konzernspitze auf Dr. Manuel Cubero als neuen Sprecher der Geschäftsführung geeinigt. Dieser wird ab dem 1. Juli 2015 übergangsweise seine Aufgabe als Sprecher antreten, bis ein neuer Chef gefunden ist. Dr. Manuel Cubero ist Teil der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland und für das Festnetzgeschäft zuständig. Update Ende

Alles andere als einfach: Der Weggang von Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum Ende des Quartals hinterlässt ein großes Macht-Vakuum bei dem Mobilfunker. Dieses zu schließen scheint dem Konzern große Probleme zu bereiten.

Jens Schulte-Bockum Jens Schulte-Bockum
Bild: Vodafone
Wie die Rheinische Post auf ihrer Webseite berichtet, soll der Aufsichtsrat heute aus dem Kreis der Geschäftsführung ein Mitglied zum vorläufigen Vorsitzenden ernennen. Dieser werde Vodafone auch gegenüber der Politik vertreten. Zudem soll der Posten des Chief Commercial Officer als neue Führungsfunktion geschaffen werden.

Deutschland ist wichtiger Markt für den Weltkonzern

Vodafone Deutschland ist eine wichtige Säule im globalen Vodafone-Konzern. So macht die deutsche Niederlassung laut SZ-Informationen rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus. Umso wichtiger ist es daher, handlungsfähig zu bleiben und den Chefposten eindeutig zu besetzen.

Starke Zweifel: Schneller Sucherfolg eher aussichtslos

Allerdings hat der RP-Autor Zweifel, dass sich innerhalb von kurzer Zeit ein passender Nachfolger finden lässt. Seiner Argumentation zufolge seien potenzielle Job-Anwärter - die derzeit bei Mobilfunk-Mitbewerbern unter Vertrag stehen - noch über längere Zeiträume an ihre Arbeitgeber gebunden.

Der Konzern muss sich also vorwerfen lassen, intern keinen potenziellen Nachfolger aufgebaut zu haben, der jetzt die Chef-Funktion ausfüllen könnte.

Ob es Vodafone dennoch gelingen wird, in absehbarer Zeit einen passenden Schulte-Bockum-Nachfolger zu finden, bleibt daher abzuwarten.

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