Hochfrequenzforschung

Vodafone: Innovationspreis für intelligente Mobilfunkantennen

Der Innovationspreis von Vodafone geht in diesem Jahr an Prof. Reiner Thomä von der TU Ilmenau, der sich mit der besseren Ausnutzung von vorhandenen Frequenzspektren beschäftigt.
Von dpa / Marie-Anne Winter

LTE-Mast von Vodafone. LTE-Mast von Vodafone.
Bild: Vodafone
Für seine "wegweisende Forschung" für bessere Mobilfunk-Antennen hat Reiner Thomä, Professor der Technischen Universität Ilmenau, heute in Dresden den Vodafone Innovationspreis erhalten. Thomä habe mit seiner Arbeit dazu beigetragen, dass Funkfrequenzen für mobile Kommunikation intelligent genutzt werden und damit die Datenübertragung noch schneller und zuverlässiger erfolgen könne, teilte Vodafone mit.

"Um der wachsenden Vernetzung unserer Gesellschaft mit leistungsfähigen Telekommunikationsnetzen begegnen zu können, sind Innovationen wie die des diesjährigen Preisträger Professor Thomä unverzichtbar", sagte Jens Schulte-Bockum, LTE-Mast von Vodafone. LTE-Mast von Vodafone.
Bild: Vodafone
Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland. Der Preis der Vodafone Stiftung für Forschung in der Mobilkommunikation ist mit 25 000 Euro dotiert. Am Donnerstag feierte das Unternehmen auch das 20-jährige Bestehen seines Stiftungslehrstuhls. Er trage maßgeblich zur der schnellen Zukunft des Mobilfunks bei, sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Dort arbeite ein "hochkarätiges Spezialistenteam an der fünften Generation des Mobilfunks".

Bestehende Frequenzspektren besser nutzen

Sein Beitrag sei das Resultat langjähriger Forschungstätigkeit, sagte Thomä der dpa. Um den Mobilfunk fit für immer mehr Daten zu machen, versuchen Wissenschaftler, die bestehenden Frequenzspektren immer besser und intelligenter auszunutzen. Für die bessere Untersuchung und Vorhersage, wie sich die elektromagnetischen Wellen an einem bestimmte Ort tatsächlich fortbewegen, entwickelte Thomä eine Technologie namens "Sounder". Mit ihr lassen sich typische Standardumgebungen errechnen, in denen sich die Wellen bewegen können.

Die Berechnung sei kompliziert, da die Bewegung von vielen verschiedenen Faktoren abhänge, erklärt Thomä. So bewegen sich die Wellen in einer urbanen Innenstadt über Ecken und Hindernisse hinweg ganz anders als auf freiem Feld fort. Thomäs Erkenntnisse sollen laut Vodafone intelligente Antennensysteme ermöglichen, die die jeweils nötige Kapazität flexibel bereitstellen können. Aber auch auf die dahinter liegende Signalverarbeitung komme es für ein leistungsfähiges Netz an, sagt Thomä.

Eine Herausforderung bei der Hochfrequenztechnik sei es generell, die Phänomene genau zu erkennen und zu beschreiben. "Man kann sie ja nicht sehen, und nichts verhält sich ideal", sagt Thomä. Für eine genaue Messung müssten deshalb auch stets alle Messgeräte immer wieder kalibriert werden.

Mit Förderpreisen ehrte Vodafone auch zwei Nachwuchs-Wissenschaftler. Preisträgerin Christina Brzuska hat sich in ihrer Dissertation mit dem Austauschverfahren für digitale Schlüssel und dem Nachweis ihrer Sicherheit beschäftigt. Sie habe einen wertvollen Beitrag zu Datenschutz und Datensicherheit geleistet, hob Vodafone hervor. Philip Köhler erhielt den "Fritz-Joussen-Award" für seine Dissertation, in der er sich mit einem Kostendeckel-Tarif für Abrechnungs-Verfahren von Telekom-Anbietern beschäftigte.

Mehr zum Thema Mobilfunknetz: Technik