Apple iPhone ohne SIM-Lock mit Prepaid-Karte von congstar
Nach dem Einbuchen ins Netz erlebten wir die erste Überraschung: Im linken oberen Eck des iPhone-Displays war zwar das S-Meter für die Feldstärke des Mobilfunknetzes zu sehen. Zudem wurde angezeigt, ob wir über EDGE oder 3G verbunden waren, es wurde aber weder der Netzbetreiber T-Mobile, noch der Provider congstar angezeigt. Ein ähnlicher Effekt tritt mit Discounter-Karten aus dem T-Mobile-Netz auch bei anderen Handys auf. Telefongespräche lassen sich dennoch problemlos führen und auch der Austausch von SMS-Nachrichten ist möglich.
Während sich mit den Prepaid-Karten aus den Netzen von E-Plus und o2 der mobile
Daten-Zugang problemlos konfigurieren
ließ, klappte dies in unserem Test mit einer congstar-Karte nicht. Grund: Sobald
eine SIM aus dem T-Mobile-Netz im iPhone eingelegt ist, wird der Menüpunkt zur
Einrichtung des mobilen Datennetzwerks ausgeblendet. Im Menü "Netzwerk" lassen
sich lediglich die UMTS-Nutzung und das Daten-Roaming
ein- und ausschalten, ein VPN konfigurieren und der WLAN-Zugang
aktivieren oder auch wieder deaktivieren.
Kein Menü zur Konfiguration der Datendienste
Foto: teltarif
Nach Reboot Netz-Zugang möglich
In unserem Test gab es verschiedene Möglichkeiten, um trotz des ausgeblendeten Menüs mit dem iPhone online gehen zu können. Einmal ist es möglich, zunächst die SIM-Karte aus einem anderen Netz einzulegen und dann die Konfiguration vorzunehmen. Alternativ genügt teilweise auch ein Reboot des iPhone (dazu den Einschalt- und Home-Knopf für etwa zehn Sekunden gleichzeitig gedrückt halten). Dabei werden offenbar anhand der eingelegten SIM-Karte die Einstellungen automatisch hergestellt und der mobile Internet-Zugang steht zur Verfügung.
Im Gegensatz zu einem speziell für die iPhone-Nutzung gedachten
Complete-Vertrag von T-Mobile steht
die Visual Mailbox mit einer Discounter-SIM nicht zur Verfügung. Der gleiche Effekt
ergibt sich auch, wenn eine T-Mobile-Vertragskarte genutzt wird, die nicht zu einem
Complete-Tarif gehört. Stattdessen wird der mobile Anrufbeantworter auf herkömmliche
Art angewählt. Eine Konfiguration der im T-Mobile-Netz üblichen Mailbox-Kurzwahl
MMS-Versand schlug im Test fehl
Foto: teltarif
3311 war in unserem Test nicht erforderlich. Die Rufnummer wurde automatisch
erkannt, so dass ein Klick auf die virtuelle Mailbox-Taste auf dem
Touchscreen genügte, um in den eigenen
Anrufbeantworter zu gelangen.
Ebenfalls automatisch erkannt wird die Rufnummer der verwendeten SIM-Karte. Diese wird wenige Sekunden nach dem ersten Einbuchen ins Netz auch auf dem iPhone-Display angezeigt. Für den MMS-Versand ist diesbezüglich also keine Konfiguration erforderlich. Allerdings klappte in unserem Test - wie schon mit der Fonic-Karte aus dem o2-Netz - der MMS-Versand nicht, während es diesbezüglich mit einem bei T-Mobile erworbenen iPhone 3G S und einer im Complete-Tarif geschalteten SIM-Karte keine Probleme gab. Auch mit einer simyo-Karte im E-Plus-Netz konnten wir im Test problemlos MMS verschicken und empfangen.
Nachteil: Keine HSDPA-Geschwindigkeit für Discounter-Kunden
Abgesehen von der Visual Mailbox und der MMS konnten wir im Test mit Discounter-Karten aus dem T-Mobile-Netz alle iPhone-Features nutzen. Vorteil gegenüber beiden E-Netzen ist der flächendeckende EDGE-Ausbau im GSM-Netz. Ist das Internet-Surfen mit herkömmlichem GPRS eher ein Geduldsspiel, so kann man über EDGE schon recht gut die Online-Dienste nutzen.
Für ganz hohe Geschwindigkeiten ist eine Prepaid-Karte im T-Mobile-Netz allerdings nicht geeignet. Der Netzbetreiber stellt den Nutzern keine HSDPA-Geschwindigkeit zur Verfügung. Damit beträgt die maximale Performance im UMTS-Netz 384 kBit/s im Downstream.