Zwischenbilanz

Neues iPad von Apple: Der erste Monat im Rückblick

Brillantes Display, gute Performance, höheres Gewicht
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Was mir am iPad nach wie vor nicht gefällt ist der integrierte Lautsprecher. Dieser bietet weiterhin keinen Stereo-Effekt. Zudem ist es ungünstig, den Lautsprecher auf der Rückseite anzuordnen. Egal ob man das Tablet auf den Tisch oder beispielsweise auch auf den Schoß legt: Der Lautsprecher wird zumindest teilweise verdeckt, was für einen schlechten Sound sorgt, wenn man beispielsweise Musik, Webradio oder einen Podcast hört. Hier gefällt das Samsung Galaxy Tab 10.1N mit seinen beiden Stereo-Lautsprechern auf der Front-Seite deutlich besser. iPad-Konfigurationsmenü iPad-Konfigurationsmenü
Foto: teltarif

Datenblätter

Das neue iPad hat dafür eine gegenüber dem iPad 2 deutlich verbesserte Kamera. Allerdings stellt sich die Frage, wie oft man mit einem Tablet, das ein 9,7 Zoll großes Display besitzt, wirklich fotografiert oder filmt. In der Praxis ist dafür ein deutlich kleineres Smartphone oder eben eine Digitalkamera wesentlich besser geeignet. Anders sieht es mit der gegenüber dem iPad 2 nicht verbesserten Front-Kamera aus, die sich gut für Video-Chats eignet - entweder über die zum iOS-Betriebssystem gehörende Facetime-App oder aber über Skype.

Mobiles Internet: In der Praxis kaum Unterschiede zum iPad 2

Keine Veränderung bringt bislang die Funk-Schnittstelle mit sich. WLAN und GPRS/UMTS funktionieren genauso wie beim iPad 2. Von den über DC-HSPA möglichen bis zu 42 MBit/s war bislang nichts zu spüren. Das liegt allerdings in erster Linie an den Tarifen. Hier beschränken die Netzbetreiber und Discounter die Kunden in preiswerten Tarifen fast immer auf 7,2 MBit/s im Downstream.

Bedauerlich ist die fehlende Möglichkeit, die LTE-Schnittstelle hierzulande einzusetzen. Wie Tests mit einem Surfstick und einem LTE-Smartphone zeigen, gibt es durchaus Gegenden, in denen der LTE-Funkstandard verfügbar ist, nicht jedoch UMTS. Wer LTE nicht nutzen kann, weil zum Beispiel das iPad die in Deutschland üblichen Frequenzen nicht unterstützt, surft demnach bestenfalls noch mit EDGE-Geschwindigkeit. Das mag für den Austausch von E-Mails und Instant Messages ausreichen. Zum ausgiebigen Surfen im Internet lädt das "World Wide Wait" ohne 3G oder 4G aber ganz sicher nicht ein.

Wann kommt Tethering für alle?

Tethering funktioniert bislang nur mit wenigen SIM-Karten Tethering funktioniert bislang nur mit wenigen SIM-Karten
Foto: teltarif
Richtig enttäuscht hat bislang allerdings nur die mit den meisten deutschen SIM-Karten noch nicht nutzbare Tethering-Funktion. Diese wurden auf der Keynote zur Präsentation des neuen iPad ausdrücklich angekündigt. Die Telekom sprach auf Nachfrage von teltarif.de von einem erforderlichen Software-Update, das Apple im Mai ausliefern will. Hier stellt sich die Frage, warum ein solches Feature angekündigt wird, dann aber in vielen Fällen (noch) nicht nutzbar ist und warum es so lange dauert, ein entsprechendes Software-Update zu veröffentlichen.

Andere Probleme, über die in verschiedenen Blogs berichtet wurde, konnten wir dagegen nicht nachvollziehen. So wird das neue iPad auf der Rückseite zwar bei aktiver Nutzung etwas warm, aber keineswegs unangenehm heiß. Bei der Qualität der WLAN- und Mobilfunk-Schnittstelle scheint jedoch unterschiedlich zu sein, wie wir in einer weiteren Meldung bereits berichtet haben. Unser aktuelles Testgerät, ein iPad WiFi+4G, hat jedenfalls einen eher überdurchschnittlich guten Empfang und es gibt auch keine Probleme beim Wechsel zwischen den verschiedenen Funkstandards.

Fazit: Neues iPad gefällt auch nach einem Monat Nutzung

Insgesamt betrachtet weiß das aktuelle iPad-Modell auch nach einem Monat Nutzung zu gefallen. Vor allem das neue Retina-Display hebt das Tablet deutlich von seinen Vorgängern ab. Insbesondere für bisherige Nutzer des iPad 1 dürfte sich der Umstieg lohnen - neben dem Display auch wegen dem angenehmeren Gewicht und Formfaktor und wegen dem schnelleren Prozessor. Die Vorteile, die ein Wechsel vom iPad 2 zum neuen iPad mit sich bringen würden, reduzieren sich jedoch fast ausschließlich auf das verbesserte Display. Tethering funktioniert noch nicht, die schnellere Mobilfunk-Schnittstelle ist nur in wenigen Tarifen nutzbar und die bessere Kamera braucht man in der Praxis kaum.

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