Umstritten

Neue AGB: Instagram verkauft Fotos der Nutzer an Werbekunden

Bilder und Daten dürfen künftig zu Werbezwecken genutzt werden
Von Steffen Herget

Instagram ändert die AGB Instagram ändert die AGB
Bild: Instagram
Die populäre Foto-Community Instagram macht negative Schlagzeilen. Instagram ändert zum 16. Januar 2013 seine Allgemeinen Geschäfts­bedingungen (AGB) und ermöglicht es damit, dass die von den Nutzern hochgeladenen Bilder sowie deren Namen und ortsgezogenen Daten externen Unternehmung als Werbemittel zur Verfügung gestellt werden. Instagram ist derzeit für die mobilen Betriebssysteme iOS und Android als App verfügbar und erfreut sich vor allem bei jüngerem Publikum großer Beliebtheit. Instagram hat derzeit rund 100 Millionen Nutzer.

Instagram ändert die AGB Instagram ändert die AGB
Bild: Instagram
Im Originaltext heißt es: "To help us deliver interesting paid or sponsored content or promotions, you agree that a business or other entity may pay us to display your username, likeness, photos (along with any associated metadata), and/or actions you take, in connection with paid or sponsored content or promotions, without any compensation to you. [...] You acknowledge that we may not always identify paid services, sponsored content, or commercial communications as such." Der Nutzer muss also von Instagram weder über die Verwendung seiner Inhalte zu Werbezwecken unterrichtet werden, noch müssen diese überhaupt als solche kenntlich gemacht werden.

Als einer der Gründe für die Änderung machen viele Nutzer den vor einigen Monaten erfolgten Kauf von Instagram durch Facebook verantwortlich. Das weltgrößte Social Network ist komplett werbe­finanziert und glänzte in der Vergangenheit nicht gerade mit AGB, die in Sachen Datenschutz und Privatsphäre vorbildlich waren. Ob bei der Änderung für Instagram jedoch tatsächlich von Facebook Einfluss genommen wurde, ist nicht bekannt.

Eine Abschwächung ist möglich

Noch hat sich Instagram nicht zu der Aufregung um die neuen Bedingungen geäußert. Die neuen AGB sind also noch nicht in Stein gemeißelt und könnten durchaus nachträglich abgeschwächt werden. Es wäre zudem denkbar, dass der Anbieter eine Option einführt, über die der Nutzer einzelne oder sogar alle Bilder aus der werblichen Verwendung ausschließen kann. Instagram-Nutzer sollten die Entwicklung also weiterhin im Auge behalten.

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