Neue Möglichkeiten

ICANN startet neue Top-Level-Domains

Große Unternehmen können eigene Domain beantragen
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Neue Top-Level-Domains kommen Neue Top-Level-Domains kommen
Bild: ICANN
Nun ist es amtlich: Die internationale Domain-Verwaltungsstelle ICANN hat das sogenannte "New gTLD" Programm freigegeben. Sie macht damit nach intensiven Vorbereitungen den Weg frei für etwa 300 bis 400 neue Domain-Endungen im Internet. Neben den bekannten Endungen wie .de, .com oder .net wird es voraussichtlich ab 2012 zahlreiche neue Kennungen wie .sport, .reise oder .music geben.

Neue Top-Level-Domains kommen Neue Top-Level-Domains kommen
Bild: ICANN
Die neuen Top-Level-Domains (nTLDs) eröffnen Unternehmen und Organisationen ganz neue Perspektiven: Sie können unter .bayern oder .berlin ihre regionale Identität bereits über die Domain klar nach außen kommunizieren oder sich unter .web oder .shop generische Web-Adressen sichern - und so leichter über Suchmaschinen gefunden werden. Noch einen Schritt weiter können insbesondere große Unternehmen gehen und sich um eigene Top-Level-Domains bewerben. Damit gehören Adressen wie www.jobs.bmw oder www.spenden.unicef womöglich bald zum Alltag im Internet.

united-domains bietet als einer der ersten Marktteilnehmer seit drei Monaten die Möglichkeit, Wunschdomains unter den neuen Endungen kostenlos und unverbindlich vorzubestellen. Bislang sind rund 180 000 solcher Bestellungen eingegangen. Sobald die Vergabestellen die genauen Bedingungen festgelegt haben, können Interessierte ihre Vorreservierung verbindlich machen. Bis dahin entstehen ihnen keinerlei Kosten.

Berlin freut sich auf eigene Domain

"Die heutige Entscheidung läutet ein neues Internet-Zeitalter ein", sagte Peter Dengate Thrush vom ICANN-Verwaltungsrat. "Wir bieten eine Plattform an für die nächste Generation an Kreativität und Inspiration." Bislang war der Raum für Internet-Adressen auf wenige inhaltliche Top-Level-Domains wie .com für kommerzielle Anbieter sowie auf Länderkennungen wie .de für Deutschland begrenzt. Die Möglichkeiten einprägsamer Namen für die eigene Internet-Adresse sind dadurch zunehmend knapp geworden.

Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat bereits seit Jahren daran gearbeitet, mit neuen generischen Top Level Domains (gTLD) mehr Raum im Internet zu schaffen. "Wir haben gut sechs Jahre auf diesen Punkt hingearbeitet und sind froh, dass wir uns nun endlich für .berlin bewerben können", sagte Dirk Krischenowski, Gründer und Geschäftsführer von dotBerlin. Eine erste Bewerberrunde für Adressen in diesem Bereich ist nun von Januar bis April 2012 geplant. Die ersten Ergebnisse sollen dann im November kommenden Jahres vorliegen.

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