Huawei und Vodafone: 50 Prozent mehr Kapazität für LTE
Huawei und Vodafone wollen Frequenzen parallel für GSM und LTE nutzen
Foto: Telekom, teltarif.de
Frequenzen für den LTE-Mobilfunkstandard sind rar.
Bereits seit geraumer Zeit gibt es Planspiele, weitere derzeit noch für das
terrestrische Digitalfernsehen DVB-T genutzte Kanäle für das mobile Breitbandnetz
umzuwidmen. Der Technologiekonzern Huawei und der Mobilfunk-Netzbetreiber
Vodafone arbeiten derzeit an einer weiteren Möglichkeit, um zusätzliche
Kapazitäten für LTE zu schaffen.
Das Zauberwort heißt GSM-LTE Dynamic Spectrum Sharing (GL DSS). Das bedeutet, die Netzbetreiber würden die gleichen Frequenzbereiche sowohl für GSM als auch für LTE einsetzen. In Deutschland könnte es auf diesem Weg LTE auch im Frequenzbereich um 900 MHz geben. Auf 1 800 MHz könnten weitere Kapazitäten für das Mobilfunknetz der vierten Generation eingesetzt werden.
GSM behält oberste Priorität
Huawei und Vodafone wollen Frequenzen parallel für GSM und LTE nutzen
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Wie Huawei erläutert, erfolgt die Mobilfunk-Basisversorgung
auch mehr als 20 Jahre nach dem Start noch immer vor allem über die
GSM-Netze. Diese stehen in Deutschland nahezu
flächendeckend zur Verfügung und hier werden nach wie vor die meisten Telefongespräche
abgewickelt. Auch in den kommenden Jahren wird GSM für Handy-Telefonate der wichtigste
Standard bleiben.
Für den Datenverkehr gewinnen dagegen die LTE-Netze immer mehr an Bedeutung. Nun testen Huawei und Vodafone im spanischen Mobilfunknetz des Betreibers eine Möglichkeit, um die Kapazitäten für LTE zu erhöhen. GSM soll in den gemeinsam für beide Technologien verwendeten Bereichen weiterhin oberste Priorität behalten. Sofern es jedoch freie Kapazitäten gibt, sollen diese für den LTE-basierten Internet-Zugang genutzt werden.
Erste Tests im spanischen Vodafone-Netz
Die Tests werden im 1 800-MHz-Bereich durchgeführt, wo Vodafone Spanien 20 MHz Spektrum zur Verfügung hat. Normalerweise werden je 10 MHz für GSM und LTE genutzt. In den durchgeführten Versuchen konnten die beiden Test-Partner nach eigenen Angaben die LTE-Ressourcen um rund 50 Prozent steigern. So standen im Rahmen des Pilotprojekts 15 MHz für den schnellen Internet-Zugang zur Verfügung.
Keine Angaben machten Huawei und Vodafone dazu, wann die GSM-LTE-Dynamic-Spectrum-Sharing-Technologie in den Regelbetrieb überführt werden kann. Zumindest Investitionen in neue Hardware sollen seitens der Mobilfunk-Netzbetreiber nicht erforderlich sein. Stattdessen lasse sich die Technik in die bestehende Infrastruktur integrieren.