HTC U11+: Größer, starker Akku, guter Sound und Dual-SIM
HTC hat mit dem U11+ ein neues Smartphone-Flaggschiff vorgestellt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine größere Version des bereits seit einigen Monaten erhältlichen HTC U11. Allerdings bleibt das neue Phablet dennoch handlich, denn ähnlich wie Samsung oder Apple setzt nun auch der taiwanesische Hersteller auf ein längliches Design. So ist das Handy 158,5 mal 74,9 mal 8,5 Millimeter groß und 188 Gramm schwer.
Das Design des Smartphones entspricht dem des HTC U11. Die in Schwarz mit leichtem Chrome-Ansatz gehaltene Rückseite ist leicht gebogen, zudem verfügt der Bolide über einen Metallrahmen und die Verarbeitung ist tadellos. Die zweite Geräte-Variante mit transparenter Rückseite soll erst Anfang kommenden Jahres auf den Markt kommen.
HTC U11+ ausprobiert
Foto: teltarif.de
Der Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Rückseite unterhalb der Hauptkamera. Anders als bei den aktuellen Samsung-Smartphones hatten wir keine Probleme bei der Verwendung. Der intuitive Griff auf die Rückseite landete stets direkt im Sensor und nicht in der Kamera-Linse.
Snapdragon 835 und 6 GB RAM
Herzstück des Smartphones ist der Qualcomm Snapdragon 835, ein 64-Bit-Octa-Core-Prozessor. Diesem stehen 6 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Das HTC U11+ kommt mit Android 8.0 (Oreo) sowie der bekannten HTC-Sense-Benutzeroberfläche. Die Software lief im kurzen Hands-On-Test sehr stabil, schnell und ohne Ruckler, obwohl sich auf dem Smartphone nach HTC-Angaben noch nicht die endgültige Firmware befand.
Intern sehen 128 GB Speicherplatz zur Verfügung. Dazu gibt es einen Hybrid-Slot, der wahlweise für eine zweite SIM-Karte oder für eine microSD-Speicherkarte verwendet werden kann. Technisch werden bis zu 2 TB große Speicherkarte unterstützt. Erfreulich ist die Dual-SIM-Unterstützung, die bei Smartphone-Spitzenmodellen für den deutschen Markt weiterhin nicht selbstverständlich ist. Dazu bietet das Gerät auch die Möglichkeit, über LTE und WLAN-Internet-Verbindungen zu telefonieren.
6-Zoll-Display im 18:9-Format
Edle, aber stark spiegelnde Rückseite
Foto: teltarif.de
Das HTC U11+ kommt mit einem 6 Zoll großen Touchscreen. Dieser hat ein Seitenverhältnis von 18:9 und bietet eine Auflösung von 2880 mal 1440 Pixel (536 dpi). Das LCD-Display bietet grundsätzlich eine gute Darstellung von Apps, Fotos und Videos, allerdings ist die Darstellung der Farben nicht ganz so kräftig wie bei den AMOLED-Displays, wie sie beispielsweise Samsung einsetzt.
Wie sich im kurzen Hands-On-Test weiter gezeigt hat, spiegelt der Touchscreen auch leicht, was sich vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen negativ bemerkbar macht. Die Blickwinkelstabilität ist nicht sehr gut. Selbst bei größtmöglicher Helligkeitsstufe leidet die Lesbarbeit auf dem Display deutlich, sobald man seitlich darauf schaut. Softwareseitig hat HTC das Gerät für die Einhandbedienung optimiert. So lassen sich viele häufig verwendete Funktionen mit dem rechten Daumen erreichen.
12,2-Megapixel-Kamera zeichnet Videos in 4K auf
Die Hauptkamera entspricht nach Hersteller-Angaben exakt der des HTC U11. Sie bietet eine Auflösung von 12,2 Megapixel und bietet eine f/1.7-Blende mit 28 Millimeter Brennweite. Ein Dual-LED-Blitz soll schlechte Lichtverhältnisse zumindest teilweise ausgleichen. Auch Videoaufnahmen in 4K-Auflösung sind möglich. Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 8 Megapixel mit 85 Grad Sichtbereich, f/2.0-Blende mit 28 Millimeter Brennweite sowie der Möglichkeit, Videos in Full-HD-Qualität aufzuzeichnen.
Das Display bietet keine gute Blinkwinkelstabilität
Foto: teltarif.de
Besonderes Augenmerk legt HTC auch auf die Klangqualität. In der Tat klingt der interne Lautsprecher des Boliden im Vergleich zu anderen Smartphones sehr gut. Mit einem externen, etwa per Bluetooth angebundenen Lautsprecher kann er dennoch nicht mithalten. Immerhin ist das HTC U11+ nach Angaben des Herstellers rund 30 Prozent lauter als das kleinere U11-Modell.
Starker Akku lässt Feature vermissen
HTC gibt seinem neuen Smartphone-Flaggschiff einen fest integrierten Akku mit einer Kapazität von 3930 mAh mit auf den Weg. Die Kapazität ist demnach um rund ein Drittel höher als beim "kleinen" U11. Dafür ist das Display größer, sodass die Akkulaufzeiten vermutlich auf einem ähnlichen Niveau liegen dürften wie beim HTC U11.
Dank Schnelllade-Funktion sollen nach 30 Minuten rund 40 Prozent Akku-Kapazität erreicht werden. Das dürfte für die meisten Nutzer ausreichen, um beispielsweise beim Nachladen am späten Nachmittag sicherzustellen, über den Rest des Tages zu kommen, ohne Gefahr zu laufen, dass sich die Kapazität erneut dem Ende zuneigt. Es fehlt allerdings auch beim neuen HTC-Flaggschiff die kabellose Aufladung. Der Hersteller sagte dazu auf Anfrage, dies wäre nur möglich, indem man einen kleineren Akku verbaut. Diesen Kompromiss wolle das Unternehmen nicht eingehen.
Das HTC U11+ bietet LTE Cat. 15. Damit sind im Mobilfunknetz Datenübertragungsraten von bis zu 800 MBit/s im Downstream und 150 MBit/s im Upstream möglich. Das Smartphone verfügt über einen USB-C-Anschluss, Bluetooth 5.0, WLAN (802.11a/b/g/n/ac) auf 2,4 und 5 GHz, NFC, einen GPS/GLONASS-Empfänger und IP68-Wasserschutz. Dazu gibt es sinnvolle Software-Erweiterungen wie die Integration von Amazon Alexa und einen Taschen-Modus mit entsprechend lauterem Klingelton.
Preis und Verfügbarkeit
Das neue HTC-Phablet ist gut verarbeitet
Foto: teltarif.de
Während die Phablet-Flaggschiffe der Mitbewerber mittlerweile an der 1000-Euro-Grenze kratzen bzw. zum Teil sogar darüberliegen, kommt das HTC U11+ für 799 Euro auf den Markt. Ab Ende November/Anfang Dezember und somit gerade noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft soll das Gerät in Deutschland erhältlich sein.
Das HTC U11+ stellt eine interessante Alternative zum Samsung Galaxy Note 8 oder Huawei Mate 10 Pro dar. Allerdings müssen Käufer auf eine Dual-Kamera und die kabellose Aufladung des Akkus verzichten. Dafür bekommen sie eine besonders hohe Audioqualität und ein Design, das sich von dem der Mitbewerber deutlich abhebt.