HTC Exodus 1s

HTC Exodus 1s: Mut zur Marktlücke

Das neue HTC Exodus 1s zielt auf einen Markt, von dem noch nicht klar ist, ob es ihn über­haupt gibt. Es soll vor allem Bitcoin-Fans anspre­chen und bringt dafür sogar eine Full Node-Funk­tion mit.
Von Wolfgang Korne

HTC lässt die Details des Exodus 1s noch im Dunklen. HTC lässt die Details des Exodus 1s noch im Dunklen.
Grafik: HTC
HTC ist in der Krise. Die Taiwa­nesen wurde im Smart­phone-Geschäft von der chine­sischen Konkur­renz abge­hängt und spielen im Markt nur noch eine margi­nale Rolle. Auf der Suche nach einer Nische ist HTC auf die Block­chain-Phones gestoßen. Bereits im vorigen Jahr stellten die Asiaten das Exodus 1 vor, ein Smart­phone, das vor allem den Umgang mit Kryp­towäh­rungen wie Bitcoin oder Ethe­reum erleich­tern soll.

Vorges­tern gab es dann die Ankün­digung des Nach­folgers. Das Exodus 1S soll eben­falls ein Block­chain-Phone werden, aber nur noch die Hälfte des Vorgän­gers kosten. Genaue Zahlen gibt es hier noch nicht, der Preis soll sich aber zwischen 250 und 300 US-Dollar bewegen, umge­rechnet rund 223 und 267 Euro. Der Markt­start wird laut HTC Ende des dritten Quar­tals erfolgen.

Technik noch unklar

HTC lässt die Details des Exodus 1s noch im Dunklen. HTC lässt die Details des Exodus 1s noch im Dunklen.
Grafik: HTC
Was die tech­nischen Spezi­fika­tionen angeht, darüber hüllt sich HTC noch in Schweigen. Was aber schon klar ist: Das Smart­phone wird als "Full Node" arbeiten können. Das heißt: Es wird alle gehan­delten Bitcoins spei­chern und Trans­aktionen vali­dieren und an die Miner weiter­leiten können, die diese in die Block­chain schreiben. Selber wird das Gerät aber keine Kryp­towäh­rungen schürfen können. Noch nicht. Phil Chen, Chief Crypto Office bei HTC, sagte gegen­über Engadget, dass dies mithilfe von Part­nern, die entspre­chende Hashes zur Verfü­gung stellen, in Zukunft möglich sein wird.

HTC will mit der Einfüh­rung des Geräts auch die Kryp­towäh­rungen zu stärken. „Es gibt einfach einen Mangel an Full Nodes im Netz­werk“, sagt Chen. Die Asiaten hoffen möglichst viele Unter­stützer des Netz­werkes zu finden, die sich ein solches Gerät zu kaufen. Ob das gelingt, ist aber noch frag­lich.

Block­chain lokal gespei­chert

Damit das Smart­phone für diese Aufgabe gerüstet ist, braucht es jede Menge Rechen­power und vor allem auch viel Spei­cher­platz. Derzeit ist die Bitcoin-Block­chain etwa 200 GB groß. HTC verspricht, dass auf dem Handy eine klei­nere, abge­speckte Version gespei­chert werden kann. Zum Ablegen der kompletten Block­chain wird eine sepa­rate SD-Spei­cher­karte benö­tigt. Als Soft­ware ist auch HTCs Zion-App an Bord, mit der eine ganze Reihe von Kryp­towäh­rungen gespei­chert und trans­feriert werden können.

Das ursprüng­liche Exodus-Modell soll die Node-Funk­tiona­lität eben­falls bekommen, und zwar in etwa zeit­gleich mit Erscheinen des neuen Modells. Infor­mationen über das Vorgän­germo­dell können Sie in einem weiteren Bericht nach­lesen.

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