HTC Exodus 1s: Mut zur Marktlücke
HTC lässt die Details des Exodus 1s noch im Dunklen.
Grafik: HTC
HTC ist in der Krise. Die Taiwanesen wurde im Smartphone-Geschäft von der chinesischen Konkurrenz abgehängt und spielen im Markt nur noch eine marginale Rolle. Auf der Suche nach einer Nische ist HTC auf die Blockchain-Phones gestoßen. Bereits im vorigen Jahr stellten die Asiaten das Exodus 1 vor, ein Smartphone, das vor allem den Umgang mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum erleichtern soll.
Vorgestern gab es dann die Ankündigung des Nachfolgers. Das Exodus 1S soll ebenfalls ein Blockchain-Phone werden, aber nur noch die Hälfte des Vorgängers kosten. Genaue Zahlen gibt es hier noch nicht, der Preis soll sich aber zwischen 250 und 300 US-Dollar bewegen, umgerechnet rund 223 und 267 Euro. Der Marktstart wird laut HTC Ende des dritten Quartals erfolgen.
Technik noch unklar
HTC lässt die Details des Exodus 1s noch im Dunklen.
Grafik: HTC
Was die technischen Spezifikationen angeht, darüber hüllt sich HTC noch in Schweigen. Was aber schon klar ist: Das Smartphone wird als "Full Node" arbeiten können. Das heißt: Es wird alle gehandelten Bitcoins speichern und Transaktionen validieren und an die Miner weiterleiten können, die diese in die Blockchain schreiben. Selber wird das Gerät aber keine Kryptowährungen schürfen können. Noch nicht. Phil Chen, Chief Crypto Office bei HTC, sagte gegenüber Engadget, dass dies mithilfe von Partnern, die entsprechende Hashes zur Verfügung stellen, in Zukunft möglich sein wird.
HTC will mit der Einführung des Geräts auch die Kryptowährungen zu stärken. „Es gibt einfach einen Mangel an Full Nodes im Netzwerk“, sagt Chen. Die Asiaten hoffen möglichst viele Unterstützer des Netzwerkes zu finden, die sich ein solches Gerät zu kaufen. Ob das gelingt, ist aber noch fraglich.
Blockchain lokal gespeichert
Damit das Smartphone für diese Aufgabe gerüstet ist, braucht es jede Menge Rechenpower und vor allem auch viel Speicherplatz. Derzeit ist die Bitcoin-Blockchain etwa 200 GB groß. HTC verspricht, dass auf dem Handy eine kleinere, abgespeckte Version gespeichert werden kann. Zum Ablegen der kompletten Blockchain wird eine separate SD-Speicherkarte benötigt. Als Software ist auch HTCs Zion-App an Bord, mit der eine ganze Reihe von Kryptowährungen gespeichert und transferiert werden können.
Das ursprüngliche Exodus-Modell soll die Node-Funktionalität ebenfalls bekommen, und zwar in etwa zeitgleich mit Erscheinen des neuen Modells. Informationen über das Vorgängermodell können Sie in einem weiteren Bericht nachlesen.