Begutachtet

Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone

Für 249 Euro bietet das Honor 6X eine verlockend umfangreiche Ausstattung. Doch kann sie im Alltag überzeugen? Wir haben das Dual-SIM-Smartphone mit Dual-Kamera und Fingerabdrucksensor getestet.
Von Rita Deutschbein

Dual-SIM-Funktion mit Abstrichen

Bleiben wir beim Hybrid-Slot. Durch die duale Nutzbarkeit des zweiten Slots wird das Honor 6X auf Wunsch zum Dual-SIM-Smartphone. Dann allerdings müssen Nutzer auf die Speicher­erweiterung mittels SD-Karte verzichten. Die Verwaltung der beiden Nano-SIM-Karten erfolgt über den Menüpunkt Dual-SIM-Einstellung. Hier kann mittels Schieberegler festgelegt werden, welche der beiden SIM-Karten eine Daten­verbindung über GSM, UMTS bzw. LTE aufbauen kann und welche SIM-Karte lediglich für die Telefonie genutzt wird. Ein Slotwechsel der Karten ist nicht nötig.

Da das Honor 6X nur eine Sende- und Empfangs­einheit besitzt, werden eingehende Anrufe auf die Mailbox umgeleitet, wenn über die andere SIM-Karte telefoniert wird. Das Honor 6X unterstützt somit Dual-SIM-Standby.

Beide Gesprächs­partner verstanden sich während unserer Testtelefonate gut. Die Filter entfernen störende Nebengeräusche wie Straßenlärm zuverlässig, ohne aber die Wörter am Ende abzuhacken. Bei der Telefonie über den Mono-Lautsprecher - wir erinnern uns: das rechte Lautsprecher­gitter dient nur der Zierde - sorgt eine ausreichend nach oben regulierbare Lautstärke dafür, dass Gespräche auch bei unruhiger Umgebung verstanden werden können. Die Lautstärke ist auch hoch genug, um einen kleinen Raum mit Musik zu beschallen. Wie bei vielen Smartphone-Lautsprechern fehlt es aber auch hier am Ende an Bass und ausgewogenen Tiefen. Insgesamt ist die Tonwiedergabe über das Honor 6X aber gut. Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Honor 6X besitzt einen microSD-Anschluss. Nur hinter dem linken Gitter verbirgt sich allerdings ein Lautsprecher. Das rechte dient der Zierde.
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

WiFi-Bridge wertet Internet-Funktionen auf

Beim Internet fällt dem Honor 6X das WLAN auf die Füße. Zwar findet das Smartphone verfügbare Netzwerke zuverlässig und hält Verbindungen stabil, doch wird nur WLAN b/g/n im 2,4-GHz-Band unterstützt. Das schnellere WLAN ac fehlt ebenso wie der Support des weniger ausgelasteten 5-GHz-Bandes. Dafür bietet das Honor 6X die Funktion WiFi Bridge, die im Menü unter Drahtlos & Netzwerke -> Tethering & mobiler Hotspot zu finden ist. Das Smartphone lässt sich somit als WLAN-Hotspot für bis zu vier weitere Geräte verwenden, was besonders nützlich ist, wenn beispielsweise der WLAN-Zugang im Hotel nur die Einwahl mit einem Endgerät erlaubt. Denn die anderen Geräte können in diesem Fall über das Honor 6X mit dem Internet verbunden werden.

Was die Mobilfunk­verbindungen angeht, so unterstützt das Honor 6X neben GSM auch UMTS/HSPA+ mit bis zu 42,2 MBit/s im Downstream. LTE-Verbindungen sind dank LTE Cat.6 mit bis zu 300 MBit/s im Down- und bis zu 50 MBit/s im Upstream möglich. Voice over LTE (VoLTE) unterstützt das Honor 6X derzeit zwar nicht, es ist aber durchaus denkbar, dass dieses Feature mit dem kommenden Update auf Android 7.0 ausgeliefert wird. Selbiges haben wir beim Huawei P9 beobachtet.

Die Übertragung von Daten erfolgt beim Honor 6X entweder kabelgebunden über den microUSB-2.0-Port oder drahtlos via Bluetooth 4.1 oder NFC. Auf USB C müssen Nutzer verzichten. Für die Navigation stehen GPS und Glonass bereit. Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Die abgerundeten Seiten tragen zum Komfort beim Halten bei.
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Prozessor sorgt für solide Leistung

Honor setzt in seinem neuen Smartphone auf 3 GB Arbeitsspeicher und auf den hauseigenen Prozessor HiSilicon Kirin 655. Alternativ kann das Smartphone auch mit 4 GB RAM und 64 GB internem Speicher erworben werden - der Preis für dieses Modell liegt bei 299 Euro.

Die Kirin-600-Reihe ist typisch für ein Gerät der Mittelklasse. Im Falle des Kirin 655 bietet der Chip ein leistungsstarkes Cluster aus vier Cortex-A53-Kernen mit bis zu 2,1 GHz sowie ein stromsparendes Cluster aus vier weiteren A53-Kernen mit bis zu 1,7 GHz. Bei sehr hohem Leistungsbedarf können alle acht Kerne zusammen­geschaltet werden. Der Prozessor ist im 16-Nanometer-Verfahren gefertigt und 64-Bit-fähig.

Zum SoC (System on Chip) gehört die Grafikeinheit Mali-T830 MP2, die für eine ausreichend schnelle Grafikleistung bei gängigen Android-Spielen mit mittlerer Auflösung sorgt. Sehr schnelle Bildwechsel sowie hohe Grafik­anforderungen wie sie beispielsweise bei 3D-Elementen gefordert werden, meistert die Mali-T830 MP2 allerdings nicht immer flüssig. Hier kann es zu Rucklern in der Darstellung kommen.

Im Gaming-Benchmark von 3DMark haben wir die Grafik-Leistung des SoC geprüft und kamen auf ein Ergebnis von 12 010 Punkten. Damit kommt das Honor 6X in etwa auf den Score, den auch das Huawei Nova Plus mit seinem Snapdragon 625 erreichen konnte (13 949 Punkte). Der Multi-Core-Wert im Test von Geekbench liegt mit 3371 Punkten im oberen Mittelfeld. Das weist auf eine sehr solide Leistung bei Anwendungen hin, bei denen die Kerne des Kirin 655 zusammen­geschaltet werden. Bei der Single-Core-Messung kam das Honor 6X nur auf 800 Punkte - ein mäßiges Ergebnis.

Auf der letzten Seite finden Sie den Test der Dual-Kamera sowie des Akkus. Zudem haben wir alle Beobachtungen und Ergebnisse in einem Testfazit zusammen­getragen.

Inhalt:
Seite 1: Verarbeitung, Display und System
Dual-SIM, Internet und Leistung
Seite 3: Dual-Kamera, Akku und Fazit

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