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Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone

Für 249 Euro bietet das Honor 6X eine verlockend umfangreiche Ausstattung. Doch kann sie im Alltag überzeugen? Wir haben das Dual-SIM-Smartphone mit Dual-Kamera und Fingerabdrucksensor getestet.
Von Rita Deutschbein

Das Honor 6X ist das neueste Smartphone aus dem Hause Honor und mit einem Preis von 249 Euro auch recht günstig. Vorgestellt wurde das Gerät bereits im vergangenen Herbst in China, erst zur CES Anfang Januar feierte es aber seinen globalen Marktstart. Das Besondere am Honor 6X ist das Preis-Leistungs-Verhältnis, denn für knapp 250 Euro erhalten Nutzer nicht nur ein Dual-SIM-Smartphone mit Finger­abdruck­sensor und Metall-Gehäuse, auch eine Dual-Kamera bringt das Gerät mit. Im Test haben wir geprüft, ob die Specs im Alltag überzeugen können, ob es weitere Highlights gibt und wo sich eventuelle Schwachstellen verstecken.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Honor 6X im Test
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die erste Hürde, die ein Smartphone nehmen muss, ist der erste Eindruck. Wie ein Gerät aussieht und wie es in der Hand liegt, trägt nicht unwesentlich zur Kaufentscheidung bei. Die Metallrückseite des Honor 6X wird am oberen und unteren Rand durch Einsätze aus Kunststoff unterbrochen, die Funksignale wesentlich besser durchlassen als das Metall. Die Seiten sind abgerundet, wodurch das Honor 6X trotzt seiner Größe von 72,6 mal 150,9 Millimeter gut in der Hand liegt. Mit 8,2 Millimeter ist das Smartphone allerdings recht dick.

Honor 6X

Das Honor 6X wirkt stabil und ist gut verarbeitet. Größere Spalten zwischen den verschiedenen Bauteilen konnten wir nicht finden und auch knirscht oder knackt das Smartphone nirgends. Links am Gehäuserand findet sich der Einschub für die SIM- und Speicher­karte. Der Schlitten bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM und eine microSD-Karte. Von den Nutzern ist somit wieder ein Kompromiss gefragt: Speicher­erweiterung oder Dual-SIM? Beides auf einmal geht nicht. Am rechten Rand wurden die Lautstärke­wippe und der Power-Button angebracht. Die Tasten sind aus Kunststoff gefertigt, gut erreichbar und haben einen angenehmen Druckpunkt. Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Smartphone besitzt eine Dual-Kamera und einen Fingerabdrucksensor
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Rückseitig findet sich die Dual-Kamera mit zwei unter­einander­liegenden Sensoren und einem runden LED-Blitz auf Höhe des oberen Objektives. Der Fingerabdrucksensor ist unmittelbar unter der Dual-Kamera angebracht - unserer Meinung nach zu dicht. Denn legen Nutzer den Zeige- oder Mittelfinger zum Entsperren des Gerätes auf den Sensor, wird beinahe automatisch die untere Linse berührt. Unschön ist das besonders dann, wenn das Auslösen mittels Finger­abdruck­sensor aktiviert wurde, da man in diesem Fall nicht selten einen halben Finger über dem Objektiv hat.

Und noch ein Punkt sorgt für Kopfschütteln. Die beiden in den Kunststoff gefrästen Gitter rechts und links vom microUSB-Anschluss am unteren Rand erwecken den Eindruck, als käme das Honor 6X mit zwei Lautsprechern. Tatsächlich verbirgt sich aber nur unter dem rechten Gitter ein Lautsprecher, das linke ist Zierde.

Kontrastreiches Full-HD-Display

Honor verwendet beim Honor 6X ein 5,5 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 1080 mal 1920 Pixel (Full-HD). Somit ergibt sich eine Pixeldichte von 401 ppi, was sich auch in der scharfen Darstellung bemerkbar macht. Einzelne Bildpunkte konnten wir auch bei genauem Hinsehen nicht feststellen. Die Blickwinkel bleiben auch bei zunehmend schräger Sicht stabil. Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Honor 6X mit stabilen Blickwinkeln
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Farben gibt das Honor 6X naturgetreu und strahlend wieder. Dank IPS-Technologie sind sie nicht so übersteuert wie beispiels­weise bei OLED-Displays. Das zeigt das CIE-Diagramm, bei dem die Farben Rot, Grün und Blau sehr nah am Ideal liegen. Auch der solide Delta-E-Messwert von 4,78 weist auf eine hohe Farbechtheit hin. Auf Wunsch kann die Farbwiedergabe in den Einstellungen stufenlos angepasst oder voreingestellt hin zu einem kälteren bzw. wärmeren Gesamtergebnis geregelt werden. Die maximale Helligkeit des Bildschirms liegt mit 488 cd/m² ebenso im oberen Bereich wie der Kontrast von 1053:1. Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Das CIE-Diagramm zeigt, dass die Farbwiedergabe sehr nah am Ideal liegt.
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System: Warum nicht gleich Android Nougat?

Das Honor 6X wird mit Android 6.0 Marshmallow sowie Emui 4.1 geliefert. Warum der Hersteller bei einem Marktstart im Januar 2017 nicht bereits die aktuelle Version Android 7 Nougat inklusive der Oberfläche Emui 5.0 installiert hat, gibt Rätsel auf. Ein Update ist zwar angekündigt, soll aber erst im Laufe des zweiten Quartals zur Verfügung stehen - das wäre frühestens ab April.

Bis das Update mit Emui 5.0 für das Honor 6X ausgeliefert wird, müssen Nutzer auf einen zentralen App Drawer verzichten. Stattdessen werden alle Anwendungen wie bei Apples iOS direkt auf dem Homescreen abgelegt. Erst mit Emui 5.0 können Nutzer optional auch einen App Drawer verwenden - ein Feature, dass wir uns in der Meldung zum Nougat-Update für das Huawei P9 näher angesehen haben.

Leider hat Honor auch bei seinem aktuellen Smartphone wieder mehr Apps ab Werk aufgespielt als man es von früheren Geräten kennt und als eigentlich notwendig wäre. Genauer gesagt handelt es sich um die Apps Facebook, Instagram, Trip Advisor und Booking.com. Auch Spiele wie Asphalt Nitro und Dragon Mania sind installiert. Zwar lassen sich die genannten Anwendungen vollständig vom Gerät entfernen, doch wäre es schöner gewesen, wenn sie nicht bereits vorab auf dem Smartphone zu finden gewesen wären.

Das System und die installierten Anwendungen belegen über 10 GB Speicher. Somit sind von 32 GB verfügbarem Speicherplatz zum Start nur etwa 21 GB frei. Mehr Speicher­kapazität kann mittels microSD-Karte (max. 128 GB) nachgerüstet werden, allerdings nur dann, wenn der Slot nicht für eine zweite Nano-SIM genutzt wird. Honor 6X im Test: So schlägt sich das 249-Euro-Smartphone Der Abstand von Kamera und Fingerabdrucksensor ist etwas knapp
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Zur Sicherung bringt das Honor 6X einen Fingerabdrucksensor auf der Rückseite mit. Abgesehen davon, dass der Sensor unserer Meinung nach zu nah bei der Dual-Kamera liegt, arbeitet er einwandfrei und zügig. Aufgrund der 360-Grad-Sensorfläche kann der gescannte Finger aus verschiedenen Winkeln auf den Sensor gelegt werden. Mit dem Finger­abdruck­sensor lassen sich auch bestimmte Funktionen starten. Im Menü kann beispiels­weise eingestellt werden, dass mittels Auflegen des Fingers die Kamera ausgelöst wird oder Telefonate angenommen werden. Mit dem Sensor lässt sich über eine Wischgeste auch durch die Galerie scrollen und die Benach­richtigungs­leiste kann nach unten geklappt werden.

Lesen Sie auf der zweiten Seite mehr zur Dual-SIM-Funktion sowie dem neuen Feature WiFi Bridge. Dort beschäftigen wir uns auch mit der Prozessor-Leistung des Honor 6X.

Inhalt:
Verarbeitung, Display und System
Seite 2: Dual-SIM, Internet und Leistung
Seite 3: Dual-Kamera, Akku und Fazit

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