Datenklau

Webhoster Hetzner gehackt: Kunden- & Bankdaten abgegriffen

Angriff lag offenbar ein hohes technisches Niveau zugrunde
Von Rita Deutschbein

Webhoster Hetzner gehackt: Kunden- & Kreditkartendaten abgegriffen Webhoster Hetzner wurde gehackt
Bild @ Juergen-Faelchle---Fotolia.com
Und wieder ist ein deutsches Unternehmen Opfer einer Hacker-Attacke geworden. Erwischt hat es diesmal den Webhoster Hetzner, der seine Kunden via E-Mail über den Angriff informiert hat. Auch teltarif.de hatte Einblick in eine dieser Mails. Im Augenmerk der Hacker standen offenbar Zahlungsinformationen, Passwörter sowie die Kundendatenbank, von der einzelne Segmente nach extern kopiert worden sein sollen. In welchem Umfang die Daten abgegriffen wurden, kann bislang nicht gesagt werden.

Webhoster Hetzner gehackt: Kunden- & Kreditkartendaten abgegriffen Webhoster Hetzner wurde gehackt
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Der Webhoster bemerkte nach eigenen Aussagen eine "Backdoor" in einem seiner internen Überwachungsserver (Nagios) - aufgefallen sei diese offenbar bereits Ende vergangener Woche. Unmittelbar eingeleitete Untersuchungen zeigten dann, dass auch die Verwaltungsoberfläche namens Robot betroffen war. Über die Oberfläche hatten die Hacker Zugriff auf die sensiblen Daten der Kunden, neben Bankdaten von Lastschriftverfahren waren dies unter anderem auch Kreditkarten-Informationen inklusive Kartentyp, Ablaufdatum und die Kennnummer. Diese seien laut Hetzner [Link entfernt] zwar verschlüsselt, das Unternehmen könne aber nicht ausschließen, dass "die Angreifer [...] per Brute-Force versuchen(,) das Kennwort zu erraten." Die Länge des Kennworts sei dabei von entscheidender Bedeutung. In jedem Fall sei es aber ratsam, das Kennwort im Robot zu ändern, so Hetzner.

Offenbar Profis am Werk

Dem derzeitigen Erkenntnisstand zufolge muss dem Angriff ein hohes technisches Niveau zugrunde liegen. Offenbar haben die Hacker ein bislang unbekanntes Rootkit verwendet, das den OpenSSH-Daemon und Apache im Arbeitsspeicher manipuliert, die Festplatte aber nicht berührt hat - eine Masche, die bislang kaum bekannt ist.

Das Bundeskriminalamt wurde vom Webhoster bereits über den Angriff informiert. Ebenso hat Hetzner den Vorfall mittlerweile der zuständigen Datenschutzbehörde gemeldet.

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