Sky bestätigt Hacker-Angriff auf Kunden-Konten
Hacker-Angriff bei Sky
Foto: picture alliance/Tobias Hase/dpa
Der Pay-TV-Sender Sky ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Das bestätigen Mitarbeiter des Unternehmens auf Anfrage von Kunden. Abonnenten berichten, von Sky per E-Mail kontaktiert worden zu sein. Demnach sei das Kundenkonto aus Sicherheitsgründen durch ein temporäres Passwort geschützt worden. Hintergrund sei die Annahme, "dass sich Cyberkriminelle temporär Zugang" zum Kundenkonto auf der Webseite des Senders verschafft haben.
Sky habe "unverzüglich umfangreiche IT-Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um den unbefugten Zugriff zu stoppen", wie es im Forum des Pay-TV-Anbieters weiter heißt. Auf dem Postweg soll ein Aktivierungscode verschickt werden, um das temporäre Passwort zu ändern und den Zugang zum Kundenkonto wiederherzustellen. Bis dahin bleibe das Konto gesperrt. Der Sky-Empfang über den Satelliten- oder Kabel-Receiver sei weiterhin möglich.
Der Bezahl-TV-Veranstalter könne nicht ausschließen, dass auch personenbezogene Daten "gegenüber den unbekannten Personen für eine kurze Zeit offengelegt" waren. Zudem sei es denkbar, dass unautorisiert Änderungen an den Kunden-Daten oder dem Abonnement vorgenommen wurden. Der Sender erklärte weiter, es habe "zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf vollständige Bankdaten" gegeben. Hintergrund sei, dass diese generell unvollständig angezeigt werden.
Kundenbetreuung überfordert
Hacker-Angriff bei Sky
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Ein schlechtes Bild hinterlässt Sky, da der Veranstalter erst nach Kunden-Rückmeldungen den Hacker-Angriff kommuniziert hat. Es gab keine Presseinformation zum Vorgang und dazu, wie viele Kunden betroffen waren oder sind. Im Kunden-Forum räumten Sky-Mitarbeiter ein, teilweise habe es Abo-Zubuchungen gegeben. Für einen "konkreten Missbrauch" der Kunden-Daten gebe es "keine Anzeichen".
Keine Angaben macht Sky dazu, ob die von den Kunden ungewollten Abo-Erweiterungen automatisch erkannt und wieder zurückgenommen werden. In diesem Zusammenhang bleibt auch die Frage offen, ob und in welchem Zeitraum die durch Optionsbuchungen entstandenen Mehrkosten erstattet werden oder ob Abonnenten die Stornierung ggf. über die Hotline beauftragen müssen.
Unterdessen beklagen Kunden, dass die Sky-Hotline nur schlecht erreichbar sei. Zum Teil würden die Mitarbeiter genervt klingen. In Einzelfällen werde das Gespräch einfach beendet. Dabei sind Rückfragen von Abonnenten nachvollziehbar, zumal einige Nutzer an der Echtheit der E-Mail von Sky zweifeln und diese für Phishing halten. In diesem Fall ist die Kunden-Hotline naturgemäß die erste Anlaufstelle für Betroffene.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, wie Sky zum Jahreswechsel sein Programmangebot ausgedünnt hat.