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Google Docs und Office Web Apps: Arbeiten in der Cloud

Online-Programme für Dokumente und Fotos im Vergleich
Von Steffen Herget

Mit den Office Web Apps hat auch Microsoft eine Büro-Software im Internet zu bieten, die mobiles Arbeiten in der Cloud ermöglicht. Wer bereits lokal auf dem eigenen Rechner Microsoft Office nutzt, wird sich auch in den Office Web Apps schnell zurecht finden. Das vor etwa einem Jahr auf dem Microsoft-Online-Dienst Skydrive gestartete Online-Office besteht aus Pendants zu Word, Excel, PowerPoint sowie das Universalwerkzeug OneNote. Die Nutzer können online erstellte und bearbeitete Dateien dabei sowohl in der Internet-Version von etwa Excel nutzen, oder mit einem Knopfdruck das lokal installierte Office starten.

Excel-Pendant der Office Web Apps Wirkt vertraut: Das Excel-Pendant der Office Web Apps
Screenshot: teltarif.de
Die Oberfläche entspricht einer vereinfachten Darstellung der bekannten Office-Programme. Vor allem die Menüs wurden stark beschnitten, nur "Einfügen" und "Ansicht" gibt es in der Leiste. Der Formeleditor von Excel beispielsweise kommt weniger leicht bedienbar daher als normal und erlaubt etwa nicht die einfache Auswahl von Felder zum Aufsummieren mit der Maus. Die Aktualisierung eines via Formel berechneten Feldes, wenn sich ein Wert in einer anderen Zelle ändert, kann durchaus eine Sekunde oder länger dauern, was schnelles Arbeiten manchmal einschränkt. Ganz allgemein ist der Funktionsumfang etwas niedriger als bei Google Docs, alltägliche Dinge lassen sich aber mit den Office Web Apps meist erledigen.

Picasa und Picnik für Bildbearbeitung und Archivierung

Picasa: Gut ausgestattete Bilderdatenbank Picasa: Gut ausgestattete Bilderdatenbank
Screenshot: teltarif.de
Für die Bildbearbeitung und -archivierung hat Google noch ein weiteres Ass im Ärmel, und zwar die Kombination aus Picasa und Picnik. Beide Anwendungen haben spezielle Aufgaben zu erfüllen. Picasa etwa ist eine mittlerweile weit verbreitete und recht komfortable Bilderdatenbank, die mit vielen Funktionen glänzt. Bilder können selbstverständlich hochgeladen und in verschiedene Alben einsortiert werden, auch wieder herunterladen ist kein Problem. Zudem können Ordner natürlich als Diashow angezeigt werden. Picasa verfügt auch über eine Personenerkennung. So können abgebildete Personen mit Kontakten aus dem Google-Adressbuch verknüpft werden. Der Nutzer kann außerdem selbst definierte Tags anlegen, um Bilder mit Stichworten zu versorgen. Wie schon bei Google Docs gibt es auch bei Picasa verschiedene Möglichkeiten, die eigenen Bilder einzelnen Nutzern, Gruppen oder für Jedermann freizugeben.

Außer einfachen Drehungen um 90 Grad beherrscht Picasa allerdings keine Bildbearbeitung. Dafür gibt es mit Picnik aber einen weiteren Helfer aus der Cloud. Das Programm bietet viele Möglichkeiten zur Bildbearbeitung an, von Farbmanipulationen über ausschneiden, Text einfügen bis hin zu weiteren Effekten und Spielereien. Auch lassen sich eigene Bilder mit Picnik erstellen. Die Bedienung ist sehr anfängerfreundlich und leicht verständlich. Allerdings sind nicht alle Funktionen kostenlos, manche Effekte oder Manipulationen sind nur Premium-Nutzern vorbehalten und müssen bezahlt werden. Für die meisten anfallenden Tätigkeiten reichen die kostenlosen Funktionen aber allemal.

Auch Microsoft hat in Windows Live einen eigenen Bereich für Fotos. Hier können ebenfalls Bilder hochgeladen und in Alben gestellt, Personen verlinkt und Freigaben verändert werden. Picasa bietet hier aber auch wegen der integrierten und umfangreichen Möglichkeiten zur Bildbearbeitung mit Picnik deutlich mehr.

Auf der dritten Seite lesen Sie unser Fazit und die Unterschiede im Speicherplatz bei beiden Lösungen.

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