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Google bringt kein Nexus Two

Android-Plattform ist auch ohne eigene Google-Geräte erfolgreich
Von Marie-Anne Winter

Vor einem halben Jahr ging Google daran, der Welt zu zeigen wie man bessere Handys für alle macht und brachte das in Kooperation mit HTC entwickelte Nexus One auf den Markt. Das Nexus One mit dem von Google maßgeblich vorangetriebenen Betriebssystem Android sollte quasi das bessere iPhone für weniger Geld sein. Google setzte dabei auch auf ein neues Vertriebsmodell: Das Google-Phone wurde anfangs ausschließlich über den neuen Webstore verkauft. Allerdings zeigte sich, dass der Online-Shop nur für Technik-Begeisterte Frühanwender interessant war, daher ging Google mittlerweile dazu über, das Nexus One auch über den Einzelhandel anzubieten.

Google Nexus One

Bald nach dem Erscheinen des Google-Phones machten Gerüchte über potenzielle Nachfolger die Runde, es hieß unter anderem, Motorola solle das Nexus Two bauen. Doch dazu wird es nicht mehr kommen, denn der Suchmaschinen-Gigant legte in Sachen eigenes Handy mittlerweile eine überraschende Vollbremsung hin: Wie Google-Chef Eric Schmidt gegenüber dem britischen Google-Handy Nexus One Google-Handy
Nexus One
Bild: Google
Telegraph erklärte, wird es kein Nexus Two geben. Das erklärte Ziel von Google sei es gewesen, mit dem Nexus One die Plattform Android im Hardware-Geschäft voranzutreiben. Dieses Ziel sei eindeutig erreicht worden und zwar dermaßen erfolgreich, dass nun kein zweites Google-Handy mehr nötig sei.

Als Handy-Verkäufer nicht sehr erfolgreich

Vermutlich hat diese Kehrtwende auch damit zu tun, dass sich das Nexus One nicht besonders gut verkauft hat. Im ersten Monat gingen nur 80 000 Geräte über die virtuelle Ladentheke. Das ist angesichts der 1,7 Millionen verkauften iPhones der 4. Generation, die allein in den ersten drei Tagen nach dem Verkaufsstart weggegangen sind, ziemlich kläglich. Insofern macht Google als Handy-Verkäufer keine besonders gute Figur. Tatsache ist allerdings auch, dass Android auf dem Vormarsch ist: Bereits im ersten Quartal dieses Jahres haben Android-Smartphones Apples iPhone zumindest im US-Markt auf den dritten Platz verdrängt, an erster Stelle behaupteten sich weiterhin die Blackberry-Modelle von RIM. Angesichts der immer zahlreicheren Neuerscheinungen mit Android-System scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch Blackberry auf die Plätze verwiesen wird.

Im Hinblick auf das Internet-basierte Computer-Betriebssystem Chrome OS kann sich Schmidt ein ähnliches Vorgehen vorstellen. Es gebe inzwischen fertige Referenz-Designs und man sei mit einigen Hardware-Partnern im Gespräch - es wäre also möglich, noch in diesem Jahr ein eigenes Chrome-OS-Gerät auf den Markt zu bringen. Schmidt geht aber davon aus, dass das gar nicht nötig sein wird.

LG will Android-Tablet bringen

In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass der südkoreanische Elektronikkonzern LG angekündigt [Link entfernt] hat, dass er zukünftig auch Android-Tablets in seine Produkt-Palette aufnehmen will. Damit zieht der Konzern nach, denn Hauptkonkurrent Samsung hat mit dem Galaxy Tab bereits ein ähnliches Gerät angekündigt.

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