Datenschutz

Auf einen Blick: Google verrät Nutzerdaten

Google-Nutzer können einsehen, was über sie gespeichert ist
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Google ist beliebt - aber auch als Datenkrake berüchtigt. Wer einen Account bei Google hat, hat automatisch ein Nutzerprofil, das mit seiner Person verbunden ist. Doch bisher war es fast unmöglich in Erfahrung zu bringen, welche Daten die verschiedenen Dienste von Google eigentlich sammeln und was davon gespeichert wird. Auf diese Kritik hat der Suchmaschinen-Gigant nun reagiert und stellt seinen Nutzern im Konto-Bereich ein so genanntes Dashboard zur Verfügung, in dem alle mit dem Nutzeraccount verknüpften Daten angezeigt werden.

So werden hier alle Google Alerts angezeigt, alle mit dem Kalender verwalteten Termine, aber auch wie viele E-Mails gespeichert sind. Auch werden Picasa-Alben eingeblendet, Informationen von Google Docs lassen sich verwalten und ein angelegter Youtube-Account samt Nutzernamen und Videoprotokoll erscheinen in dieser Übersicht. Google Daten Google speichert Nutzerdaten - und gibt sie Preis
Foto: dpa

Manchem Nutzer mag durch diese zentrale Datensammlung erst klar werden, was Google eigentlich speichert, weiß der Anbieter erst einmal, wer ihn gerade nutzt. Ein Beispiel: Das Webprotokoll. Egal ob aktuelle News, ein Produkt oder eine simple Suche bei Google Maps - alle Anfragen werden gespeichert, sobald Google weiß, wer hier sucht. Das mag interessant sein, will man wissen, was man vor einigen Monaten gesucht hat. Vergisst man sich aber einfach auszuloggen, so speichert Google Daten von denen man unter Umständen gar nicht weiß, dass sie gespeichert werden. Immerhin: Bei allen Diensten bietet Google im Dashboard Links zu Unterseiten an, auf denen sich Protokolle löschen und Einstellungen ändern lassen.

Google reagiert mit dieser Maßnahme auf immer lauter werdende Kritik zum Thema Datenschutz. Ob Google alle gespeicherten Daten verrät und ob mit einer Löschaktion auch wirklich alle Daten aus der Datenbank des Anbieters gelöscht werden, ist unklar, da es keine unabhängigen Prüfungen diesbezüglich gibt.

Facebook vereinfacht Datenschutz-Regeln

Auch Facebook macht sich um das Thema Datenschutz Gedanken. Das Online-Netzwerk will seine Datenschutz-Erklärung verständlicher machen und so bei Verbraucherschützern punkten. Bis morgen können Mitglieder die überarbeiteten Regeln kommentieren.

Das Unternehmen verdeutlicht in der auch auf Deutsch vorliegenden Erklärung, sich über Werbung zu finanzieren. Es gestatte daher Werbetreibenden, ihre Anzeigen gezielt an Mitglieder mit bestimmten Merkmalen auszuliefern. Ein Fan von Madonna könne etwa Werbung für das neue Album der Künstlerin erhalten. Dies geschehe jedoch nur mit Zustimmung der Nutzer und nur in anonymisierter Form. Eine wesentliche inhaltliche Neuerung besteht darin, dass Facebook in den Richtlinien erstmals ausdrücklich erwähnt, Standortdaten der Nutzer verwenden zu wollen. Damit könnte das Netzwerk ortsbezogene Dienste anbieten und Werbung passend zum Beispiel zum Wohnort des jeweiligen Nutzers ausliefern, falls die Nutzer dem zustimmen.

Weitere Artikel zum Datenschutz im Internet