Android Kameraschalter: Mit Mimik das Handy steuern
Google hat seine Tools zur Barrierefreiheit des Android-Betriebssystems mit dem neuen Feature Kameraschalter erweitert. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Möglichkeit, das Smartphone ohne Berührung über verschiedene Gesichtsausdrücke zu steuern. Etwa durch einen geöffneten Mund, einer bestimmten Blickrichtung oder das Anheben der Augenbrauen. Eine solche Methode ist besonders nützlich für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Allerdings könnten auch andere Personen Gefallen an dieser Art der Smartphone-Bedienung finden. Wir haben die Betaversion der Kameraschalter ausprobiert.
Neu für Android: Handysteuerung via Gesichtsgesten
Kameraschalter für die Barrierefreiheit
Andre Reinhardt
Wenn Sie demnächst jemanden auf der Straße treffen, der ohne Videokonferenz oder Selfie Grimassen vor dem Smartphone schneidet, könnte derjenige von Googles Kameraschalter Gebrauch machen. Wir wurden durch die xda-developers auf das Feature aufmerksam. Es ist Bestandteil einer Betaversion von Android-Tools zur Barrierefreiheit für Android 12. Allerdings lässt sich die APK-Version problemlos auf Smartphones mit älterem Android installieren und nutzen. Im Quellenlink finden Sie einen Download.
Die Funktion ist nach der Installation unter Einstellungen / Eingabehilfe / Installierte Dienste / Schalterzugriff (aktivieren) / Einstellungen / Einstellungen für Kameraschalter vorzufinden. Es mutet etwas ironisch an, dass sich ein Feature für die Barrierefreiheit hinter Barrieren in Form eines Menü-Dschungels verbirgt. Ein blaues Gesicht im oberen Displaybereich visualisiert die angeschaltete Funktion.
So verwendet man die Kameraschalter
Unter „Einstellungen für Gesichtsgesten“ sind die Mimik-Optionen „Offener Mund“, „Lächeln“, „Augenbrauen heben“, „Nach links schauen“, „Nach rechts schauen“, und „Nach oben schauen“ konfigurierbar. Klicken Sie einen Gesichtsausdruck an, können Sie diesen mit einer Zuweisung verknüpfen. Die Auswahl ist zum Start allerdings noch recht rudimentär. Wir haben einen geöffneten Mund dem Aufrufen des Startbildschirms und erhobene Augenbrauen dem Einblenden der Benachrichtigungsleiste zugewiesen.
Einstellungen der Kameraschalter
Andre Reinhardt
Bei ersten Versuchen funktionierten die Aktionen ziemlich gut. Weitere Befehle, die sich mit einer Mimik verbinden lassen, sind beispielsweise das Scrollen und das Aufrufen der Schnelleinstellungen. Die Frontkamera erfasst zuvor die jeweiligen Gesichtsausdrücke. Durch mehrmaliges Wiederholen der Mimik werden mehrere ähnliche Gesten gespeichert, was die Genauigkeit erhöht.
Apple ist seinerseits bestrebt, mit neuen Features zur Barrierefreiheit iOS zugänglicher zu machen.