Verbohrt

Bohrung für Betonwand zerstört 17 Glasfaser-Kabel

Nach einem durch Bauar­beiten in Düssel­dorf verur­sachten Internet-Ausfall sind die Schäden inzwi­schen größ­ten­teils behoben.
Von / dpa

Bauar­beiten auf der Königs­allee in Düssel­dorf. Es wurden Beton­boh­rungen durch­geführt. Dann der Voll­treffer: Die Baufirma hat einen wich­tigen Glas­faser­back­bone der Telekom erwischt. Das fatale: Die Störungen waren auch außer­halb von Düssel­dorf spürbar.

Man habe die ganze Nacht gear­beitet, zwei oder drei der insge­samt 17 durch­trennten Glas­faser­kabel (mit vielen Einzel­fasern) müsse man tags­über noch ausbes­sern, sagte ein Telekom-Spre­cher heute Morgen der Deut­schen Pres­seagentur (dpa). Bei Groß­kunden könnte es noch Beein­träch­tigungen geben. Landes­behörden, die am Freitag über Stunden nicht erreichbar waren, behelfen sich laut einem Spre­cher von IT.NRW weiterhin mit einem Provi­sorium, das stabil laufe. Demnach gibt es nur verein­zelt Probleme.

Wieder arbeits­fähig

Bei Bohrarbeiten in der Königsallee in Düsseldorf wurden 17 wichtige Glasfasern der Telekom getroffen. Einige Behörden waren danach offline. Bei Bohrarbeiten in der Königsallee in Düsseldorf wurden 17 wichtige Glasfasern der Telekom getroffen. Einige Behörden waren danach offline.
Symbolbild: Deutsche Telekom
„Im Moment sind wir arbeits­fähig“, sagte der Spre­cher. IT.NRW ist der Technik-Dienst­leister des Landes. Am Freitag hatte ein Bagger auf der Düssel­dorfer Königs­allee auf einen Schlag 17 Glas­faser­kabel durch­trennt. Die Webseiten etwa von Landes­umweltamt, Polizei, Statis­tischem Landesamt, Justiz und einigen Minis­terien waren über Stunden nicht erreichbar. Laut dem IT.NRW-Spre­cher wich man auf andere Leitungen aus. Sobald die Schäden ganz behoben seien, wolle man wieder zurück wech­seln.

Polizei wieder online

Bei der Polizei sei alles wieder in Ordnung, sagte ein Spre­cher des Innen­minis­teriums. Der Notruf sei nur im Kreis Mett­mann betroffen gewesen. Dieser Kreis teilte gegen Mitter­nacht mit, dass Tele­fonie und Internet in den dortigen Vorwahl­gebieten wieder funk­tio­nierten.

Update: Störungen auch ausser­halb von Düssel­dorf

Der Ausfall der Glas­faser der Telekom hatte weit­rei­chende Auswir­kungen. Auch Anschlüsse außer­halb von Düssel­dorf (z.B. in Mett­mann bei Düssel­dorf) und auch Anschlüsse von Anbie­tern im Wett­bewerb (z.B. Voda­fone) waren davon betroffen. Teltarif-Leser rekla­mierten, dass es seitens ihres Anbie­ters (z.B. bei Voda­fone) keinerlei Infor­mationen zum Grund und zur Art des Ausfalls gab, während die Telekom sofort über Social Media infor­mierte.Ende des Updates

Auch Mobil­funk war gestört

Laut dem Telekom-Spre­cher ist ein Groß­teil der ursprüng­lich betrof­fenen Fest­netz- und Inter­net­ver­bin­dungen wieder in Ordnung. Es seien auch knapp zehn Mobil­funk­sender betroffen gewesen, die Anbin­dung sei aber wieder­her­gestellt.

Plan B empfeh­lens­wert

Herr Murphy hat wieder zuge­schlagen. Solche Störungen treten gerne am Freitag, kurz vor dem Wochen­ende auf. Wenn eine Kupfer­lei­tung getroffen wird, sind das ein paar Anschlüsse, der Schaden bleibt meist über­schaubar.

Glas­fasern haben mehr Kapa­zität und die Auswir­kungen sind größer. Abhilfe kann durch mehr­fache Wegfüh­rungen, Ring­lei­tungen und mit Hilfe von Reserve-Systeme erfolgen.

Auch Privat­per­sonen sollten sich immer einen "Plan B" zurecht­legen. Was mache ich, wenn mein Handy­netz oder das Fest­netz nicht funk­tio­nieren? Lohnt sich eine zweite SIM-Karte eines anderen Netzes?

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