Beschäftigungsbetrug

Betrügerische Stellenangebote kommen vermehrt über Job-Portale

monster.de warnt vor Jobangeboten für Geldwäsche und Paket-Weiterleitung
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Betrügerische Stellenangeboten kommen vermehrt über Job-Portale Betrügerische Stellenangeboten kommen vermehrt über Job-Portale
Foto: monster.de
Internet-Nutzer erhalten in der letzten Zeit vermehrt unseriöse Stellenangebote, und das nicht nur in klassischen Spam-Mails, sondern auch über seriöse Job-Portale. Das Stellenportal monster.de hat an alle seine Arbeitssuchenden nun eine Mitteilung mit Verhaltenstipps geschickt.

Ein Großteil der Internet-Nutzer kennt bereits E-Mail-Nachrichten, in denen mit Verweis auf fantastische Verdienstmöglichkeiten für eine Tätigkeit als "Finanzmanager" oder "Projekt Koordinator" geworben wird. Viele dieser E-Mails disqualifizieren sich selbst durch eine grottenschlechte Rechtschreibung oder Grammatik. Doch die Kontaktierung über bekannte Stellenbörsen stellte eine neue Stufe der Gefährdung dar, da viele Internet-Nutzer hinter diesen Nachrichten nicht sofort ein unseriöses Angebot vermuten.

Preisgabe sensibler Daten im Online-Bewerbungsprozess kann gefährlich sein

Betrügerische Stellenangeboten kommen vermehrt über Job-Portale Betrügerische Stellenangeboten kommen vermehrt über Job-Portale
Foto: monster.de
monster.de bezeichnet in seiner Service-Mitteilung unseriöse Stellenangebote als "Beschäftigungsbetrug" und empfiehlt Arbeitssuchenden, sich nicht mit Arbeitgebern einzulassen, die ihr Geschäftsmodell nicht genau erklären können oder nicht einmal ein Telefoninterview durchführen, bevor eine Anstellung erfolgt. Über Arbeitgeber, die nicht vertrauenswürdig erscheinen, solle der Bewerber ganz besonders genau recherchieren.

Eine längere Zeit der Arbeitslosigkeit und daraus eventuell resultierende finanzielle Engpässe könnten den Bewerber dazu verleiten, mehr Daten als notwendig von sich preiszugeben, nur um möglichst schnell wieder in eine Beschäftigung zu kommen. monster.de emfiehlt allerdings, niemals die Personalausweis-, Kreditkarten- oder Bankkontonummer oder sonstige sensible, personenbezogene Erkennungsdaten im Lebenslauf zu nennen. Einem potenziellen Arbeitgeber sollte man personenbezogene Daten besonders dann nicht mitteilen, wenn dieser behauptet, die Daten für eine "routinemäßige Hintergrundprüfung" zu benötigen. Besondere Vorsicht sei bei Einzelpersonen beziehungsweise Unternehmen außerhalb des eigenen Heimatlandes geboten.

Unseriöse Jobangebote zu Finanztransaktionen sind oft Hinweis auf Geldwäsche

Das Job-Portal empfiehlt, dass Bewerber sich niemals auf Geschäfte einlassen sollten, bei denen man aufgefordert werde, Geld an potenzielle Arbeitgeber zu überweisen oder Geld zu wechseln. Besondere Wachsamkeit sei geboten bei Arbeitgebern für Heimarbeit, die eine Vorauszahlung fordern.

Ein häufig auftretendes Phänomen sei die Aufforderung zur Geldwäsche, die monster.de in seiner Service-Mitteilung lustigerweise als "Geldwäscherei" bezeichnet. Geldwäscher würden häufig Stellenbeschreibungen erstellen, in denen Provisionen angeboten oder hohe Tageslöhne versprochen werden, um Schecks oder andere Zahlungsanweisungen für ausländische Staatsangehörige zu verarbeiten. Deutsche Staatsangehörige würden rekrutiert, um "Zahlungen abzuwickeln" oder "Überweisungen zu tätigen", da die "Firmeninhaber" dies als ausländische Staatsangehörige nicht selber tun könnten. Häufig würden die Stellenbeschreibungen durch schlechte Grammatik auffallen, der Text könne aber auch gut geschrieben oder aus seriösen Stellenanzeigen kopiert worden sein.

"Weiterleitung von Postpaketen" in "Heimarbeit" deutet meist auf Hehlerei hin

Beim Weiterleitungsbetrug würden Bewerber üblicherweise dazu aufgefordert, zu Hause gestohlene Waren anzunehmen, natürlich ohne zu wissen, dass es sich um Diebesgut handele. Häufig enthielten die Pakete Unterhaltungselektronik, und der zukünftige Stelleninhaber werde dazu aufgefordert, die Pakete weiterzusenden, häufig an ausländische Adressen. Wer auf einen Weiterleitungsbetrug hereinfällt, könne für die Versandgebühren und sogar für den Wert der - meist online mit gestohlenen Kreditkarten erworbenen Waren - haftbar gemacht werden.

Obwohl es auch seriöse Heimarbeit gebe, würden viele "Angebote" kein legales Beschäftigungsverhältnis bieten und hätten nur das Ziel, das Opfer zu einer Geldzahlung zu verlocken. Bei Betrug mit Heimarbeit würden oft Slogans wie "Seien Sie Ihr eigener Chef" oder "Schnell Geld verdienen" verwendet. Dem Arbeitssuchenden würde keine regelmäßig bezahlte Beschäftigung garantiert und fast immer würde eine "Vorausinvestition" für Produkte oder Anweisungen verlangt, bevor erklärt wird, wie der Plan funktioniert.

Wenn man Opfer eines Betrugs geworden sei, solle man dies unverzüglich der Polizei melden und das betreffende Jobportal oder die Zeitung, in der das vermeintliche Stellenangebot abgedruckt war, informieren. Auch fragwürdige Stellenangebote in Online-Jobbörsen sollte man dem entsprechenden Portal melden.

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