Themenspezial Fußball Überblick

Bundesliga-Fußball: Die Video-Angebote der Vereine

Von fcb.tv über Fohlen TV bis hin zur "Flimmerkiste" von St. Pauli
Von Hagen Hellwig

Zu den Spitzenreitern der Fußball-Bundesliga beim Preis für das eigene Video-on-Demand-Angebot gehört Borussia Mönchengladbach, der sich mit Fohlen TV quasi einen eigene Fernsehsender leistet mit umfangreichem Angebot wie allen Spielen, Highlights, Hintergrundberichten, DFB- und Testspielen, Pressekonferenzen und wöchentlichen Nachrichten. Ausgewählte Beiträge sind kostenlos, sonst werden stolze 49,95 Euro pro Jahr fällig. Auf einem Youtube-Video wird für die neue Website geworben, die eine 3D-Navigation für das Stadion ermöglichen soll. Außerdem sollen dann auch Fans ihre Videos hochladen dürfen.

Günstiger wird es beim Titelverteidiger Bayern München, der seinen Fernsehkanal www.fcb.tv für 36 Euro anbieten. Dabei hat man auch an die User mit noch geringen Bandbreiten gedacht, denn neben Übertragungen mit Datenraten von 450 kBits/s (DSL 1) und 810 kBit/s (DSL 2) gibt es auch noch eine ISDN-Variante. Für echte Bayer-Fans mit multimedialen Ambitionen stehen Banking- , Reise-, Auktion-, Shopping- und Webmail-Angebote zur Verfügung. Auch das Handy kann mit Bayern-Artikel wie Logos, Spielen, Klingeltönen und Musik gefüttert werden.

Die "Flimmerkiste" des Aufsteigers St. Pauli

Aufsteiger St. Pauli zeigt sich gleichfalls den neuen Medien aufgeschlossen. Seine Flimmerkiste bietet im IPTV-Modus alle Spiele und zahlreiche Videos sowie ein Tagebuch der Spieler. Das Webradio-Angebot und der Live-Ticker sind kostenlos. Mit dem Preis von 50 Euro über ein Jahr (25 Euro für sechs Monate) belegt der Kiez-Club Platz 1 vor den Borussen und dem Werder TV von Werder Bremen, das 47,88 Euro pro Jahr kostet. Vereinsmitglieder von Werder Bremen bekommen es billiger: Sie zahlen 39,90 Euro. Für einige kostenlose Videos ist eine vorherige Registrierung des Internetnutzers erforderlich. Auch bei Hannover 96 [Link entfernt] , dem SC Freiburg, dem VFB Stuttgart und dem 1. FCK [Link entfernt] ist man mit 39,96 Euro, 39,50 Euro, 39,95 Euro bzw. 47,40 Euro pro Jahr dabei, wenn man alle Bewegtbilder seines Vereins per Abruf im Nachhinein am PC- oder TV-Bildschirm verfolgen möchte.

Aber nicht alle Vereine bieten Videos: So gibt es bei Bayer Leverkusen nur Fotos und Infos von den Spielern. Auch 1899 Hoffenheim und Mainz 05 halten sich zurück. Eintracht Frankfurt hat bisher noch nicht einmal für das Webradio einen Sponsor gefunden. Stattdessen gibt es auf einem Youtube-Kanal ("Best of Webradio") die alten Beiträge mit Standbild zu hören – für die historisch Interessierten. Der VFL Wolfsburg hat zwar kein Video-Angebot, will mit dem "Interaktiv"-Service aber multimedial mitmischen: Dort gibt es einen Newsletter, einen Avatar für Facebook, eine App für das iPhone und den beeindruckenden Intro-Spot (Wolfsgeheul) zum Download – ob das aber den Fans reicht?

VoD-Angebote der Bundesliga-Vereine nur etwas für eingefleischte Fans

Fußball-Videos werden im Internet ebenso rigide und mit Beschränkungen behandelt wie im herkömmlichen Fernsehen. Grund: Rechteinhaber, Vermarkter und Sponsoren wie Telekom oder Sky, die selbst ein eigenes Sport-Programm im Internet- bzw. Satellit-basierten Fernsehen anbieten, sägen selbstverständlich nicht an dem Ast, auf dem sie sitzen. Daher gibt es die Spiele bei den Vereinen niemals live zu sehen. Dennoch ist der Preis mit rund 40 Euro für die Aufzeichnungen recht hoch, zumal sich das Angebot immer nur auf einen Verein beschränkt. Da muss man also schon eingefleischter Fan sein, um hier ein Abo abzuschließen.

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