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Wolfsburg bringt eigenen Liga-Kanal ins Spiel

Fussball-Vereine wollen Alternative zu Sky auf die Beine stellen
Von Rita Deutschbein

Der schwer angeschlagene Bezahlsender Sky (ehemals Premiere) beruhigt die Bundesliga. Die Klubs müssten trotz der tiefroten Zahlen des Unternehmens nicht damit rechnen, dass die Zahlungen reduziert würden. "Nachverhandlungen wird es nicht geben, das wäre strategisch falsch", sagte Sportvorstand Carsten Schmidt dem Handelsblatt.

In den Vereinen hingegen wächst die Angst, dass die Überweisungen des verlustreichen Konzerns aus München doch eines Tages ausbleiben könnten. Die Verantwortlichen machen sich deshalb konkret Gedanken über eine Zukunft ohne Sky. "Die Vereine sind stark genug, ein autonomes Bundesliga-Fernsehen auf die Beine zu stellen. Die Liga muss am Szenario eines eigenen Senders arbeiten", sagte Thomas Röttgermann, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg. "Das unternehmerische Risiko ist angesichts der Attraktivität des Fußballs überschaubar", unterstrich der Manager.

Röttgermann rechnet schon Alternativangebote durch. Der TV-Experte geht von einem Jahr Vorlauf aus, um ein eigenes Bezahlangebot in der Qualität von Sky auf die Beine zu stellen. Die Kosten schätzt er auf 400 Million Euro in drei Jahren.

Problem an den Plänen der Vereine dürfte jedoch die Rechte-Frage sein. Die IPTV-Rechte liegen bei der Deutschen Telekom, die Rechte für die Übertragung per Internet-Browser bei Sky. Beide werden wenig Interesse haben, den Vereinen Sublizenzen für die Übertragungen zu geben. Die aktuell vergebenen Rechte sind bis 2013 gültig. Viele Vereine zeigen im Internet nach den Spielen einzelne Szenen ihrer Mannschaften. Welche Vereine was zeigen, haben wir unlängst in einem Artikel zusammengestellt.

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