Schreibkunst

Free Fonts & Open-Source-Schriften: Vor der Ver­wendung die Li­zenzen beachten

Immer nur Arial oder Times New Roman? Das wird auf die Dauer ein bisschen eintönig. Schrift­arten aus dem Netz bringen mehr Ab­wechslung in die Text­ver­arbeitung. Wer sie kommerziell verwendet, sollte vorher aber einen Blick ins Kleingedruckte werfen.
Von dpa / Jennifer Buchholz

Nicht jede Schriftart aus dem Netz darf zu kommerziellen Zwecken genutzt werden Nicht jede Schriftart aus dem Netz darf zu kommerziellen Zwecken genutzt werden
Bild: dpa
Neue Schrift­arten können Computer­nutzer oft einfach kostenlos im Netz herunter­laden. Wer die sogenannten Free Fonts kommerziell verwendet, kann sich aber rechtlichen Ärger einhandeln. Darauf weist das Portal iRights.info hin. Denn dafür gelten bei jeder Gratis-Schrift unter­schied­liche Nutzungs­be­dingungen, die oft nur schwer zu finden sind oder nicht in deutscher Sprache vorliegen. Sicher nutzbar sind Free Fonts daher nur zu privaten Zwecken.

Unterschied zwischen Free Fonts und Open-Source-Schriften

Nicht jede Schriftart aus dem Netz darf zu kommerziellen Zwecken genutzt werden Nicht jede Schriftart aus dem Netz darf zu kommerziellen Zwecken genutzt werden
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Wo genau die kommerzielle Nutzung beginnt, ist aller­dings nicht ganz leicht zu erkennen. Nach Angaben der Experten wird es schon als kommerziell ein­ge­stuft, wenn jemand mit den Schriften eine Arbeit für jemand anders erledigt. Ob die Dienst­leistung bezahlt wird oder es sich nur um einen privaten Gefallen handelt, spielt dabei keine Rolle. Wer mit der Schrift ein käuf­liches Produkt, also zum Beispiel eine Zeit­schrift oder ein Buch herstellt, handelt ebenfalls kommerziell. Geschäft­liche Dokumente wie Briefe und Kauf­belege gelten dagegen noch als private Nutzung.

Etwas mehr Sicher­heit ver­schaffen so­genannte Open-Source-Schriften. Die gibt es eben­falls gratis im Netz, im Gegen­satz zu den Free Fonts stehen sie aber immer unter einer bestimmten Lizenz. Die erklärt genau, was der Nutzer mit einer Schrift machen darf. Die populärste Variante ist den An­gaben nach die Lizenz SIL OFL (Summer Institute of Linguistics Open Font License). Solange der Anwender auf den Urheber hinweist, erlaubt sie auch die kommerzielle Nutzung.

Bei der Suche nach Open-Source-Schriften müssen Nutzer allerdings genau hinsehen: Wird eine Schrift als "Open Type" oder "Web Open Font" bezeichnet, geht es um das Dateiformat, nicht um die recht­lichen Regelungen. Im Zweifel achten Nutzer daher besser auf die Lizenz als auf die Bezeichnung. Gute Anlaufstellen für Gratis-Schriften sind zum Beispiel Google Fonts oder die Portale Fontsquirrel und 1 001 Fonts.

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