Rechner ohne Windows: Für wen Linux taugt
Linux-Distributionen für Desktop-Computer
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Linux gilt vielen immer noch als
Plattform für Nerds. Dabei ist es mit den Jahren viel
benutzerfreundlicher geworden und längst eine echte Alternative zu
Windows. Das Betriebssystem mit dem Pinguin als Maskottchen ist dank
schlanker und Ressourcen-schonender Distributionen selbst - oder
gerade - für ältere Systeme geeignet. Doch Linux ist nicht gleich
Linux, und Einsteiger müssen sich erst etwas einarbeiten.
Drei Distributionen für Einsteiger empfehlenswert
Linux-Distributionen für Desktop-Computer
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Es gibt einen ganzen Dschungel verschiedener Linux-Systeme, die
sogenannten Distributionen. Die Kunst ist es, die richtige für den
eigenen Gebrauch zu finden. Einer der größten Vorteile von Linux ist
der Preis: Die Distributionen sind für Privatnutzer in aller Regel
kostenlos. Ausprobieren kostet also nur Zeit.
Liane Manuela Dubowy vom Magazin "c't" empfiehlt Einsteigern Ubuntu, OpenSuse oder Linux Mint. Alle ließen sich einfach installieren und brächten gleich eine ordentliche Grundausstattung an Programmen mit. Die Benutzeroberflächen der drei Distributionen seien zudem logisch aufgebaut, leicht zu bedienen und auch anzupassen. Besonders Kenner älterer Windows-Versionen finden sich dort schnell zurecht. Wer eine noch stärkere Windows-Orientierung sucht, sollte die Ubuntu-Variante Xubuntu ausprobieren, die auch keine großen Hardware-Anforderungen ans System stellt.
Noch schicker wird es mit Linux Mint, das sich mit seiner Cinnamon-Oberfläche an den neuesten Windows-Versionen orientiert. Wer vom Mac kommt, sollte zum Einstieg in die Linux-Welt Elementary OS ausprobieren. Die Ästhetik und Funktion der Benutzeroberfläche ist hier stark an MacOS orientiert. Dafür sieht es bei der vorinstallierten Software etwas spärlicher aus.
Zum Testen: Linux-Live-Systeme
Viele Linux-Distributionen sind auch als Live-System verfügbar. Das bedeutet, dass sie ohne Installation direkt von einer DVD oder einem USB-Stick gestartet und dann genutzt werden können. Das bietet für Einsteiger viele Vorteile: Sie können die jeweilige Distribution erst einmal testen und dabei feststellen, ob das System zu ihnen passt und mit der eigenen Hardware harmoniert.
Linux-Nutzer sparen nicht nur beim Betriebssystem: Auch die Programme kosten für Privatanwender in aller Regel nichts. Bei den meisten Ubuntu-Distributionen ist zum Beispiel LibreOffice vorinstalliert, ein Open-Source-Konkurrent von Microsofts Office.
Wer für ein bestimmtes Windows-Programm keine Linux-Entsprechung findet, muss den Umweg über Hilfsprogramme gehen, um die Windows-Software unter Windows weiternutzen zu können. Wine ist so eine Software. "In der Wine-App-Datenbank kann man nachsehen, wie gut die jeweilige Software unterstützt wird", erklärt Dubowy. "Die kommerzielle Wine-Variante Crossover hat sich insbesondere darauf konzentriert, die Unterstützung für beliebte Windows-Software wie Microsoft Office und Quicken zu verbessern."
Zwei Systeme parallel: Vorher Daten extern sichern
Wer Linux nutzen möchte, aber dennoch häufig Windows benötigt, kann auch beide Betriebssysteme nebeneinander auf einem Rechner installieren - und dann immer beim Hochfahren auswählen, welches System er starten möchte. Ausführliche Anleitungen sind im Internet leicht zu finden, allerdings sollten sich nur fortgeschrittenere Nutzer an eine Parallelinstallation machen. In jedem Fall ist vorher eine externe Datensicherung ratsam.
Ein weiterer Linux-Pluspunkt ist Sicherheit. "Linux-Distributionen sind in der Regel Open Source und durch eine weltweite Community geprüft", sagt Matteo Cagnazzo vom Institut für Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen. "Außerdem gibt es mehr Restriktionen für Nutzer-Accounts." Aber auch Linux-Systeme sind nicht unangreifbar. Cagnazzo empfiehlt, das System direkt bei der Installation zu verschlüsseln, um Missbrauch vorzubeugen. Und wie immer und überall müssen auch bei Linux Updates sofort eingespielt werden. Das Gros der Schadsoftware wird zwar für Windows geschrieben, es gibt aber durchaus auch Linux-Viren.
Mit Fragen und Problemen sind Linux-Nutzer nie allein. Im Netz gibt es zahlreiche Gruppen, in denen Erfahrungen ausgetauscht und Hilfestellungen gegeben werden. Dazu gehört "Linuxforen.de", wo Einsteiger in fast jedem Bereich Unterstützung finden. Für jede Linux-Distribution bestehen zudem eigene Hilfe- und Diskussionsforen. Anlaufstellen für Ubuntu sind etwa "Ubuntuusers.de" und "Askubuntu.com".
In diesem Jahr wurde als Konkurrenz zu Android sogar ein Linux-Smartphone mit SmartCard vorgestellt. Und die Open Source Initiative feierte in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag.