Pearl-Reader

E-Book-Reader plus Tasche: EBX-610T.E-Ink von Pearl im Test

Lesegerät mit eInk-Display hinterlässt gemischten Eindruck
Von Rita Deutschbein

Trotz anfänglichen Zweifeln konnte der E-Book-Reader alle von uns aufgespielten Datei-Formate problemlos wiedergeben. Die Steuerung über den 800 mal 600 Pixel auflösenden Touchscreen gelingt dem Pearl-Gerät ganz gut, wenn auch die Ladezeiten und die Reaktionszeiten des Displays etwas schneller sein könnten. Zum Umblättern nutzten wir im Test meist die haptischen Tasten, die allerdings beim Herunterdrücken etwas Kraft benötigen. Positiver Nebeneffekt des eInk-Displays: Der Akku bietet Strom für mehrere Tage Betrieb, auch wenn er nicht an die Laufzeit von Readern wie Kobo, Sony PRS-T1 oder Kindle herankommt.

E-Book-Reader plus Tasche: EBX-610T.E-Ink von Pearl im Test Schriftbild des eInk-Displays
Bild: teltarif.de
Pferdefuß des Readers ist leider das Display: Pearl setzt bei seinem EBX-610T.E-Ink zwar auf ein eInk-Display, dieses stellt die Schrift jedoch so blass dar, dass sich Bücher in manchen Umgebungen kaum lesen lassen. Die Helligkeit des Bildschirms kann auch nicht reguliert werden, sodass sich das Problem nicht beheben lässt. Das Schriftbild ist recht scharf und wird auch nicht durch Ghosting-Effekte gestört. In Verbindung mit der blassen Darstellung ist das Lesen mit dem E-Book-Reader von Pearl dennoch auf Dauer anstrengend.

Die Darstellung eines E-Books kann mit einem Klick auf die Lupe angepasst werden. Mit M bis XXXL stehen insgesamt fünf Schriftgrößen zur Auswahl, wobei wir - je nach E-Book-Datei - die Größen L bis XXL genutzt haben. Auch den Wechsel vom Hoch- zum Querformat und das Setzen von Lesezeichen ermöglicht der Reader. Auf Wörterbücher oder die Änderung der Schriftart muss der Leser allerdings verzichten. E-Book-Reader plus Tasche: EBX-610T.E-Ink von Pearl im Test Notiz-Funktion mit neun Vorlagen
Bild: teltarif.de

Dank des Touchscreen lassen sich auch schriftliche Notizen auf dem Lesegerät speichern. Pearl bietet dazu im Notizblock insgesamt neun Vorlagen von Erinnerungen über Termine bis hin zum Malbuch und Tagebuch an. Anders als erwartet, sind diese Vorlagen die einzige Möglichkeit, Termine zu notieren - der implementierte Kalender zeigt zwar das Datum, ermöglicht aber keine Notizen. Eintragungen können laut Handbuch auch mit einem Stift mit abgerundeter Spitze vorgenommen werden. Allerdings steht die schlechte Reaktionszeit des Touchscreens wirklich genauen Anmerkungen im Weg. Für eine kleine Notiz nebenbei reicht die Funktion dennoch aus.

Fazit: Ein Makel steht dem positiven Gesamtergebnis im Weg

Ausstattung des EBX-610T.E-Ink von Pearl:
  • Abmessungen: 171 x 124 x 11 mm
  • Gewicht: 240 Gramm
  • Bildschirm: 800 x 600 Pixel bei 15,2 cm
    Diagonale, 16 Graustufen
  • Darstellung: e-Ink, monochrom
  • Speicherplatz: 4 GB, erweiterbar
  • Akku: Li-Polymer-Akku, 1500 mAh
    (ca. 8000 x blättern)
  • Schnittstellen: microUSB 2.0, SD-Slot
  • Audio-Anschluss: 3,5-mm-Klinke,
    Lautsprecher
  • Textformate: ePub, txt, mobi,
    pdf, html, fb2, pdb, rtf
  • Audioformate: MP3, WMA WAV
  • Bildformate: jpg, bmp, png, jif
  • Zubehör: Tasche, USB-Kabel,
    Kopfhörer, Kurzanleitung
  • Preis: 129,90 Euro
Wäre das blasse eInk-Display nicht, würde der EBX-610T.E-Ink von Pearl ein gutes Testergebnis erzielen. Der Umfang der kompatiblen Datei-Formate sowie des Zubehörs ist bemerkenswert. Kaum ein Lesegerät bringt derzeit noch eine speziell zugeschnittene Tasche mit. Auch der Reader selbst weiß in seiner Verarbeitung und den Grundfunktionen zu überzeugen: Notizfunktion, Bild-Betrachter und Musik-Player zur Sound-Untermalung beim Lesen sind nette Zusatz-Optionen. Das Anlegen von Ordnern zur Strukturierung der Bibliothek geht schnell und macht das Navigieren durch die vorhandenen Titel angenehm einfach.

Leider müssen wir in der Gesamtwertung aufgrund des fehlenden WLAN- und Shop-Anschlusses, dem behäbigen und blassen Touchscreen sowie der vergleichsweise kurzen Akkulaufzeit einige wesentliche Punkte abziehen. Im Vergleich mit den Readern von Kobo, Sony und Amazon kann der EBX-610T.E-Ink von Pearl nicht mithalten. Mit einem Preis von 129,90 Euro braucht der E-Book-Reader jedoch zumindest den Kosten-Vergleich mit anderen Geräten nicht zu scheuen, zumal viele Hersteller für ihre hauseigenen Cover im Schnitt noch 20 bis 60 Euro zusätzlich verlangen.

Unser Fazit fällt zweigeteilt aus: Für die Bedienung und den Funktions-Umfang bekommt der Reader ein Gut. Die Darstellung, Akkuleistung und Konnektivität ist maximal Befriedigend. Auch fehlen Wörterbücher und Markier-Funktionen im Text. Geht es Ihnen vor allem um die Format-Vielfalt, empfehlen wir als Alternative den Kobo-Reader. Dieser bietet neben einem eInk/Pearl-Display auch einen WLAN-Anschluss bei ähnlicher Kompatibilität. Einen Überblick über derzeit erhältliche Lesegeräte inklusive der Testberichte erhalten Sie in unserer E-Book-Reader-Übersicht.

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