DVB-T mit Zukunftssorgen: Technische Verbesserungen nötig
DVB-T steht vor einer ungewissen Zukunft.
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Die Zukunft des Antennen-Fernsehen DVB-T steht mit
dem angekündigten Ausstieg von RTL auf dem Spiel. Die kostenfreie
Empfangstechnik habe aber nur eine Perspektive, wenn alle Sender
mitziehen, sagt der Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg
(MABB), Hans Hege, in einem dpa-Interview. Er fordert außerdem technische Verbesserungen, denn sonst sei die Technik bald zum Scheitern verurteilt - kritisiert aber das Vorhaben der Bundesnetzagentur, DVB-T-Frequenzen umzuwidmen.
Ist der Ausstieg von RTL im Großraum München der Anfang vom Ende von
DVB-T?
DVB-T steht vor einer ungewissen Zukunft.
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Hege: "Natürlich stellt sich die Frage, welche Zukunft dieser
Verbreitungsweg hat. RTL will bis Ende 2014 ganz aussteigen,
ProSiebenSat.1 hat verlängert, die Öffentlich-Rechtlichen wollen
weiter senden. Es wird sicher eine Rolle spielen, wie die Zuschauer
in München jetzt reagieren, wenn ihnen ein Sender fehlt."
Hat sich DVB-T angesichts von Internet-Breitband nicht erledigt?
Hege: "Breitband war zur Zeit der DVB-T-Einführung nicht so stark
verbreitet, wie heute. Aber Internet kann bisher kein vollwertiger
Ersatz sein, vor allem dann nicht, wenn wie geplant, eine
Volumenbegrenzung eingeführt wird. Wer zwei Stunden täglich
fernsieht, verbraucht eine enorme Datenmenge, das wäre dann
entsprechend teuer. DVB-T ist ein sehr günstiger Weg, eine
Mindestzahl von Programmen zu empfangen, vor allem in Ballungsräumen,
wo Satelliten-Empfang oft nicht möglich ist - und ohne den Zwang, ein
Abo für Kabel oder IPTV schließen zu müssen."
RTL sagt, DVB-T sei für die Sender teuer ...
Hege: "RTL insofern Recht, als dass die Kosten, einen Zuschauer
über DVB-T zu erreichen höher sind, als über Satellit oder Kabel.
Also stellt sich die Frage: Hält man den diesen Weg aufrecht, wenn
man die Zuschauer auch auf andere Weise erreichen kann? In
Brandenburg, wo in manchen Regionen nur die Öffentlich-Rechtlichen
über Antenne zu empfangen sind, müssten sich ARD und ZDF fragen, ob
sie daran festhalten wollen, zumal dort der Satelliten-Empfang kein
Problem ist."
Die Bundesnetzagentur beansprucht einen Teil der DVB-T-Frequenzen für
die mobile Nutzung. Ist das eine Gefahr für das System?
Hege: "DVB-T steht vor der Herausforderung, sich mit dem neuen
Standard DVB-T2 zu modernisieren. Damit wäre auch der Empfang von
HD-Fernsehen möglich. Allerdings gibt es die Geräte dafür noch nicht
und die Sender wollen sich für HD bezahlen lassen. Der Umstieg kann
nur klappen, wenn die Privaten mitmachen und eine
verbraucherfreundliche Lösung angeboten wird. Gelingt das nicht in
zwei, drei Jahren, wird das Antennen-Fernsehen auslaufen. Das
rechtfertigt es aber nicht, schon jetzt Frequenzen umzuwidmen."