DVB-T

Nach RTL-Ausstieg: Kleinere Sender planen Rückzug von DVB-T

Euronews, Channel 21, Bibel TV und RFO beenden terrestrische Ausstrahlung in Bayern
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Livestream von euronews im Internet. Livestream von Euronews im Internet.
Screenshot: Michael Fuhr
Der Ausstieg der Mediengruppe RTL aus dem digital-terrestrischen Antennenfernsehen zieht nun offenbar doch den befürchteten Domino-Effekt nach sich: Während der RTL-Konkurrent ProSiebenSat.1 seine DVB-T-Verträge vor kurzem bis 2018 verlängert hat und eventuell sogar noch weitere Programme wie Sat.1 Gold über die digitale Terrestrik ausstrahlen will, planen kleinere Sender den Rückzug. In Bayern beenden die Programme Euronews, Channel 21 und das Regionalfernsehen Oberbayern (RFO) ihre Verbreitung in München und Oberbayern, in Nürnberg verlässt neben Euronews und Channel 21 das religiöse Bibel TV die digitale Terrestrik. Livestream von euronews im Internet. Livestream von Euronews im Internet.
Screenshot: Michael Fuhr

Sender weiter kostenlos im Internet zu sehen

Wie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) mitteilte, verzicheten die Programmanbieter auf eigenen Wunsch ab 1. Juni 2013 auf eine Ausstrahlung über DVB-T. Dem steht nur ein Neuzugang entgegen: Gestartet im Verbreitungsgebiet München/Oberbayern ist am 2. April das Teleshopping-Angebot 1-2-3.tv.

Ein kleiner Trost für Zuschauer: Die Sender sind jeweils per Livestream weiter kostenlos im Internet zu sehen, Bibel TV und RFO zusätzlich auch in SmartTV-Portalen. Bibel TV ist auch beim Online-TV-Anbieter Zattoo zu empfangen.

RTL verlässt Bayern am 1. August 2013

Zu einer weiteren Einschränkung des Programmangebots kommt es ab 1. August 2013 im Verbreitungsgebiet München/Oberbayern. Ab diesem Zeitpunkt werden die Programme RTL, RTL 2, Vox und Super RTL nicht mehr via DVB-T zu empfangen sein. In Nürnberg hatte die Mediengruppe RTL die Ausstrahlung seiner Programme bereits im Herbst 2010 über die digitale Terrestrik eingestellt.

Es wird nun spannend sein, ob der Rückzug der Mediengruppe RTL und kleineren Sendern zu einer Verschiebung der Zuschauerzahlen bei den Verbreitungswegen führt. Alternativen wären Satellit, Kabel und internetbasierte Techniken. Nach dem Digitalisierungsbericht 2012 nutzen noch 8,5 Prozent der bayerischen Bevölkerung das digital-terrestrische Fernsehen DVB-T. Über 90 Prozent der Bevölkerung Bayerns seien demnach generell in der Lage Fernsehprogramme über DVB-T zu empfangen. Außerhalb der Zentren München/Oberbayern und Nürnberg sind aber nur öffentlich-rechtliche Programme zu sehen.

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