Verlängert

ProSieben-Sender bis 2018 über DVB-T zu empfangen

Zusätzliche Reichweite für den Werbemarkt
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Die ProSieben Group bleibt bis 2018 per DVB-T empfangbar. Die ProSieben Group bleibt bis 2018 per DVB-T empfangbar.
Foto: Kalle Singer / ProSiebenSat.1 Media AG
Wie bereits berichtet werden die Sender der ProSieben-Gruppe auch weiterhin über das digitale Antennen­fernsehen DVB-T verbreitet. Wie der Provider Media Broadcast und die ProSieben Group heute mitteilen, haben die Unternehmen ihre Verträge bis 2018 verlängert. Damit werden ProSieben, Sat.1, Kabel eins und Sixx auch in den nächsten Jahren über DVB-T zu sehen sein. Die RTL-Gruppe hatte dagegen im Januar angekündigt, auf eine Verbreitung über das digitale Antennenfernsehen aus Kostengründen ab 2015 zu verzichten. Die ProSieben Group bleibt bis 2018 per DVB-T empfangbar. Die ProSieben Group bleibt bis 2018 per DVB-T empfangbar.
Foto: Kalle Singer / ProSiebenSat.1 Media AG

Über den technischen Standard "Digital Video Broadcasting - Terrestrial", kurz DVB-T, werden seit 2004 die Programme von ARD und ZDF fast im gesamten Bundesgebiet und den Privatsender RTL und ProSiebenSat1 in Ballungsräumen ausgestrahlt.

Laut Digitalisierungs­bericht der Landesmedien­anstalten nutzten rund fünf Millionen TV-Haushalte in Deutschland die digital-terrestrische Verbreitung, davon 3,7 Millionen Haushalte am Erstgerät, hieß es in der Mitteilung. DVB-T ist damit nach der Satelliten- und Kabelübertragung der am häufigsten genutzte Empfangsweg in deutschen TV-Haushalten. Mit der Fortführung der DVB-T Verbreitung wolle ProSiebenSat.1 auch weiterhin zusätzliche Reichweiten für den Werbemarkt gewährleisten.

DVB-T-Zukunft im mobilen Bereich?

Nach der Ausstiegsankündigung der RTL-Gruppe hatten die Landesmedienanstalten vor einem Ende dieser digitalen Übertragungstechnik gewarnt. Die RTL-Pläne könnten einen "Schneeballeffekt" auslösen, bei dem digitale Terrestrik als TV-Verbreitungsweg wegbreche. Benachteiligt wären dabei vor allem die Zuschauer, erklärte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Jürgen Brautmeier. DVB-T sei als für den Zuschauer kostenlose Alternative zu Kabel und Satellit für die TV-Verbreitung wichtig. Mobilfunk-Lösungen wären auch nach einem flächendeckenden LTE-Ausbau keine echte Alternative für den TV-Empfang, weil die Nutzung von Datenvolumen in den Mobilfunknetzen der Regel beschränkt wird.

Deshalb denkt man bei den Landesmedienanstalten über eine Optimierung von DVB-T für mobile Endgeräte nach. Mit einer mobilen Variante von DVB-T2 würden sich die Verbreitungskosten massiv reduzieren, weil weit weniger Bandbreite als bisher benötigt würde. Nutzbar wären die Signale allerdings nur auf Bildschirmen bis etwa 15 Zoll, damit blieben große Flachbildfernseher, aber auch größere Computer-Monitore künftig bei der DVB-T-Nutzung außen vor. Lediglich auf Notebooks, Tablets oder kleinen Taschenempfängern könnte man die Signale in akzeptabler Bildqualität anschauen.

Abzuwarten bleibt, ob die Rundfunkanbieter an einem solchen Modell überhaupt Interesse zeigen und ob die Hersteller von Smartphones oder Tablets die DVB-Technik in ihre Geräte implementieren würden. Erste Fernseh-Handys für den DVB-T-Empfang gab es bereits vor Jahren, etwa das LG HB620T. Allerdings waren diese Modelle auf dem deutschen Markt bisher nicht sehr erfolgreich.

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