Start in 2016

Landesmedienanstalten schreiben Plattformbetrieb für DVB-T2 aus

Die Medienanstalten haben einen weiteren Schritt beim Neustart des digital-terrestrischen Antennenfernsehens (DVB-T2) gemacht und die Ausschreibung für den Plattformbetrieb gestartet. Im März 2015 soll der Betreiber feststehen, 2016 soll die Plattform starten.
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Bild: Blaupunkt
Die Vorbereitungen zum Neustart des digital-terrestrischen Antennenfernsehens gehen in die nächste Runde. Die Landesmedienanstalten haben in Halle/Saale die Ausschreibung von entsprechenden Übertragungskapazitäten im neuen DVB-T2/HEVC-Standard beschlossen. Zunächst geht es um den Plattformbetreiber: Gesucht wird ein Veranstalter, der die Programme der privaten Veranstalter verbreitet. Die Ausschreibung laufe bis Ende Januar 2015, sodass die Medienwächter eine Entscheidung im März 2015 bekannt geben können.

Großer Favorit bei der Ausschreibung ist Media Broadcast. Das Unternehmen betreibt bereits einen Großteil der DVB-T-Netze und hat auch den Start einer DVB-T2-Plattform in Erwägung gezogen. Möglicher Mitbewerber: ORS, die Sendertochter des Österreichischen Rundfunks (ORF), die bereits Betreiberin einer DVB-T2-Plattform in der Alpenrepublik ist und somit Erfahrungen auf diesem Gebiet mit sich bringt.

Programmanbieter sollen über Verschlüsselung entscheiden

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Auf der neuen Plattform soll der designierte Plattformbetreiber auf die Wünsche der Programmanbieter eingehen können. Wünschen sie eine Verschlüsselung der Signale, wird der Netzbetreiber dies vornehmen. Es sind aber auch unverschlüsselte Ausstrahlungen möglich. Die großen Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 haben bereits angekündigt, nur verschlüsselt und gegen Entgelt auf der neuen Plattform verbreitet zu werden.

Nach derzeitigen Planungen soll der Umstieg auf die DVB-T-Nachfolgetechnologie im Sommer 2016 beginnen. Ab diesem Zeitpunkt sollen, zunächst in den Ballungsräumen, die heutigen DVB-T-Kapazitäten auf die neue Technologie umgestellt werden. Verschiedene Feldtests laufen bereits in Berlin und München, geplant ist ein weiterer im Raum Köln/Bonn. Der gesamte Umstiegsprozess wird mit der Umstellung durch ARD und ZDF auch in der Fläche 2019 abgeschlossen sein.

Der Vorsitzende der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten, Dr. Jürgen Brautmeier, konstatierte, dass mit der Ausschreibung ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des digitalen Fernsehens getan sei: "Rund zehn Prozent der TV-Haushalte in Deutschland nutzen aktuell das Antennenfernsehen. Wir wollen für die Zuschauer den Empfangsweg Terrestrik nicht nur erhalten, sondern mit der Möglichkeit des HD-Empfangs und einem größeren Programmangebot auch zukunftsfähig machen."

Rundfunk leistet Beitrag zur Lückenschließung bei der Breitbandversogung

Er wies auch darauf hin, dass im Zuge der Umstellung auf einen neuen, effizienteren Übertragungsstandard Frequenzen frei würden, die Mobilfunkunternehmen zukünftig für den Breitbandausbau, insbesondere in ländlichen Regionen, nutzen könnten. So leiste der Rundfunk einen wichtigen Beitrag, die bestehenden Lücken in der Breitbandversorgung zu schließen.

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