Kehrtwende: Deutsche Post will nun doch De-Mail
Nun doch De-Mail statt E-Postbrief?
Bild: teltarif.de
Kehrtwende in der E-Mail-Strategie der Deutschen
Post: Der Bonner Konzern will sich nun offenbar doch an dem
De-Mail-System beteiligen. "Wir befinden uns in sehr
vielversprechenden Gesprächen über die De-Mail-Zertifizierung", sagte
ein Postsprecher der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"
(FAZ).
Nun doch De-Mail statt E-Postbrief?
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Das E-Government-Gesetz sieht zur Versendung sensibler Daten an
Behörden die De-Mail vor. Das ist ein spezieller E-Mail-Dienst, der
derzeit von der Deutschen Telekom, dem Internetprovider 1&1 mit den
Marken web.de und GMX sowie einer Tochtergesellschaft von
Francotyp-Postalia angeboten wird. Die Deutsche Post hat zwar viele
Millionen in ihren eigenen E-Postbrief investiert, der entspricht
aber nicht den gesetzlichen Vorgaben.
Post speichert zu viele Daten
Sowohl De-Mail als auch der E-Postbrief gelten bislang als mäßig erfolgreich. Experten vom Chaos Computer Club bemängeln bei beiden Systemen, dass die Mails nicht von Anfang bis Ende vollständig verschlüsselt werden. Vor dem Hintergrund der NSA-Spionageaffäre wollen die Deutsche Telekom und United Internet mit einer Initiative "E-Mail Made in Germany" punkten. In diesem Konzept soll auch die De-Mail eine wichtige Rolle spielen, die allerdings mit herkömmlichen E-Mails-Systemen nicht kompatibel ist.
Aus dem Zulassungsverfahren für die De-Mail hatte sich die Deutsche Post im Frühjahr zurückgezogen. Grund waren unterschiedliche Auffassungen über die Datenschutzregeln, die bei der Anmeldung von De-Mail-Kunden zu beachten sind. Die Deutsche Post registriert sowohl die Personalausweisnummer als auch die ausstellende Behörde des Ausweises und speichert damit mehr Daten als im Gesetz vorgesehen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte verweigert der Post deshalb sein Zertifikat. Eine Änderung des sogenannten "Postident-Verfahrens" lehnt die Deutsche Post ab.
Nach dem Rückzug aus dem Zulassungsverfahren für das De-Mail-System im Frühjahr, schlägt die Deutsche Post nun ganz andere Töne an. "Wir haben immer gesagt, dass wir unsere Pläne wieder aus der Schublade holen, wenn wir eine verstärkte Kundennachfrage sehen", so der Postsprecher.
Ausführliche Informationen zur De-Mail und zum E-Postbrief haben wir in einem Ratgeber für Sie zusammengefasst.