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DECT-Telefon: Auf hilf­reiche Aus­stattung & gute Sprach­qualität achten

Telefone mit Schnur finden sich hauptsächlich im Büro. In Privathaushalten sind fast nur noch schnurlose DECT-Telefone zu finden. Wer eine Neuanschaffung plant, sollte mehr als nur Preis und Funktionen im Auge behalten.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Das DECT-Telefon AEG Beat 15 Das DECT-Telefon AEG Beat 15
Bild: AEG
Noch vor 25 Jahren stand in den meisten deutschen Haushalten genau ein Kommunikations­gerät - das Post­telefon mit Wähl­scheibe oder Tasten. Wer heute seinen Haushalt mit der Außenwelt verbinden will, kommt kaum noch ohne Router aus. Und das Post­telefon ist vom drahtlosen DECT-Telefon abgelöst worden.

Vor dem Kauf auf den Funktionsumfang achten

Das DECT-Telefon AEG Beat 15 Das DECT-Telefon AEG Beat 15
Bild: AEG
Steht eine Neu­anschaffung an oder möchte man ein DECT-Telefon zu Weihnachten verschenken, sollte man sich zunächst Gedanken machen, wie das neue Telefon genutzt wird, rät Martin Gobbin von der Stiftung Warentest. Das fange an mit der Frage, ob man einen Anruf­beantworter oder Komfortfunktionen wie Babyfon, VIP- oder Nacht­modus brauche. Geräte für reine Telefonie sind nicht teuer. "Ab 20 bis 40 Euro sind Sie mit einem Einsteiger­modell dabei", sagt Gobbin. Diese DECT-Telefone sind allerdings häufig mit eher einem geringen Funktions­umfang ausgestattet. Wird das Telefon häufig benutzt, sind Akkulaufzeit, Anrufbeantworter, Komfort des Gerätes beim Telefonieren sowie eine großes Telefonbuch praktisch. Ab 50 bis 60 Euro findet man schon gute Basis­stationen mit Telefon.

Seit einigen Jahren gibt es DECT-Telefonen mit Touchscreens und Internet­zugang, die Smartphones zum Verwechseln ähnlich sehen. Auf diesen können beispielsweise Apps installiert werden.

Der Nutzen dieser bis zu 200 Euro teuren Geräte ist allerdings zweifel­haft. DECT-Telefone mit Android sind derzeit noch unnötig, da in fast allen Haushalten bereits Smartphones und Computer online sind. In einem aktuellen Test der Stiftung Warentest fielen einige dieser DECT-Smartphones außerdem durch ver­gleichs­weise schwache Sprach­qualität auf. Auch in unseren Tests, beispielsweise mit dem Gigaset SL930A, das Gigaset Dune oder das Binatone SMART66, zeigten sich Unterschiede bei der Sprachqualität.

Je nach Nutzung können auch Zusatz­funktionen praktisch sein - etwa eine Unter­stützung für Hörgeräteträger, eine robuste Außenhülle oder einen Anschluss für ein Headset. "Man sollte sich auch überlegen, wie viele Mobilteile man braucht", sagt Gobbin. Mehrere Einzelgeräte sind meist teurer als ein Set-Kauf.

Für viele Nutzer ist auch das Thema Strahlung ein Auswahl­kriterium. Etliche Geräte bieten einen Eco-Modus an, bei dem die Sendeleistung reduziert wird oder das Gerät nur sendet, wenn telefoniert wird. Für Martin Gobbin eine verzichtbare Funktion.

Neben dem Telefon zählt auch der richtige Router

Steht die komplette Erneuerung der Telefon­anlage an, sollte auch gleich der Router auf den Prüfstand gestellt werden. Längst können die Geräte mehr, als nur das Internetsignal an mehrere Rechner zu verteilen. Mit einer DECT-Basisstation wird der Router auch zur Telefonzentrale. So lässt sich durch die richtige Auswahl ein Gerät einsparen.

Wie beim Telefon sollte auch vor dem Routerkauf geklärt werden, was das Gerät können muss. "Wenn Sie nur Ihr Internetsignal verteilen wollen, brauchen Sie kein teures High-End-Gerät", sagt Christian Schlüter von der Stiftung Warentest. Dann reiche schon ein Einsteiger­modell für etwa 50 Euro aus. Bei einigen Modellen ist beispielsweise ein integriertes Modem im Gerät enthalten. Diese Komplett­lösungen sollten allerdings nur mit Bedacht eingesetzt werden. Viele Anschlüsse unterliegen dem Routerzwang. Eine Lösung hierfür wäre, das vorgeschriebene Modem einzusetzen und an dieses dann den Wunsch­router bzw. die Komplett­lösung anzuschließen.

Der aktuellste WLAN-Standard ist 802.11 ac, der schnellere Datenübertragung als der Vorgängerstandard 802.11 n ermöglicht. Einige neuere Endgeräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks sind bereits mit dem WLAN-Funkstandard ac kompatibel. Unterstützen die Geräte kein ac, greifen andere WLAN-Standards, so dass WLAN in jedem Fall genutzt werden kann

Soll der Router mehr leisten als nur ein Verteiler für die Daten aus dem Internet zu sein, wird er automatisch auch teurer. "Oberklasse-Router, die keine Wünsche offen lassen, kosten bis zu 250 Euro", sagt Schlüter. Sie lassen sich aber dann mit einer angeschlossenen Festplatte auch als Medienserver nutzen oder bieten Sicher­heits­funktionen wie die Einrichtung von Gast­netzwerken mit Zugangs­beschränkung. So können etwa Besucher sich mit dem Internet verbinden, ohne Zugriff auf das ganze Netzwerk zu haben.

Stromverbrauch durch Modelle mit Sparmodus senken

Bei der Kauf­entscheidung sollte auch der Stromverbrauch eine Rolle spielen. "Es sind Geräte, die in der Regel im Dauerbetrieb sind", sagt Schlüter. Modelle mit Sparmodus, bei denen sich in der Nacht etwa das WLAN abstellen lässt, sparen Geld. Zudem wird hierdurch die Strahlenbelastung verringert und die Sicherheit erhöht, da Fremde nicht ungebefugt auf ein deaktiviertes WLAN-Netz zugreifen bzw. mitsurfen können. Wer den Router als Telefonanlage nutzen will, sollte außerdem auf Zukunftssicherheit achten, da künftig Telefonanschlüsse auf IP-Technologie umgestellt werden. Ist das Gerät nicht kompatibel, muss eventuell erneut ein Neugerät angeschafft werden.

Eine Übersicht mit besonderen DECT-Telefonen haben wir auf einer gesonderten Seite zusammengefasst.

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