DECT-Telefon: Auf hilfreiche Ausstattung & gute Sprachqualität achten
Das DECT-Telefon AEG Beat 15
Bild: AEG
Noch vor 25 Jahren stand in den meisten deutschen
Haushalten genau ein Kommunikationsgerät - das Posttelefon mit
Wählscheibe oder Tasten. Wer heute seinen Haushalt mit der Außenwelt
verbinden will, kommt kaum noch ohne Router aus. Und das Posttelefon
ist vom drahtlosen DECT-Telefon abgelöst worden.
Vor dem Kauf auf den Funktionsumfang achten
Das DECT-Telefon AEG Beat 15
Bild: AEG
Steht eine Neuanschaffung an oder möchte man ein DECT-Telefon zu Weihnachten verschenken, sollte man sich zunächst Gedanken machen, wie das neue Telefon genutzt wird, rät Martin Gobbin von der
Stiftung Warentest. Das fange an mit der Frage, ob man einen
Anrufbeantworter oder Komfortfunktionen wie Babyfon, VIP- oder
Nachtmodus brauche. Geräte für reine Telefonie sind nicht teuer. "Ab
20 bis 40 Euro sind Sie mit einem Einsteigermodell dabei", sagt
Gobbin. Diese DECT-Telefone sind allerdings häufig mit eher einem geringen Funktionsumfang
ausgestattet. Wird das Telefon häufig benutzt, sind Akkulaufzeit, Anrufbeantworter, Komfort des Gerätes beim
Telefonieren sowie eine großes Telefonbuch praktisch. Ab
50 bis 60 Euro findet man schon gute Basisstationen mit Telefon.
Seit einigen Jahren gibt es DECT-Telefonen mit Touchscreens und Internetzugang, die Smartphones zum Verwechseln ähnlich sehen. Auf diesen können beispielsweise Apps installiert werden.
Der Nutzen dieser bis zu 200 Euro teuren Geräte ist allerdings zweifelhaft. DECT-Telefone mit Android sind derzeit noch unnötig, da in fast allen Haushalten bereits Smartphones und Computer online sind. In einem aktuellen Test der Stiftung Warentest fielen einige dieser DECT-Smartphones außerdem durch vergleichsweise schwache Sprachqualität auf. Auch in unseren Tests, beispielsweise mit dem Gigaset SL930A, das Gigaset Dune oder das Binatone SMART66, zeigten sich Unterschiede bei der Sprachqualität.
Je nach Nutzung können auch Zusatzfunktionen praktisch sein - etwa eine Unterstützung für Hörgeräteträger, eine robuste Außenhülle oder einen Anschluss für ein Headset. "Man sollte sich auch überlegen, wie viele Mobilteile man braucht", sagt Gobbin. Mehrere Einzelgeräte sind meist teurer als ein Set-Kauf.
Für viele Nutzer ist auch das Thema Strahlung ein Auswahlkriterium. Etliche Geräte bieten einen Eco-Modus an, bei dem die Sendeleistung reduziert wird oder das Gerät nur sendet, wenn telefoniert wird. Für Martin Gobbin eine verzichtbare Funktion.
Neben dem Telefon zählt auch der richtige Router
Steht die komplette Erneuerung der Telefonanlage an, sollte auch gleich der Router auf den Prüfstand gestellt werden. Längst können die Geräte mehr, als nur das Internetsignal an mehrere Rechner zu verteilen. Mit einer DECT-Basisstation wird der Router auch zur Telefonzentrale. So lässt sich durch die richtige Auswahl ein Gerät einsparen.
Wie beim Telefon sollte auch vor dem Routerkauf geklärt werden, was das Gerät können muss. "Wenn Sie nur Ihr Internetsignal verteilen wollen, brauchen Sie kein teures High-End-Gerät", sagt Christian Schlüter von der Stiftung Warentest. Dann reiche schon ein Einsteigermodell für etwa 50 Euro aus. Bei einigen Modellen ist beispielsweise ein integriertes Modem im Gerät enthalten. Diese Komplettlösungen sollten allerdings nur mit Bedacht eingesetzt werden. Viele Anschlüsse unterliegen dem Routerzwang. Eine Lösung hierfür wäre, das vorgeschriebene Modem einzusetzen und an dieses dann den Wunschrouter bzw. die Komplettlösung anzuschließen.
Der aktuellste WLAN-Standard ist 802.11 ac, der schnellere Datenübertragung als der Vorgängerstandard 802.11 n ermöglicht. Einige neuere Endgeräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks sind bereits mit dem WLAN-Funkstandard ac kompatibel. Unterstützen die Geräte kein ac, greifen andere WLAN-Standards, so dass WLAN in jedem Fall genutzt werden kann
Soll der Router mehr leisten als nur ein Verteiler für die Daten aus dem Internet zu sein, wird er automatisch auch teurer. "Oberklasse-Router, die keine Wünsche offen lassen, kosten bis zu 250 Euro", sagt Schlüter. Sie lassen sich aber dann mit einer angeschlossenen Festplatte auch als Medienserver nutzen oder bieten Sicherheitsfunktionen wie die Einrichtung von Gastnetzwerken mit Zugangsbeschränkung. So können etwa Besucher sich mit dem Internet verbinden, ohne Zugriff auf das ganze Netzwerk zu haben.
Stromverbrauch durch Modelle mit Sparmodus senken
Bei der Kaufentscheidung sollte auch der Stromverbrauch eine Rolle spielen. "Es sind Geräte, die in der Regel im Dauerbetrieb sind", sagt Schlüter. Modelle mit Sparmodus, bei denen sich in der Nacht etwa das WLAN abstellen lässt, sparen Geld. Zudem wird hierdurch die Strahlenbelastung verringert und die Sicherheit erhöht, da Fremde nicht ungebefugt auf ein deaktiviertes WLAN-Netz zugreifen bzw. mitsurfen können. Wer den Router als Telefonanlage nutzen will, sollte außerdem auf Zukunftssicherheit achten, da künftig Telefonanschlüsse auf IP-Technologie umgestellt werden. Ist das Gerät nicht kompatibel, muss eventuell erneut ein Neugerät angeschafft werden.
Eine Übersicht mit besonderen DECT-Telefonen haben wir auf einer gesonderten Seite zusammengefasst.