Energie sparen

Strom sparen beim Router: Welcher Trick hilft wirklich?

Kabel heraus­ziehen, die gerade nicht gebraucht werden. Oder in den Einstel­lungen die WLAN-Sende­leis­tung redu­zieren. Was spart beim Router wirk­lich Strom - und wo müht man sich vergeb­lich?
Von dpa /

Stromspar-Mythen beim Router Stromspar-Mythen beim Router
Bild: dpa
Ein durch­schnitt­licher WLAN-Router verbraucht im Leer­lauf rund zehn Watt Strom. Das ist der quasi unver­änder­liche Verbrauch, der im Wesent­lichen die Kosten bestimmt, berichtet das "c't"-Magazin (Ausgabe 13/19). Um diesen Grund­verbrauchs­wert herum gibt es im Betrieb nur wenig Einspar­poten­zial.

Wer etwa einen Router mit inte­grierter Funk­basis für Fest­netz­tele­fonie (DECT) besitzt, diese aber gar nicht nutzt, kann durch Deak­tivieren der DECT-Funk­tion in den Einstel­lungen den Strom­verbrauch um einige Zehntel Watt redu­zieren.

Wie aus weniger Leis­tung ein höherer Verbrauch wird

Stromspar-Mythen beim Router Stromspar-Mythen beim Router
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Aber lässt sich nicht auch durch das Absenken der WLAN-Sende­leis­tung in den Einstel­lungen Energie sparen? Die Antwort lautet in fast allen Fällen nein. Ein Herun­terfahren der Leis­tung redu­ziere nicht nur die Reich­weite, sondern verschlech­tere sogar fast immer die Ener­giebi­lanz.

Das hängt damit zusammen, dass das Empfän­gergerät ein schwä­cheres Signal bekommt, weshalb die Daten­rate sinkt und der Durch­satz derselben Daten­menge länger braucht. Unterm Strich muss der Router so häufiger senden und verbraucht mehr Strom.

Einzige Ausnahme: Ein Redu­zieren der WLAN-Sende­leis­tung kann sinn­voll sein, wenn sich der gesamte Funk­verkehr immer nur in dem Raum abspielt, wo auch der Router steht. Dieses Szenario dürfte aber die Ausnahme sein.

Kein Netz­werk­kabel, kein Verbrauch

Und wie sieht es beim kabel­gebun­denen Netz­werk aus? Ein Zurück­schalten der LAN-Geschwin­digkeit von Gigabit- auf Fast-Ethernet in den Router-Einstel­lungen lohnt erst dann, wenn nur ein Gerät ange­schlossen ist, das nie mehr als 100 MBit/s benö­tigt, haben die Experten ermit­telt. Das kann etwa bei einem Smart-TV der Fall sein.

Denn aktuell nutze kein Strea­ming­dienst 100 MBit/s Daten­durch­satz auch nur annä­hernd aus. Das Zurück­schalten bringt aber ohnehin nur dann eine Einspa­rung, wenn der Port aktiv ist. Steckt kein Kabel in der Buchse, schlum­mert die Schnitt­stelle im Ruhe­zustand.

Unnö­tige Geräte ausmus­tern

Wer über das gesamte Netz­werk hinweg sparen möchte, sollte unnö­tige Hard­ware iden­tifi­zieren. Etwa einen aktiven LAN-Verteiler (Switch), in dem nur zwei Kabel stecken. Dieser ließe sich durch eine passive LAN-Doppel­buchse (RJ45-Kupp­lung) ersetzen, die keinen Strom verbraucht.

Das Abschalten der LED-Leuchten am Test-Router brachte übri­gens ebenso wenig einen Strom­spar-Effekt wie das Zurück­schalten der USB-Ports von Schnitt­stellen-Version 3.0 auf 2.0.

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