IAA: Multimediale Tuner-Box von Hirschmann vorgestellt
Neue Tuner-Box von Hirschmann
Bild: Hirschmann
Diese Situation hat wohl jeder Familienvater schon erlebt: Es ist Juli, 30
Grad Hitze, und die Familie ist mit dem Auto auf dem Weg in den Urlaub gen
Süden. Dabei wie so oft Stau am Irschenberg. Die Kinder auf der Rücksitzbank
nerven mit der Frage, wann es denn endlich weiter geht, und die Ehefrau auf
dem Beifahrersitz regt sich über die aggressive Rockmusik aus dem Autoradio
auf.
Mit ihrer neuen Tuner-Box präsentiert die Hirschmann Car Communication GmbH
(HCC) auf der IAA 2011 nun eine Lösung für
das "Problem" und zeigt ein Empfangssystem, das für jeden Fahrgast
Neue Tuner-Box von Hirschmann
Bild: Hirschmann
individuelle Unterhaltung ins Auto bringt. Die Tuner-Box ist für alle
gängigen Standards für digitalen TV- und Radioempfang ausrüstbar und lässt
sich sowohl in Ethernet/USB- als auch in MOST (Media Oriented Systems
Transport)-Netzwerke einbinden. Wie Hirschmann-Sprecherin Sibylle Steilner
gegenüber teltarif.de erläutert, befände sich Hirschmann derzeit in
Gesprächen mit mehreren Fahrzeugherstellern wie Mercedes-Benz, BMW oder Audi über die Integration der
Tuner-Box in künftige Sound-Systeme. Als Zubehör auf dem freien Markt werden
Kunden die Tuner-Box, welche optisch einer Platine für den PC ähnelt, jedoch
nicht erwerben können.
Tuner-Box kann nach Kundenvorgabe skaliert werden
Die neue Tuner-Box ist im Prinzip für alle weltweit gängigen digitalen Radio- und TV-Empfangsdienste sowie analogem Radio-Empfang konzipiert und kann je nach Kundenvorgabe skaliert werden. Der Kunde kann zwischen herkömmlichem analogem UKW/Mittelwellenradio, aber auch dem digitalen DAB/DAB+ wählen. Außerdem gehören DVB-T, ATSC/ATSC-M/H, ISDB-T, DTMB/CMMB, T-DMB, SDARS, HD-Radio, und SBTV zu den unterstützten Standards. Damit gewährleistet der Empfänger nahezu weltweiten Einsatz, denn im Vergleich zum analogen UKW-Hörfunk konnte man sich beim digitalen Rundfunk nicht auf ein weltweites Übertragungssystem einigen. Will der Kunde ein neues Fahrzeug kaufen, kann er über den Autohändler festlegen welche Wellenbereiche in das Automobil integriert werden sollen.
Vier Anwender können individuelles Programm nutzen
Das Neue an der Tuner-Box ist, dass mehrere Fahrzeuginsassen parallel individuell Medien nutzen können: Das Empfangssystem kann dabei gleichzeitig mehrere Empfangssignale verarbeiten und über eine Schnittstelle bis zu vier Anwender bedienen: Gleichzeitig können zwei unterschiedliche Radiostationen gehört und zwei TV-Sender oder Videos angeschaut werden. Während der Fahrer etwa an Nachrichten interessiert ist und die Welle B 5 Aktuell eingeschaltet hat, lauscht der Beifahrer per Kopfhörer den Popsender Bayern 3. Zeitgleich laufen auf den Bildschirmen der Kopfstützen für die Passagiere auf den Rücksitzen das ARD-Fernsehen oder der Kinderkanal Ki.Ka per DVB-T.
Bei der Anbindung an die Netztechnik haben die Kunden die Wahl zwischen der Tuner-Box mit einer MOST- oder Ethernet/USB-Schnittstelle. "Im Ethernet-Netzwerk sehen wir eine kosteneffiziente Alternative zu Spezialnetzen. Schon alleine die Verbindungstechnik bringt klare Kostenvorteile ohne Einbußen in der Signalqualität", sagt Ludwig Geis, CEO der Hirschmann Car Communication GmbH, hierzu.
Damit die Bild- und Tonqualität immer bestens ist hat das Empfangssystem eine sogenannte Diversity-Funktion integriert. Viele Fahrzeughersteller haben inzwischen mehrere Antennen an Bord, etwa eine Scheibenantenne für UKW und eine zusätzliche Dachantenne für DAB/DAB+. Die Tuner-Box kann die Eingangssignale dabei kombinieren und nahtlos zwischen den verschiedenen Empfangsstandards wechseln.