DAB+: Hier verbessert sich ab sofort der Empfang
Neues Antennendiagramm am Sender Sackpfeife geplant
Foto: teltarif.de
Das terrestrische Digitalradio DAB+ ist in Deutschland seit 2011 auf Sendung. Die Sendernetze werden sukzessive ausgebaut und das Programmangebot vergrößert sich stetig, Dennoch gibt es nach wie vor Versorgungslücken, die es gilt, zu schließen. Rund um Ostern wurden weitere bisherige "weiße" Flecken beim ersten bundesweiten Multiplex im Kanal 5C geschlossen.
Bereits kurz vor dem langen Osterwochenende ging der Sender Bad Belzig in Brandenburg in den Testbetrieb. Jetzt wurde der Sender übergangslos in den Regelbetrieb überführt. Die Strahlungsleistung beträgt 3 kW. In Sachsen wurden zwei weitere Sendeanlagen aufgeschaltet, die mit einer Leistung von jeweils 10 kW arbeiten. Die neuen Sender befinden sich an den Standorten Chemnitz (Reichenhain) und Neustadt (Unger).
Für den ersten bundesweiten DAB+-Multiplex sind damit insgesamt jetzt 140 Sendeanlagen in Betrieb. Den weiteren Sendernetzausbau treibt vor allem das öffentlich-rechtliche Deutschlandradio voran, dessen vier Hörfunkprogramme terrestrisch nur im Digitalradio einigermaßen flächendeckend zu empfangen sind, seitdem die Rundfunkanstalt ihre Sendungen auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle aufgegeben hat.
In einem dpa-Interview räumte Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue allerdings ein, dass es immer schwieriger werde, weitere noch bestehende Versorgungslücken zu schließen. Die Investitionen seien "sehr teuer und aufwändig". Das Deutschlandradio teilt sich den "Bundesmux" mit neun privaten Programmveranstaltern. Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur verfügen zusätzlich über ein - allerdings ebenfalls lückenhaftes - UKW-Sendernetz. Die Jugendwelle Deutschlandfunk Nova sowie der Ereigniskanal "Dokumente & Debatten" werden terrestrisch exklusiv über DAB+ verbreitet.
Weiterer Netzausbau beim Hessischen Rundfunk
Neues Antennendiagramm am Sender Sackpfeife geplant
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Unterdessen deutet sich beim Hessischen Rundfunk ein weiterer DAB+-Sendernetzausbau an. Neben dem geplanten Sender Michelstadt (Würzberg) wurde bei der Bundesnetzagentur nun auch der Standort Lahntal (Diez) angemeldet, der vom Südwestrundfunk betrieben wird und der in Hessen Versorgungslücken rund um Limburg schließen kann. Die geplante Strahlungsleistung beträgt 2 kW.
Am Standort Biedenkopf (Sackpfeife) plant der Hessische Rundfunk wiederum die Umstellung von Richt- auf Rundstrahlung. Während aktuell nur über ein nach Osten gerichtetes Antennenfeld gesendet wird, könnte das künftige Strahlungsdiagramm unter anderem dazu beitragen, Versorgungslücken im Bereich der Autobahn 45 zu schließen. Davon könnte auch der "Bundesmux" profitieren, sofern dieser ebenfalls von Richt- auf Rundstrahlung umgestellt wird.
Auch der Westdeutsche Rundfunk will den Sender Biedenkopf (Sackpfeife) für seinen DAB+-Multiplex im Kanal 11D nutzen. Das könnte trotz kleiner Strahlungsleistung (geplant ist 1 kW) in Mittelhessen zu gegenseitigen Interferenzen mit dem Bayerischen Rundfunk führen, dessen landesweites Sendernetz ebenfalls im Kanal 11D arbeitet.
Wie berichtet zeigt sich das Deutschlandradio auch für weitere Kooperationen im Bereich Streaming offen.