DAB+: Das planen die Bewerber in NRW
Der Fernmeldeturm Colonius in Köln
Foto: Media Broadcast
Am Dienstag endete die Ausschreibung der landesweiten Übertragungskapazitäten für den digitalen Radiostandard DAB+ in Nordrhein-Westfalen. Der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) liegen nun Zuweisungsanträge von insgesamt 15 Antragstellern vor. 12 Hörfunkanbieter haben sich für insgesamt 13 Programme beworben, drei Plattformanbieter beantragen jeweils die gesamte Kapazität.
Da somit insgesamt mehr Kapazitäten beantragt wurden als zur Verfügung stehen, wird im nächsten Schritt ein Verständigungsverfahren unter denjenigen Antragstellerinnen und -stellern eingeleitet, die die Zuweisungsvoraussetzungen erfüllen.
Drei Plattformanbieter im Rennen
Der Fernmeldeturm Colonius in Köln
Foto: Media Broadcast
Als Plattformbetreiber haben sich die audio.digital NRW GmbH (dahinter steht der Netzbetreiber Media Broadcast), die Divicon Media Holding GmbH und die Uplink Network GmbH beworben. Sollte eines dieser Unternehmen die Lizenz für einen Plattformbetrieb bekommen, könnten sich auch noch Hörfunkanbieter beteiligen, die nun bei der Ausschreibung nicht mit am Start waren. Alle anderen Bewerber müssten dann direkt mit dem Plattformbetreiber über die Konditionen verhandeln.
Es kann aber auch möglich sein, dass die LfM den reinen Netzbetrieb und Programme trennt. In diesem Fall müsste sie die Programmanbieter einzeln lizenzieren.
Das planen die Programmanbieter
Wie bereits berichtet, wollen Schlager Radio B2 und Sportradio Deutschland mit "Sport NRW" regionale Programme für NRW starten. Weitere Bewerber sind Radio Energy, das neben dem bundesweiten auch ein regionales Programm für NRW starten will. Das haben auch das kirchliche Radio Paradiso sowie das ähnlich ausgerichtete Domradio vor.
Aus Niedersachsen kommen gleich zwei Bewerber: Radio ffn plant einen Ableger namens Radio ffnrw, die NiedersachsenRock21 GmbH &Co. KG plant ein Rockradio unter dem Arbeitstitel NRW.fm. Zu dessen Senderverbund gehören auch die Programme Radio 21 (Niedersachsen), Rockland Radio (Rheinland-Pfalz) und Antenne Sylt (Schleswig-Holstein/Hamburg).
Auch Radio NRW, der Mantelprogrammanbieter für Lokalradios, möchte mit einem Programm an den Start gehen. Denkbar ist ein Jugendradio, das bereits seit längerem geplant ist.
Der Kindersender Radio Teddy will mit seinem NRW-Programm, das es bereits über Internet gibt, künftig auch digital über DAB+ senden.
Zwei Programme will das bayerische Unternehmen Studio Gong zusteuern, hier stehen noch keine weiteren Informationen fest. Die restlichen Bewerber sind Top Media NRW und The Radio Group.
Eines ist jetzt schon klar: Anders als im Saarland wird ein landesweiter DAB+-Multiplex in jedem Fall zustande kommen.