Digitalradio

Diese Regionen in Deutschland empfangen erstmals DAB+

Mehr Digitalradio in Deutschland: Sowohl der Netzbetreiber Media Broadcast als auch die ARD-Anstalten bauen die Sendernetze derzeit massiv aus. Wir erklären, wo DAB+ erstmals zu hören ist.
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Media Broadcast und ARD bauen massiv ihre Sendernetze aus Media Broadcast und ARD bauen massiv ihre Sendernetze aus
Bild: Media Broadcast
In den vergangenen Wochen hat der Netzbetreiber Media Broadcast das bundesweite Digitalradio-Netz ausgebaut, und weitere Regionen folgen noch bis Jahresende. Für einige Landstriche in Deutschland ist es Premiere, bislang waren hier gar keine terrestrischen Digitalsignale im Modus DAB+ zu hören. So können nun auch Städte wie Meppen, Nordhorn und andere Städte im Emsland erstmals mit einem speziellen Digitalradio-Empfänger DAB+ empfangen, hier startete der bundesweite Multiplex am Standort Lingen. Premiere auch in Cottbus, das Stadtgebiet wird nun mit dem "Bundesmuxx" versorgt. Und auch die Hörer im nordöstlichen Hessen können dank des Senders auf dem Hohen Meißner nun zum ersten Mal Programme über DAB+ hören.

Zuvor gab es bereits Digitalradio-Premieren in Lübeck und Ostfriesland, auch hier gibt es nun erstmals Empfang über DAB+. Am 15. Dezember startet die Ausstrahlung des Bundesmuxxes vom Senderstandort Dequede in der Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt. Auch hier sind bisher keine Digitalsignale zu hören. Ebenfalls im Dezember soll die Digitalradio-Premiere in Cuxhaven und in Südthüringen (Sendestandort Bleßberg) erfolgen.

In anderen Regionen waren bislang nur regionale Ensembles der ARD-Anstalten oder Privatradios zu hören, nun ist hier auch der bundesweite Multiplex vertreten. Etwa in Oberfranken (Sendestandort Ochsenkopf), Oberschwaben (Sendestandort Ravensburg-Höchsten), dem Südschwarzwald (Sendestandort Feldberg), der Lüneburger Heide (Sender Visselhövede), der Region Trier (Sender Petrisberg), dem Kyffhäuserkreis (Sendestandort Kulpenberg), der Schwäbischen Alb und dem östlichen Schwarzwald (Sender Raichberg). Bis Jahresende folgen noch das Saaletal (Sender Remda), die Städte Siegen und Kaiserslautern sowie der Niederrhein (Sendestandort Wesel). Bis Ende 2016 soll das Sendernetz auf 110 Sendeanlagen ausgebaut werden, alleine im kommenden Jahr kommen weitere 25 Sendeanlagen hinzu.

Auch ARD baut Digitalradio aus

Media Broadcast und ARD bauen massiv ihre Sendernetze aus Media Broadcast und ARD bauen massiv ihre Sendernetze aus
Bild: Media Broadcast
Ausgebaut haben auch die ARD-Anstalten ihre Digitalradio-Netze: Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ist mit seinem Ensemble nun auch in Ostfriesland (Sendestandort Aurich) zu hören, der Hessische Rundfunk (hr) im Odenwald und der Region Rhein-Neckar (Sendestandort Hardberg). Der Bayerische Rundfunk hat das landesweite Sendernetz mit den Sendeanlagen Reit im Winkl, Herzogstand (bei Penzberg/Murnau) und Hesselberg (bei Ansbach) ausgebaut. Außerdem ist das erste regionale BR-Bouquet in Oberfranken (Kanal 10B) mit den regionalen Fenstern von Bayern 1 und 2 gestartet. Der Südwestrundfunk (SWR) hat neue leistungsstarke Sender an den Standorten Koblenz-Waldesch und Trier-Markusberg aufgeschaltet, die bisherige Low-Power-Sender an den Standorten Trier-Petrisberg und Koblenz-Kühkopf im Block 11A ersetzten. Ein Netzausbau ist auch noch beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) geplant. Bis Jahresende sollen das Thüringen-Bouquet vom Sendestandort Kulpenberg im Kyffhäuser und vom Bleßberg bei Sonneberg verbreitet werden sowie das Sachsen-Anhalt-Bouquet in der Altmark (Sendestandort Dequede).

Hessen: Privatradios verlängern Verträge für DAB+

Weitere positive News aus Hessen: Im Rhein-Main-Gebiet bleibt das regionale Angebot im Digitalradio DAB+ in vollem Umfang bestehen. Wie teltarif.de von der Betreibergesellschaft Hessen Digitalradio erfuhr, haben die Veranstalter FFH (mit den drei Programmen HitRadio FFH, planet radio und harmony.fm), Radio Teddy, Absolut Digital GmbH (mit Absolut Hot) und Megaradio Bayern (mit Megaradio SNA) ihre Verträge mit dem Netzbetreiber verlängert, der wiederum ebenfalls eine neue Zuteilung von der Bundesnetzagentur bekam. Zum 30. November waren zuvor sowohl die Lizenzen für den Netzbetreiber als auch die Programmanbieterlizenzen ausgelaufen.

Möglicherweise kommen 2016 sogar noch bis zu drei weitere Veranstalter hinzu, wie ein Mitarbeiter des Netzbetreibers hofft. Dann könnte auch das Sendernetz (Kanal 11C) auf andere Regionen Hessens ausgeweitet werden kann. Denkbar ist hier ein Ausbau entlang der Autobahnen A5 und A7 (Rimberg, Kassel) und nach Süden (Hardberg/Odenwald). Mit letzterem Standort würde mit der Rhein-Neckar-Region (Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg) ein weiterer Ballungsraum erreicht. Laut teltarif.de-Informationen hat der Evangeliumsrundfunk Interesse an einer Aufschaltung des Programms ERF Pop über DAB+ in Hessen. Bisher ist dieses Format nur in Berlin im Digitalradio zu hören.

Reges Interesse an DAB+-Kapazitäten in Bayern

Reges Interesse gibt es unterdessen an regionalen Kapazitäten in Bayern. Die PN Medien GmbH (mit insgesamt vier Programmen) und die Top 20 Radio&TV München KG haben sich für ausgeschriebene Kapazitäten in München, Nürnberg und Ingolstadt beworben. Für die digitale terrestrische Verbreitung von Hörfunkangeboten im DAB+-Standard in Ingolstadt (Block 11A) hat sich Radio 10 beworben. Und für das Versorgungsgebiet München (Block 11C) haben sich Radio München und der St. Michaelsbund beworben. Beide wollen ihre bisherige Kanalteilung aufgeben. Für den Standort Nürnberg hat sich ferner die Pure Medien Network (pMN GmbH) mit dem Programm pure fm beworben.

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