Viertes Mobilfunknetz

Connect Conference: Kein Ausbaufahrplan für 1&1-Netz

Bei der Connect Confe­rence in Dresden gab es Refe­rate zu 5G, zu Open RAN und mehr. Der Vertreter von Rakuten blieb unver­bind­lich, konkrete Infor­mationen zum deut­schen Netz­ausbau gab es nicht.
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Bei der Connect Confe­rence am 21. und 22. Juni in Dresden wäre eigent­lich die beste Gele­gen­heit gewesen, den Ausbau­fahr­plan für das geplante Netz von 1&1 zu präsen­tieren. Fragen gäbe es einige: Wann und wo geht es los, wo werden die ersten Stationen gebaut, welche Dienste oder Services werden ange­boten, auch über Tarife hätten man reden können. Doch 1&1 nutzte die Chance nicht. Überblick über den Rakuten-Konzern. Angefangen hat man als "japanisches Amazon". Überblick über den Rakuten-Konzern. Angefangen hat man als "japanisches Amazon".
Grafik: Rakuten Symphony
Mit Span­nung war in Dresden der Beitrag von Stefan Winter von Rakuten erwartet worden. Rakuten-Symphony wird die Netz­werk-Infra­struktur für das neue Netz von 1&1 liefern. Sein Chef Hiroshi Miki­tani habe gesagt, "Internet ist ein Menschen­recht." Man sei in Japan mit dem Netz­ausbau 3-4 Jahre schneller als gedacht und decke in Japan bereits 97 Prozent ab - ob Fläche oder Bevöl­kerung wurde nicht gesagt.

Netz in der Cloud

Die Idee des Open-RAN klingt gut. Eine Sendestation und dahinter alles in per Software einer riesigen Cloud. Die Idee des Open-RAN klingt gut. Eine Sendestation und dahinter alles in per Software einer riesigen Cloud.
Grafik: Rakuten Symphony
Das Netz von Rakuten-Symphony ist "cloud native", das bedeutet: Soviel wie möglich spielt sich in der Cloud ab. Alles werde über Soft­ware gere­gelt und gesteuert, ob Neukunden oder eine Basis­sta­tion, alles sei binnen Minuten akti­vierbar. Man verstecke sich nicht, sondern zeige offen, was man tue. Am Ende müsse es die beste Lösung geben.

In der Stadt und auf dem Land

Die Netz-Struktur von Rakuten-Symphony in Japan. Ähnlich könnte es in Deutschland aussehen, mit anderen Zahlen. Die Netz-Struktur von Rakuten-Symphony in Japan. Ähnlich könnte es in Deutschland aussehen, mit anderen Zahlen.
Grafik: Rakuten Symphony
In Japan seien 217.000 Cells aufge­baut worden. Dabei wurden Ballungs­gebiete, Vororte bis hin zu länd­lichen Regionen erschlossen. Durch die Konzen­tra­tion auf Soft­ware könnten die Hard­ware­kosten redu­ziert werden: "Ist der eine Anbieter zu teuer, nehmen wir einen anderen." Der Erfolg von Rakuten Symphony solle welt­weit ausge­rollt werden. Bereits über 3500 Leute aus 70 Ländern arbeiten bei Rakuten, die in Nord- und Südame­rika, Europa, Afrika und Asien Projekte betreuen. Durch die Verwendung von Standard Hardware (x86) und viel Software sollen sich die Installations- und Betriebskosten massiv senken lassen - in der Theorie. Durch die Verwendung von Standard Hardware (x86) und viel Software sollen sich die Installations- und Betriebskosten massiv senken lassen - in der Theorie.
Grafik: Rakuten Symphony

Verschie­dene Partner

Rakuten hat sich dazu Partner gekauft: Das Soft­ware-Unter­nehmen Innoeye (Indien), ferner der Open-RAN-Anbieter Altio­star (USA) [Link entfernt] , die Rakuten-Tochter Aquafadas, die sich auf "No-Code"-Anwen­dungen spezia­lisiert hat, estmob aus Korea - Spezia­list für peer to peer Lösungen oder das Unter­nehmen Robin (USA), das eben­falls von Rakuten gekauft wurde, weil es z.B. Lifecycle-Manage­ment beherrscht. Folge­richtig sehen sich alle Unter­nehmen als "Part of Rakuten Symphony". Seit 2019 rollt Rakuten mit bekannten Anbietern wie innoeye, Altiostar, Aquafadas, estmob oder Robin seine Netze aus. Seit 2019 rollt Rakuten mit bekannten Anbietern wie innoeye, Altiostar, Aquafadas, estmob oder Robin seine Netze aus.
Grafik: Rakuten Symphony
Konkrete Aussagen zum Netz­ausbau-Start in Deutsch­land, zu konkreten Stand­orten oder zur geplanten Abde­ckung seines Netzes machte Winter nicht.

Schade, Chance vertan.

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