Themenspezial: Verbraucher & Service Jahresbericht

BNetzA: Frequenzauktion startet planmäßig am 27. Mai

Trotz laufender Klagen soll die Frequenzauktion ohne Verzögerung am 27. Mai beginnen. In ihrem Jahresbericht veröffentlichte die BNetzA, wie viele Kunden sich 2014 über ihren Anbieter beschwert haben sowie weitere Details zum Netzausbau, zur Internet-Nutzung und zum Sterben der SMS.
Von mit Material von dpa

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur
Bild: dpa
Die Versteigerung von neuen Mobilfunkfrequenzen wird nach Angaben der Bundesnetzagentur trotz Klagen planmäßig am 27. Mai beginnen. Auch wenn alle Rechtsfragen noch nicht abschließend geklärt seien, werde sich die Versteigerung nicht verzögern, sagte der Präsident der Behörde, Jochen Homann, heute bei der Vorlage des Jahresberichts. Mehrere potenzielle Neueinsteiger in den Markt hatten gegen das Vorgehen der Behörde geklagt. Sie fühlten sich gegenüber den zugelassenen Mobilfunkkonzernen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica benachteiligt.

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur
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Mit den neuen Nutzungsrechten im Mobilfunk soll sich die Versorgung der Bevölkerung mit schnellen Internetzugängen verbessern. In Europa sei Deutschland das erste Land, das einen weiteren Bereich der sogenannten digitalen Dividende zur Verfügung stellen werde, betonte Homann. Diese Frequenzen aus dem Bereich 700 MHz lagen bislang beim Rundfunk.

Zu möglichen Auktionsergebnissen machte Homann keine Angaben. Als Untergrenze wird ein Volumen von rund 1,5 Milliarden Euro genannt. Vor 15 Jahren hatte die spektakuläre UMTS-Auktion Erlöse von rund 50 Milliarden Euro in die Kassen des Bundes gespült.

2014: Steigendes Datenvolumen, sinkende SMS-Nutzung

Die Investitionen in Sachanlagen auf dem Telekommunikationsmarkt erreichten laut dem Jahresbericht der BNetzA im Jahr 2014 mit 7,4 Mrd. Euro den höchsten Wert seit 2004. Die Unternehmen investierten offenbar überwiegend in den Glasfaserausbau, in die Umstellung auf IP-basierte Netze und in den weiteren Ausbau der LTE-Netze.

Das von einem Breitbandanschluss im Monat durchschnittlich generierte Datenvolumen soll wieder deutlich zugenommen haben. Es lag im Festnetz Ende 2014 nach vorläufigen Berechnungen offenbar bei etwa 27 GB. Damit hat das erzeugte Volumen um fast ein Viertel innerhalb eines Jahres zugenommen. Insgesamt soll das über Breitbandanschlüsse in Festnetzen transportierte Datenvolumen auf etwa 9,3 Mrd. Gigabyte angestiegen sein. Auch das mobile Datenvolumen steigt nach Angaben der Behörde weiter an. 2014 seien 393 Mio. Gigabyte an Daten über die Mobilfunknetze übertragen worden, im Jahr 2013 waren es noch 267 Mio. Gigabyte. 52,6 Mio. SIM-Karten in UMTS- und LTE-fähigen Geräten wurden 2014 gegenüber 36,9 Mio. im Vorjahr genutzt.

Zur sinkenden SMS-Nutzung nennt die Bundesnetzagentur die Zahlen, die der Bitkom bereits gestern veröffentlicht hat - mehr dazu lesen Sie in unserer Meldung SMS: Totgesagt, aber immer noch am Leben.

Die Bundesnetzagentur ist nach wie vor eine wichtige Anlaufstelle für Internet- und Telefon-Nutzer: Bei der Behörde sind 2014 insgesamt rund 290 000 Verbraucheranfragen und Beschwerden zu diesem Themenbereich eingegangen. Die Anfragen und Beschwerden konzentrierten sich zu einem großen Teil auf den Wechsel des Telefonanbieters und den Umzug des Telefonanschlusses. Auch Beschwerden zum Rufnummernmissbrauch und zur unerlaubten Telefonwerbung hätten wieder eine große Rolle gespielt.

"Wir gewährleisten, dass die Unternehmen die erforderlichen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Netze tätigen können. Moderne Infrastrukturen sind die Lebensadern unserer Industriegesellschaft. Sie sind Grundvoraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und für das Wohlergehen der Menschen", sagte Jochen Homann anlässlich der Präsentation des Jahresberichts. "Der Bericht gibt einen umfangreichen Überblick über die Entwicklung der durch die Bundesnetzagentur regulierten Märkte. Infrastrukturinvestitionen attraktiv machen, nachhaltigen Wettbewerb fördern und konsequenten Verbraucherschutz gewährleisten – das bleibt das Zieldreieck der Arbeit der Bundesnetzagentur."

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